Aerospace-Industrie 25.09.2017, 07:45 Uhr

Die 10 weltgrößten Flugzeughersteller und Triebwerkbauer

Wie die Pleite des Luftfahrtunternehmens Air Berlin zeigt, ist viel Bewegung im Geschäft mit dem Fliegen. Doch nicht nur Air Berlin und Co. müssen sich auf Veränderungen einstellen, sondern auch die Hersteller. Durch Fusionen hat sich einiges getan, nur die Spitze, die ist wie zementiert: Boeing und Airbus stehen ganz oben. Hier die Liste der größten Luft- und Raumfahrtunternehmen der Welt.

Flugzeuge von Airbus auf der Pariser Luftfahrtmesse in Le Bourget: Airbus ist der zweitgrößte Flugzeughersteller der Welt – hinter dem US-Konzern Boeing.

Foto: R. Gnecco/Airbus

Zwei Thunderbirds von Lockheed Martin: Der Rüstungskonzern ist das erfolgreichste Wehrtechnikunternehmen der Welt.

Foto: Lockheed Martin

Triebwerk des französischen Herstellers Safran.

Foto: Safran

Triebwerk von General Electric Aerospace: GE ist weltweit der größte Triebwerkbauer vor Rolls Royce und Pratt & Whitney.

Foto: General Electric Aerospace

Triebwerk von Pratt & Whitney: Der Hersteller gehört zum Mischkonzern United Technologies.

Foto: Pratt & Whitney

Der A380 – hier auf der Flugzeugmesse in Paris – ist derzeit das Sorgenkind bei Airbus. Der Trend geht stärker hin zu kleineren Flugzeugen.

Foto: P. Masclet/Airbus

Die 737 ist Boeings meistverkauftes Flugzeug. Der US-Konzern ist vor Airbus der größte Flugzeughersteller der Welt – auch dank einer großen Wehrtechniksparte.

Foto: Boeing

F15 von Boeing: Der US-Konzerns setzte im vergangenen Jahr allein mit Rüstungsprodukten 29,5 Milliarden Dollar um, deutlich mehr als doppelt so viel wie Airbus.

Foto: Boeing

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2016 war für die Flugzeughersteller ein Jahr, das viele Veränderungen einläutete. Im Geschäft mit Verkehrsflugzeugen zeichnete sich ein Abschwung ab, der nach den auftragsstarken Vorjahren nicht verwundern kann. Zugleich aber läutete die Wahl Donald Trumps zum US-amerikanischen Präsidenten einen starken Aufschwung für die amerikanische Wehrtechnik ein, der mittlerweile auf weite Teile der Welt ausstrahlt.

Beide Tendenzen haben sich 2017 verstärkt fortgesetzt und werden voraussichtlich auch 2018 die Luft- und Raumfahrtindustrie prägen. Hinzu kommt die Konzentrationsbewegung, die sich bereits in der Rangliste 2016 niederzuschlagen begonnen hat.

Der britische Maschinenbauer GKN Aerospace ist durch die Übernahme von Fokker in den Niederlanden vom 34. auf den 29. Platz der Top-100-Liste vorgerückt. Gleichfalls um fünf Plätze rückte der britische Produzent Chemring durch Übernahmen vom 90. auf den 85. Rang vor. In Deutschland verbesserte sich Diehl Aerosystems ohne spektakuläre Übernahmen um fünf Plätze vom 59. auf den 54. Rang.

Im Einzelnen bietet die Weltrangliste folgendes Bild:

12.  Honeywell – ein Aerospace-Mischkonzern

Der amerikanische Konzern setzte 2016 rund 11,7 Milliarden US-Dollar im Aerospace-Bereich um. Davon entfielen 4,37 Milliarden auf das militärische Geschäft, in dem Honeywell den 9. Rang in der einschlägigen Aerospace-Weltrangliste besetzte. Honeywell baut Triebwerke und ein breites Spektrum an Komponenten für Verkehrs- und Militärflugzeuge.

11.  Rolls Royce – zweitgrößter Triebwerkbauer der Welt

Das britische Unternehmen Rolls Royce erreichte 2016 einen Umsatz von 12,2 Milliarden Dollar, die mehrheitlich auf zivile Triebwerke entfielen. Rolls Royce beliefert sie alle, die großen Anführer in diesem Ranking: Airbus, Boeing und Lockheer Martin. Neben dem Triebwerkgeschäft verfügen die Briten über ein erhebliches Wartungs- und Reparaturgeschäft mit Fluggesellschaften. Im Militärgeschäft zählt Rolls Royce dagegen nicht zu den 10 größten der Welt.

