Waren-Logistik 21.09.2012, 11:52 Uhr

Flottensteuerung via Telematik

Telematiksysteme ermöglichen es Disponenten und Frachtkunden jederzeit, die aktuelle Position des Fahrzeugs, den Zustand der Ware und die wahrscheinliche Ankunftszeit beim Kunden am Bildschirm abzulesen.

Telematik erleichtert Routenplanung und technische Diagnose.

Telematik erleichtert Routenplanung und technische Diagnose.

Foto: Daimler AG

Das heutige Fracht- und Logistikgeschäft gilt als beinhart der Konkurrenzdruck ist hoch, die Gewinnmargen sind knapp. Logischerweise versuchen die Betreiber von Lkw-Flotten, ihre Kosten zu senken und ihre Produktivität zu erhöhen.

Sie tun das, indem sie ihre Routen optimieren und damit Staus umfahren können, ohne viel mehr Kraftstoff zu verbrauchen. Wenn ein Lkw seine Ladung ans Ziel gebracht hat, sollte der nächste Transportauftrag möglichst gleich um die Ecke warten Leerfahrten gilt es zu vermeiden. Auch die Wartung der Lkw spielt eine wichtige Rolle. Wartet der Betreiber zu lange, riskiert er eine teure Panne. Schickt er den 32-Tonner zu früh zur Wartung, so gibt er womöglich Geld für Teile aus, die vielleicht noch einige Tausend Kilometer hätten genutzt werden können.

Moderne Telematik ermittelt günstige Routen in Echtzeit

Moderne Telematiksysteme machen den Lkw-Betreibern diese Abwägungen leichter. Sie ermitteln in Echtzeit die günstigste Route zum Ziel und berücksichtigen dabei die aktuelle Staulage sie überwachen die Temperatur im Kühllaster und die Ölqualität im Getriebe und melden diese Daten an die Zentrale. Weicht der Fahrer von der optimalen Route ab, fährt er zu ruppig oder ruht er zu lang, weiß das sein Chef sofort.

„Diagnose, Verschleiß, belastungsabhängige Wartung, diese Themen sind heute sehr gefragt“, sagt Thorsten Lohmeyer, Consultant im Bereich Systemintegration in der Automobiltelematik für IBM.

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Openmatics, eine Tochterfirma des Getriebeherstellers ZF Friedrichshafen und des Chipgiganten Intel, setzt eine Rechnerplattform ein, die als On-Board-Unit (OBU) in den Fahrzeugen fest installiert wird. Ihren Nutzwert erhält sie durch Apps, die die jeweils spezifische Funktionen bereitstellen – etwa um den Spritverbrauch oder die gefahrene Distanz abzurufen. Andere Apps messen die Beschleunigung oder streamen Multimedia-Inhalte in Stadtbusse.

Openmatics: Telematik für technische Diagnose und Wartungsoptimierung

„Wir sehen unseren Tätigkeitsschwerpunkt in der technischen Diagnose im Zusammenhang mit der Wartungsoptimierung“, erklärt Openmatics-Geschäftsführer Thomas Rösch, „Openmatics ist als offenes System konzipiert im Prinzip kann jeder eine App schreiben, sie zertifizieren lassen und über den Openmatics-Shop vermarkten“.

Einem anderen Ansatz folgt Continental mit seiner Hardwareplattform AutoLinQ. Auch hierbei handelt es sich um einen Rechner, der im Fahrzeug fest verbaut wird. Das Geschäftsmodell von Continental sieht jedoch vor, die Geräte an die Fahrzeughersteller zu liefern, die damit eigene Telematikplattformen betreiben können, wie etwa Daimler mit FleetBoard oder Volvo mit Dynafleet.

T-Systems bietet eigene Telematik-Plattform

Auch IT-Dienstleister spielen mit im wachsenden Markt – zum Beispiel T-Systems mit seiner Plattform TelematicOne. Neben den fest verbauten Rechnern als Plattformen für die Apps drängen auch zunehmend Smartphone-gestützte Telematikanwendungen in die Fahrzeuge. Diese besitzen jedoch nur einen beschränkten Funktionsumfang – sie lassen sich nicht mit dem internen CAN-Bus der Trucks und Busse vernetzen.

Noch ist die Marktdurchdringung niedrig. Für die nächsten fünf Jahre prognostiziert das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Frost & Sullivan ein Wachstum von 17 % – jährlich.  

Ein Beitrag von:

  • Christoph Hammerschmidt

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