Logistik 23.09.2011, 12:07 Uhr

ThyssenKrupp Steel Europe optimiert Überseelogistik in Rotterdam

Der Tiefseehafen Europoort Rotterdam ist für ThyssenKrupp Steel Europe, Duisburg, Dreh- und Angelpunkt der Materialversorgung. Hier werden jährlich nicht nur rund 25 Mio. t Eisenerz und 5 Mio. t Kohle aus Übersee für den Stahlhersteller umgeschlagen, seit 2010 ist Europoort auch Umschlagplatz für die in seinem neuen brasilianischen Hüttenwerk hergestellten Rohstahlbrammen, die in Deutschland weiterverarbeitet werden.

Effiziente Überseelogistik ist für Deutschlands größten Stahlhersteller zu einem wichtigen Erfolgsfaktor im weltweiten Wettbewerb geworden. Denn für die jährlich rund 17 Mio. t Rohstahl, die am Standort Duisburg produziert werden, müssen laut Thyssen Krupp Steel Europe, Duisburg, 100 % des benötigten Eisenerzes und 88 % des Kohlebedarfs importiert werden.

„Der Rohstoffanteil an den Herstellungskosten für 1 t Stahl liegt in Deutschland inzwischen bei deutlich über 75 %“, wie Finanzvorstand Peter Urban kürzlich in Rotterdam erklärte. Insbesondere die Überseelogistik für Massenrohstoffe ist deshalb für das Unternehmen ein integraler Bestandteil des Beschaffungsprozesses, um eine kostenoptimierte sichere Rohstoffversorgung zu erreichen.

Thyssen Krupp investierte 67 Mio. € in Entladegerät

Der Rohstoffumschlag in Rotterdam erfolgt überwiegend über die Tochtergesellschaft EECV, die mit einer Kapazität von jährlich rund 30 Mio. t über den zweitgrößten Schüttgutterminal in Europoort verfügt. Seit 2004/2005 werden die Hüttenwerke im Ruhrgebiet auch mit Kohlen, die vornehmlich aus Australien, Kanada und Südafrika stammen, versorgt. Rund 67 Mio. € hat ThyssenKrupp damals u. a. in ein kontinuierliches Entladegerät mit einer Löschleistung von 900 t/h investiert, um auf dem insgesamt 82 ha großen EECV-Gelände jährlich ca. 4,5 Mio. t Kohle umschlagen zu können.

Da künftig aufgrund der schrittweisen Reduzierung der Kohleförderung in Deutschland wesentlich mehr Kohle über Rotterdam importiert werden muss, werden laut den EEC-Angaben die bestehenden Anlagen jetzt erweitert. Mit einer Investition von mehr als 20 Mio. € soll die Fläche des Terminals um 18 ha vergrößert und die zu nutzende Löschkapazität um jährlich 1,5 Mio. t gesteigert werden.