10.  Leonardo S.p.A. beherrscht Italiens Aerospace-Industrie

Der italienische Konzern Leonardo S.p.A. firmierte bis 2016 noch als Finmeccanica und kontrollierte nahezu alle Rüstungs-, Luft- und Raumfahrtunternehmen in Italien. Nach großer Umstrukturierung und Rationalisierung setzte Leonardo 2016 rund 12,8 Milliarden Dollar um. Davon entfielen 8,17 Mrd. US-Dollar auf die Wehrtechnik.

9.  BAE ist der führende britische Aerospace-Konzern

BAE setzte 2016 rund 13,3 Milliarden Dollar um, die gänzlich auf die Wehrtechnik entfielen, in deren Aerospace-Weltrangliste BAE den fünften Rang belebt. BAE baut vor allem Kampfflugzeuge.

8.  Safran – Nummer 2 in Europa

Der französische Konzern, der 2016 rund 16,8 Milliarden Dollar umsetzte, ist europäischer Partner von General Electric im Triebwerkbau. Zu den übrigen zivilen Aktivitäten gehört seit kurzem auch das gleichfalls französische Unternehmen Zodiak, das vor allem Inneneinrichtungen von Verkehrsflugzeugen entwickelt und baut.

7.  Raytheon ist ganz auf die Wehrtechnik ausgerichtet

Schwerpunkte des amerikanischen Konzerns sind Lenkwaffen und Raketen-Abwehrsysteme. 2016 setzte Raytheon insgesamt 24,1 Milliarden Dollar um, wobei er alles von militärischen Auftraggebern erlöste. In der Aerospace Weltrangliste für das Militärgeschäft liegt Raytheon auf dem vierten Rang, direkt hinter Northrop Grumman.

6.  Northrop Grumman – ein reines Wehrtechnikunternehmen

2016 setzte Northrop Grumman 24,5 Milliarden Dollar um. Setzte das Unternehmen vor einigen Jahren noch auf Militär- und Geschäftsreiseflugzeuge, betreiben die Amerikaner inzwischen kein ziviles Geschäft mehr.

5.  General Electric Aerospace

General Electric ist ein extrem weit gefächerter amerikanischer Mischkonzern, dessen große Sparte GE Aerospace vom Triebwerkbau beherrscht wird. GE ist weltweit der größte Triebwerkbauer – vor Rolls Royce und Pratt & Whitney. GE Aerospace setzte 2016 insgesamt 26,3 Milliarden Dollar um. In der Wehrtechnik gehört GE nicht zu den zehn größten in der Welt.

4. United Technologies ist ein Gemischtwarenladen

Hinter dem wenig konkreten Namen United Technolgies steht ein Konglomerat verschiedenster Firmen in den USA – angefangen vom Triebwerkproduzenten Pratt & Whitney bis zum Liftproduzenten Otis. Im Aerospace-Bereich setzte der Konzern 2016 insgesamt 29 Milliarden Dollar um. 2017 dürfte es einen Sprung nach oben geben, wenn der Flug-Elektronik – Produzent Rockwell Collins eingegliedert wird. Im Militärgeschäft war United Technologies 2016 mit einem Umsatz von 3,48 Milliarden Dollar der zehntgrößte Hersteller der Welt.

3.  Lockheed Martin ist der Wehrtechnik-Weltmarktführer

Der amerikanische Konzern steigerte seinen Umsatz 2016 um 16,8 Prozent auf 47,2 Milliarden Dollar. Darin schlugen sich vor allem starke Aufträge aus dem Heimatland USA nieder. Lockheed Martin hat heute kein nennenswertes Zivilgeschäft mehr.

2.  Airbus bleibt unverändert weit hinter dem Marktführer

Die europäische Airbus-Gruppe setzte 2016 rund 70,8 Milliarden Dollar um, von denen 52,4 Milliarden auf Verkehrsflugzeuge entfielen. Airbus war vor allem mit kleineren Maschinen erfolgreicher als Boeing und konnte dadurch den zivilen Absatz um 7,4 Prozent steigern. Im Militärgeschäft musste Airbus einen Absatzrückgang um 9,4 Prozent auf 12,6 Milliarden Dollar hinnehmen.

1.  Spitzenreiter bleibt mit großem Abstand Boeing

Der Weltmarktführer aus Seattle setzte 2016 insgesamt 96,1 Milliarden Dollar um. Das geht auf hohe Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen und ein starkes militärisches Geschäft zurück. Für zivile Flugzeuge erlöste Boeing 65,7 Milliarden Dollar. Im Militärgeschäft setzte Boeing 29,5 Milliarden Dollar um. In der Wehrtechnik ist Boeing damit erneut hinter Lockheed Martin der zweitgrößte Anbieter weltweit.

Quelle für alle Zahlen: PriceWaterhouseCoopers (PWC).

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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