Das Ende des kostenlosen Massenversands? 07.04.2025, 06:52 Uhr

Whatsapp schränkt Nachrichten ein: Das sind die Folgen

Whatsapp begrenzt Broadcast-Nachrichten drastisch auf 30 Nachrichten pro Monat – und zwar nicht pro Empfänger, sondern insgesamt. Droht auf Dauer das Ende der kostenlosen Nutzung des Dienstes?

Whatsapp ist der beliebteste Messaging-Dienst in Deutschland

Whatsapp ist der beliebteste Messaging-Dienst in Deutschland, allerdings könnten bald nur noch 30 kostenlose Massennachrichten pro Monat möglich sein.

Foto: PantherMedia / Diego Cervo

Änderung im Whatsapp-Blog, ein unscheinbares Update in der Beta-Version der Android-App – doch die Tragweite dessen, was Whatsapp vor Kurzem angekündigt hat, ist erheblich. Die Broadcast-Funktion von Whatsapp wird wohl zukünftig auf 30 Nachrichten pro Monat begrenzt. Für viele private Nutzer vielleicht kein Aufreger. Für Unternehmen und Influencer könnte es durch die Beschränkung jedoch brenzelig werden. Denn Whatsapp greift damit tief in die Art ein, wie über die Plattform kommuniziert wird.

Das steckt dahinter

Hintergrund der Entscheidung ist laut dem Tech-Portal „TechCrunch“ ein zunehmendes Problem mit Spam und unerwünschten Nachrichten, das in den letzten Monaten auf der Plattform eskaliert sei. Vor allem in Ländern mit hoher Whatsapp-Durchdringung seien Nutzerinnen und Nutzer immer häufiger von wiederholten, massenhaft verschickten Nachrichten betroffen gewesen. Die Reaktionen reichten von bloßer Irritation bis hin zu rechtlichen Beschwerden wegen unerlaubter Direktwerbung. Die Verantwortlichen bei Whatsapp sehen darin ein ernst zu nehmendes Problem für die Nutzerzufriedenheit – und letztlich auch für das Vertrauen in die Plattform. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, zieht Whatsapp nun die Notbremse und setzt bei der Wurzel an: beim Broadcast-Feature.

Vorabversion bereits sichtbar

Was sich bislang vor allem durch seine Einfachheit und Effizienz ausgezeichnet hatte, wird nun strikt reguliert. Wie „WABetaInfo“ berichtet, wurde die Begrenzung zuerst in der Beta-Version 2.25.10.8 für Android eingeführt. In dieser Vorabversion ist bereits sichtbar, dass der Broadcast-Zähler in den Einstellungen auftaucht – mitsamt Warnhinweisen, sobald das Limit erreicht ist. Nutzer erhalten also eine visuelle Rückmeldung darüber, wie viele der 30 erlaubten Broadcast-Nachrichten im aktuellen Monat bereits verbraucht wurden.

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Anders als bei Statusmeldungen oder Gruppen-Nachrichten greift hier kein weiches System – ist die Grenze erreicht, bleibt der „Senden“-Button deaktiviert. Nach derzeitigem Informationsstand gilt diese Regel sowohl für Privatnutzer als auch für kommerzielle Accounts, wobei letztere künftig möglicherweise über kostenpflichtige Zusatzpakete mehr Spielraum bekommen könnten. Offizielle Angaben dazu seitens Meta stehen allerdings noch aus.

Unerwünschte Werbung via Whatsapp soll eingedämmt werden

Whatsapp versuche sich dabei als vertrauenswürdige, private Plattform zu positionieren, deren Infrastruktur nicht für massenhafte Werbezwecke missbraucht wird. Dabei geht es nicht nur um Spamprävention, sondern auch um den Wettbewerb mit anderen Kommunikationslösungen – beispielsweise mit  iMessage, Signal oder Telegram. Die neuen Einschränkungen könnten also auch als ein Versuch gesehen werden, sich von dem Vorwurf zu distanzieren, zur Werbeplattform mutiert zu sein. Gleichzeitig wird damit ein Signal an Unternehmen gesendet: Kommunikation ja, aber bitte gezielt und im Dialog.

