Analyse Corona 06.04.2020, 12:16 Uhr

Google-Suche kann helfen, Covid-19-Herde aufzuspüren

Mittels Analysen von Suchanfragen bei Google können bislang nicht bekannte Infektionsherde entdeckt werden. Das beschreibt Seth Stephens-Davidowitz in der New York Times.

Laptop tippen

Foto: panthermedia.net/undrey

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat die Suchmaschine Google anonymisierte Standortdaten seiner Nutzer zur Verfügung gestellt. Auf einer neuen Webseite sind Daten aus 131 Ländern abgebildet. Regierungen sollen die Option erhalten, die Wirksamkeit ihrer Corona-Maßnahmen zu überprüfen. Das sei das Anliegen Googles. Die Analysen zeigen, ob das Besuchsaufkommen an Orten wie Parks zu- oder abnimmt. Angezeigt wird die prozentuale Veränderung. Für Deutschland zeigt sich für den 29. März, dass 77 % weniger Besuche an öffentlichen Orten stattgefunden haben. Seit Mitte März nimmt die Zahl der Besuche an Orten wie Parks und Malls ab.

Alle aktuellen Infos zur Corona-Krise erhalten Sie in unserem Live-Blog

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg-Firmenlogo
Bauingenieur TGA (m/w/d) im Bereich der Gebäudesanierung und Instandhaltung Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Stuttgart Zum Job 
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Vakuumfüller Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb-Firmenlogo
Professur (m/w/d) für Maschinenbau (Schwerpunkt: Versorgungs- und Energiemanagement) DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb
Horb am Neckar Zum Job 
Kreis Pinneberg-Firmenlogo
Ingenieur*in / Fachplaner*in für Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) Kreis Pinneberg
Elmshorn Zum Job 
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Apparatetechnik Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Herrenknecht AG-Firmenlogo
Projektcontroller (m/w/d) Herrenknecht AG
Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Mechanik Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
Bohle Isoliertechnik GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Isoliertechnik Bohle Isoliertechnik GmbH
Pastetten Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Verkehrsingenieur:in im Bereich Behörden-Genehmigungsmangement (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie-Firmenlogo
Manager/in Automotive und Mobilität 4.0 (w/m/d) ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Berlin, Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Südzucker AG-Firmenlogo
Trainee Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen / Chemie / Maschinenbau (m/w/d) Südzucker AG
verschiedene Standorte Zum Job 

Diese Daten stammen laut dem Konzern von Nutzern, die Apps und Systeme von Google nutzen und der Speicherung ihrer Standortdaten zugestimmt haben. Rückschlüsse auf die Nutzer soll es nicht geben. Alle Informationen auf der Webseite können auch als PDF Dokument heruntergeladen werden. Jeder Bericht befasst sich mit Mobilitätstrends in 6 Kategorien: Einzelhandel und Freizeit (Cafés, Museen usw.), Lebensmittelgeschäft und Apotheke, Parks (einschließlich öffentlicher Parks und Nationalparks), Transitstationen, Arbeitsplätze und Wohngebäude.

„Diese Informationen könnten beispielsweise den Beamten helfen, Änderungen bei wichtigen Reisen vorzunehmen oder die Empfehlungen zu Geschäftszeiten beeinflussen“, erklärt Jen Fitzpatrick, Senior Vice President von Maps.

„In ähnlicher Weise könnten anhaltende Besuche in Verkehrsknotenpunkten auf die Notwendigkeit hinweisen, zusätzliche Busse oder Züge bereitzustellen, damit sich Menschen besser ausbreiten können“, geht es weiter. Google verfolgt das Ziel Leitlinien zum Schutz der öffentlichen Gesundheit zu schaffen.

Obwohl die Daten zweifellos faszinierend sind und veranschaulichen, wie stark sich die Bevölkerungsbewegungen in einigen Regionen innerhalb kurzer Zeit verändert haben, ist unklar, ob diese Berichte eine ausreichende Spezifität bieten, um für die örtlichen Gesundheitsbehörden von wirklichem Nutzen zu sein. Laut Google werden diese Informationen nur für eine begrenzte Zeit öffentlich verfügbar sein, solange die Gesundheitsbehörden die Daten für wertvoll halten.

Corona: Analyse in der New York Times

In der New York Times beschreibt Seth Stephens-Davidowitz die Analyse von Suchanfragen bei Google näher, um noch nicht bekannte Corona-Infektionsherde zu entdecken. Nach seiner Analyse sei Ecuador solch ein Epizentrum. Schmerzende Augen und der Verlust des Geruchssinns gehören ebenfalls zu den Symptomen einer Ansteckung mit Covid-19. Denn diese Beschwerden geben viele Erkrankte bei Google ein.  Schätzungen zufolge leiden 30 bis 60 % der Menschen mit dieser Krankheit an diesen Symptomen. In den USA war in der Woche bis zum vergangenen Samstag die Suche nach „Ich kann nicht riechen“ in New York, New Jersey, Louisiana und Michigan am höchsten. Es handelt sich um die vier Bundesstaaten mit der höchsten Prävalenz von Covid-19. Anhand solcher Suchanfragen sollen Orte gefunden werden, an denen wahrscheinlich viele positive Coronafälle übersehen wurden.

Bereits in einem 2009 in der „Nature“ veröffentlichten Artikel zeigten Forscher, dass Google-Suchanfragen hilfreich sein können, um Erkrankungsherde zu finden. Im Zusammenhang mit der Grippe analysierten sie die wöchentlichen Daten zu Influenza-Raten der Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten. Sie erstellten ein Modell, mit dessen Hilfe versucht werden kann, Epidemien zu erkennen, bevor die offiziellen Daten da sind. Doch das Modell hat auch Nachteile: Während der H1N1-Grippepandemie 2009 bestand das Problem, dass die Grippe so oft in den Nachrichten vorkam, dass viele Menschen nach dem Begriff „Grippe“ suchten – aber nicht weil sie Symptome verspürten, sondern weil sie neugierig oder ängstlich waren.

Lesen Sie hier mehr zu Corona.

Die größten Mythen über Covid-19

Google Arts & Culture online erleben

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.