DROHNENKRIEG 16.10.2015, 14:19 Uhr

Schießen die USA aufs Geratewohl per Knopfdruck?

Ein Unbekannter hat angebliche Geheimpapiere veröffentlicht, nach denen sich CIA und Pentagon über die Drohnenhoheit streiten. Außerdem sollen durch fehlende Informationen über Aufenthaltsorte von Terroristen Zivilisten ums Leben kommen.

Das unbemannte Luftfahrzeug MQ-1 Predator (vorne im Bild) nach der Rückkehr von einem Einsatz im Irak.

Das unbemannte Luftfahrzeug MQ-1 Predator (vorne im Bild) nach der Rückkehr von einem Einsatz im Irak.

Foto: Shannon Collins/U.S. Air Force

Der US-Geheimdienst CIA und das Pentagon, wie das US-Verteidigungsministerium gern genannt wird, streiten sich darum, wer wo mit Drohnen auf Terroristenjagd gehen darf. Das jedenfalls behauptet ein Unbekannter, der angebliche Geheimunterlagen veröffentlicht hat, um die Hintergründe des Drohnenkrieges offenzulegen.

Angesichts des Ärgers, den Whistleblower Edward Snowden nach seinen Veröffentlichungen von Geheimpapieren hatte, ist es kein Wunder, dass der neue Enthüller anonym bleiben will.

Eine amerikanische Drohne vom Typ MQ-9 Reaper beim Landeanflug nach einer Flugtrainingsmission auf die Creech Air Force Base in Nevada. Ein unbekannter Whistleblower hat angebliche Geheimdokumente zum Vorgehen im US-amerikanischen Drohnenkrieg veröffentlicht.  

Eine amerikanische Drohne vom Typ MQ-9 Reaper beim Landeanflug nach einer Flugtrainingsmission auf die Creech Air Force Base in Nevada. Ein unbekannter Whistleblower hat angebliche Geheimdokumente zum Vorgehen im US-amerikanischen Drohnenkrieg veröffentlicht.  

Quelle: Paul Ridgeway/U.S. Air Force/dpa

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Wenn er Recht hat ist die CIA Herrin über die Drohnen, die in Afghanistan und Pakistan eingesetzt werden. Das Pentagon, so das Internetportal „The Intercept“, das die Papiere veröffentlichte, wollte die Drohnenhoheit in Jemen und Somalia ergattern. Da spielte die CIA nicht mit. Sie schuf sich einen Stützpunkt in Saudi-Arabien, von wo aus sie auf die gleichen Länder zielt.

Drohnen schützen die eigenen Soldaten

Zwar gelten bewaffnete Drohnen, auch bei deutschen Militärs, als probates Mittel, den Feind zu bekämpfen, weil so eigene Soldaten nicht in Gefahr gebracht werden. Doch dazu sind exakte Informationen über dessen Aufenthaltsort nötig, die mit aufwändigen Überwachungsmaßnahmen gewonnen werden müssen. Die, so der Enthüller, haben die Amerikaner zumindest in Jemen und Somalia nicht.

Arbeiten am Predator (Raubtier): Die Drohne bietet bewaffnete Aufklärung, Luft-Überwachung und Zielerfassung.

Arbeiten am Predator (Raubtier): Die Drohne bietet bewaffnete Aufklärung, Luft-Überwachung und Zielerfassung.

Quelle: Jonathan Steffen/U.S. Air Force

Aus diesem Grund würden die Angriffe, die stets als präzise Schläge gegen Terroristen bezeichnet werden, eher aufs Geratewohl gestartet, etwa auf Grund von Handy-Ortungen – wobei nicht sicher ist, dass der Besitzer es stets bei sich trägt. Die Folge seien Tote in der Zivilbevölkerung.

Schier endlose Befehlskette

Dabei ist die Befehlskette, die zu einem Drohneneinsatz führt, schier endlos lang, wie eins der veröffentlichten Papiere zeigt. Zahlreiche Generäle, der Verteidigungsminister, der Außenminister und letztlich der Präsident müssen einem Einsatz zustimmen, heißt es. Beispielhaft gezeigt wird dies an einem Fall von 2012 in Jemen.

Da brauchten die Entscheidungsträger 58 Tage, um zu einem Entschluss zu kommen. Danach hatten die Einsatzkräfte 60 Tage Zeit, um den Angriff vorzubereiten und auszuführen. Als potenzielle Ziele gelten Personen, die eine „anhaltende, zeitnahe Bedrohung für das amerikanische Volk“ bedeuten und nicht gefangen werden könnten.

Die Baseball-Karten-Methode

Die Entscheidungsgrundlagen sammeln Militärs und CIA nach Art von Baseball-Karten, das sind Sammelkarten mit Personen und Ereignissen, die einen Bezug zu diesem beliebten US-Sport haben. Dazu gehören die terroristischen Verwicklungen der beobachteten Personen, ihre Gewohnheiten, Aufenthaltsorte und andere persönliche Informationen.

Unsichtbar auf dem Radar

In Russland wird inzwischen an Drohnen mit einer passiven Radartechnik gearbeitet. Dabei soll ein elektromagnetisches Umfeld die Drohne schützend einhüllen. Dieses Magnetfeld zerstört gegnerische Radar-Impulse. Das macht diese Drohnen im Prinzip weitgehend unsichtbar für das gegnerische Radar.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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