Stellenangebote im Bereich Einkauf und Beschaffung

Einkauf und Beschaffung Jobs
Eiffage Infra-Rail GmbH-Firmenlogo
Arbeitsvorbereiter (m/w/d) komplexe Verkehrsprojekte Eiffage Infra-Rail GmbH
Leipzig Zum Job 
Eiffage Infra-Rail GmbH-Firmenlogo
Arbeitsvorbereiter (m/w/d) komplexe Verkehrsprojekte Eiffage Infra-Rail GmbH
Leipzig Zum Job 
Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Energienetzbetrieb (m/w/d) Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH
Cottbus Zum Job 
Mercer Rosenthal GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Rückgewinnung (m/w/d) Mercer Rosenthal GmbH
Rosenthal am Rennsteig Zum Job 
Stadtreinigung Hamburg-Firmenlogo
Objektmanager (m/w/d) Stadtreinigung Hamburg
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Westfalen-Firmenlogo
Vermessungsingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Westfalen
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) als Referent Arbeitssicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
KLN Ultraschall AG-Firmenlogo
Werkzeugkonstrukteur Kunststoffverbindungstechnik (w/m/d) KLN Ultraschall AG
Heppenheim (Bergstraße) Zum Job 
Wacker Chemie AG-Firmenlogo
Betreuungsingenieur Verfahrenstechnik (w/m/d) Wacker Chemie AG
Nünchritz Zum Job 
Universitätsklinikum Tübingen-Firmenlogo
Technische Koordinatorin / Technischer Koordinator (w/m/d) für das Technische Betriebsamt Universitätsklinikum Tübingen
Tübingen Zum Job 
Stadt Heidelberg-Firmenlogo
Bauingenieurin / Bauingenieur für Verkehrsanlagenplanung (m/w/d) Stadt Heidelberg
Heidelberg Zum Job 
LENSER Filtration GmbH-Firmenlogo
Bacheloranden (m/w/d) oder Masteranden (m/w/d) LENSER Filtration GmbH
Jungheinrich Aktiengesellschaft-Firmenlogo
Ingenieur / Meister / Techniker als Teamleiter Eingangs-Check und Check & Paint (Wareneingangs- und Qualitätskontrolle) (m/w/d) Jungheinrich Aktiengesellschaft
Dresden Zum Job 
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Betriebsmanager (gn) Netzbetrieb Entwässerung Stadtwerke Essen AG
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker/Meister (m/w/d) Elektrische Energietechnik Netzausbau Strom Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Landratsamt Schwäbisch Hall-Firmenlogo
Ingenieur als Sachbearbeiter Wasserwirtschaft - Oberirdische Gewässer (m/w/d) Landratsamt Schwäbisch Hall
Schwäbisch Hall Zum Job 
Wacker Chemie AG-Firmenlogo
Prozessentwickler (w/m/d) Wacker Chemie AG
Nünchritz Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (w/m/d) für die Koordination der Fachrichtung Elektrotechnik bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt-Firmenlogo
Dipl. Ing. (FH)/B. Eng. Elektrotechnik (w/m/d) Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
Frankfurt am Main-Riedberg Zum Job 
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur / Materialwissenschaften (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg Zum Job 

Auch die größten Erzfrachter der Welt mit bis zu 365 000 t Fassungsvermögen können an dem 1,1 km langen EECV-Seekai gelöscht werden, denn die Wassertiefe an dem unmittelbaren Meerzugang beträgt 18,7 m bis 23,7 m. Mit vier leistungsstarken Greiferkranen, die mit jedem Hub 30 t bis 40 t aus dem Schiffsraum heben, werden die verschiedenen Eisenerze (Stückerz, Pellets, Feinerz und Konzentrat) gelöscht und über Förderbänder zu den Lagerplätzen transportiert. Bevor Haldengeräte das Erz einlagern, werden über Bandwaagen das Gewicht der Ladung ermittelt und in einer vollautomatischen Probenahmeanlage repräsentative Muster entnommen. Bis zu 3 Mio. t Erz können sortengetrennt auf dem Gelände bevorratet und gelagert werden.

Gelöschte Ware gelangt in erster Linie über den Rhein zu ThyssenKrupp

Von Rotterdam aus sorgt in erster Linie die Abteilung Rheinfahrt mit der ThyssenKrupp-Veerhaven-Flotte auf dem Wasserweg für den Binnentransport von Erz und Kohle nach Deutschland bis zum Löschhafen Duisburg-Schwaigern. Die Reederei verfügt laut den Unternehmensangaben über die größte Flotte von Schubschiffen auf dem Rhein mit einer jährlichen Transportkapazität von rund 23 Mio. t.

Vor neuen logistischen Herausforderungen steht das Unternehmen mit dem Hochlauf des seit September 2010 produzierenden Hüttenwerks im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro. Nach Abschluss der Optimierungsphase werden dort jährlich 5 Mio. t Rohstahlbrammen produziert, von denen 2 Mio. t in den deutschen Werken von ThyssenKrupp Steel Europe weiterverarbeitet werden. Statt der großvolumigen Rohstofftransporte (für 1 t Stahl werden rund 2,1 t Rohstoffe benötigt) können jetzt kostensparend fertige Stahlbrammen zu den deutschen Verarbeitungsstandorten geliefert werden. Dazu galt es jedoch eine globale Supply Chain aufzubauen, für die ein neuer Ladeprozess konzipiert wurde, der auf Containerkränen mit Magnettechnik basiert. Die Magnetverladung ohne Stauholz erspart Verladekosten und beschleunigt den Brammenumschlag. Der Terminal in Rotterdam verfügt über einen Bahnanschluss und kann 200 000 t Brammen zwischenlagern.

Ein Beitrag von:

  • Jürgen Siebenlist

    Redakteur VDI nachrichten. Fachthemen: Kunststofftechnik, Logistik, Verpackungstechnik, Textiltechnik.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.