Zeichen der Solidarität mit George Floyd 02.06.2020, 16:24 Uhr

Blackout Tuesday: Warum es heute in den sozialen Medien schwarz bleibt

Werbebanner auf Blogs, Instagram Stories von Influencern oder Nachrichten auf Twitter: Social-Media lebt von vielen Postings und kreativen Inhalten. Doch heute haben viele Accounts Sendepause. Unter dem Hashtag #blackouttuesday wird dazu aufgerufen, Posten und Werben einmal ruhen zu lassen. Der Anlass ist bewegend.

Schwarz wie die Nacht: Ein Zeichen der Solidarität im Social Web. Foto: panthermedia.net/alebloshka

Schwarz wie die Nacht: Ein Zeichen der Solidarität im Social Web.

Foto: panthermedia.net/alebloshka

„The show must be paused“

Schwarze Bilder sehen Social-Media-Nutzer eher selten auf Instagram, Facebook oder Twitter. Doch der Hashtag #blackouttuesday verbreitet sich aktuell rasend schnell. Auf den sozialen Netzwerken soll für einen Tag das Posten und Werben ruhen, um Solidarität mit dem verstorbenen US-Amerikaner George Floyd zu zeigen. Zahlreiche meinungsstarke Accounts, Medienvertreter und Prominente kommen dem Aufruf nach. Der Tod von George Floyd sorgt weiterhin für starke Proteste in den USA. Angelehnt an den Spruch „The show must go on“ heißt es jetzt „The show must be paused“.

Blackout Tuesday kommt von der Musikindustrie

Die Bewegung kommt aus der Musikszene und spricht in erster Linie Künstler und Bands an, die für einen Tag ihre eigentliche Arbeit ruhen lassen sollen. Darüber hinaus soll die Social-Media-Aktion Aufmerksamkeit auf die soziale Ungleichheit sowie Rassismus lenken. Initiatoren des Projekts sind Jamila Thomas und Brianna Agyemang, die beide in der Musikbranche arbeiten.

Was ist passiert?

Hintergrund des Aufrufs sind der Tod des Afroamerikaners George Floyd durch einen Polizisten in Minneapolis und die anhaltenden Proteste in den USA. Dem Aufruf haben sich weltweit zahlreiche Musiklabels und andere Branchen angeschlossen, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Der Beamte hatte Floyd bei dessen Festnahme Minuten lang mit seinem Knie auf dessen Nacken auf den Boden gedrückt, was laut aktuellen Autopsieberichten den Tod des Mannes zu Folge hatte. Nach Darstellung der Polizei verwendete Floyd „gefälschte Dokumente“ in einem Lebensmittelgeschäft, was zur Überprüfung des Mannes führte. Im offiziellen Autopsiebericht heißt es, dass die Ursache für den Tod des Afroamerikaners vor einer Woche ein Herz-Kreislauf-Stillstand infolge von „Druck auf den Nacken“ sei. Der Bericht wurde vom Hennepin County Medical Examiner’s Office veröffentlicht.

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Der Begriff Hashtag setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „hash“ und „tag“ zusammen. Während letzteres übersetzt für „Schlagwort“ steht, bezieht sich „hash“ auf das Doppelkreuz (#). Ein Hashtag ist also ein Schlagwort, welches sich durch das Rautesymbol abhebt. Bekannt geworden ist der Hashtag auf dem Nachrichtendienst Twitter. Unter den beliebten Schlagworten können dort schnell Trends und News verfolgt werden. Doch auch auf Instagram ist die Raute nicht mehr wegzudenken, denn über Hashtags vergeben Nutzer passende Kategorien zum Bild, über die andere User das Posting finden können. 

Schwarzes Bild als Zeichen der Solidarität

Menschen teilen am 2. Juni schwarze Bilder, um zu zeigen, dass es aktuell kein wichtigeres Thema gibt, wofür die Macht der sozialen Medien genutzt werden kann. Ein Sommer-Selfie ist an diesem Dienstag nicht wichtig, wenn Menschen zu Protesten gegen Rassismus aufrufen. Um 13 Uhr konnten bereits über drei Millionen Posts mit dem Hashtag „blackouttuesday“ aufgerufen werden. Auf Twitter trendet die Raute mit an die 300.000 Tweets weltweit.

Gut zu wissen: Nicht zu verwechseln ist #blackouttuesday mit dem Begriff Black Tuesday, der sich auf das historische Ereignis des Wallstreet-Crashes 1929 bezieht. Dieser steht für den Beginn der Weltwirtschaftskrise, die bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges dauerte.

Screen Instagram

So sieht es auf Instagram aus, wenn der Hashtag #blackouttuesday eingegeben wird.

Foto: Sarah Janczura

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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