Broadcast als Alternative zu Bulk-Mails

Besonders deutlich wird der Wandel, wenn man sich vor Augen führt, was Broadcast-Nachrichten eigentlich sind und welche Rolle sie bisher gespielt haben. Im Unterschied zu Gruppen, bei denen alle Mitglieder alle Antworten sehen können, erlaubt der Broadcast-Modus das gleichzeitige Versenden einer Nachricht an viele Empfänger, ohne dass sie voneinander wissen.

Die Antworten landen jeweils als private Nachrichten beim Sender – für viele Anwender, ob privat oder geschäftlich, eine äußerst elegante Lösung zur Massenkommunikation. Schulen nutzen Broadcast-Listen zur Verteilung von Informationen an Eltern. Sportvereine informieren Mitglieder über Spielpläne. Kleine Händler bewerben Angebote. Influencer oder NGOs verbreiten Neuigkeiten direkt auf das Smartphone ihrer Follower. Das alles soll nun offenbar auf ein Minimum reduziert werden.

Whatsapp-Neuerung: günstiger Kommunikationskanal für KMU am Ende?

Laut dem Bericht des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) sorgt diese neue Regelung vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen für Verunsicherung. Whatsapp galt bislang als niederschwelliger und vor allem günstiger Kommunikationskanal, der sich vor allem in Märkten ohne verlässliche E-Mail-Infrastruktur etabliert hatte.

Für viele dieser Anbieter stellt sich nun die Frage: Wohin mit der Kommunikation, wenn Broadcasts nicht mehr im bisherigen Umfang möglich sind? Während große Unternehmen über Whatsapp Business API-Lösungen verfügen, inklusive CRM-Integration und erweiterten Messaging-Kontingenten, sind kleinere Firmen, Vereine oder Organisationen nun gezwungen, sich nach Alternativen umzusehen.

Warum es Whatsapp-Alternativen (noch) schwer haben

Der Schritt von Whatsapp könnte auch eine neue Dynamik im Wettbewerb der Messenger-Dienste auslösen. So bietet beispielsweise der Messaging-Dienst Telegram seit Jahren sogenannte Kanäle an, über die Betreiber Nachrichten an eine unbegrenzte Anzahl von Abonnenten versenden können – ganz ohne Limitierung. Zwar bietet Telegram nicht denselben Grad an Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wie Whatsapp, doch die Flexibilität in Kommunikation kommt bei den Anwenderinnen und Anwendern gut an.

Die Messaging-Plattform Signal hingegen, die sich besonders durch ihre datenschutzorientierte Haltung einen Namen gemacht hat, setzt weniger auf Massenkommunikation, erlaubt aber Gruppen- und Listenfunktionen in sicherer Umgebung. Auch iMessage oder Threema könnten von der neuen Whatsapp-Regelung profitieren – insbesondere dann, wenn sie gezielt neue Funktionen für Gruppen- oder Listenkommunikation integrieren.

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Allerdings: In Deutschland ist Whatsapp nach wie vor die beliebteste Messaging-Plattform. Laut Statista wird sie hierzulande von über 80 % der Anwender genutzt.

Unbeschränkter Informationsfluss in Gefahr

Die aktuell bekannt gewordene Whatsapp-Begrenzung hat jedoch eine Debatte um Plattformverantwortung angestoßen. Wie viel Freiheit darf ein privates Unternehmen seinen Nutzern zumuten, bevor es eingreift? Und in welchem Maß ist Regulierung sinnvoll für die Gemeinschaft? Whatsapp selbst verweist auf die Notwendigkeit, das eigene System „gesund“ zu halten.

Hinter dieser Formulierung steckt eine Philosophie, die wir von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram bereits kennen: Algorithmen und Regeln entscheiden zunehmend darüber, was sichtbar ist, was verbreitet wird und was nicht. Die Broadcast-Limitierung reiht sich nahtlos in diese Logik ein. Für den Nutzer bedeutet das: mehr Kontrolle vonseiten der Plattform, weniger Möglichkeiten vonseiten der Sender.

Whatsapps Entscheidung ist darüber hinaus ein Bruch mit einem bisherigen Grundprinzip: dem unbeschränkten Fluss von Informationen. Was einst als Funktion für vereinfachte Kommunikation gedacht war, wird nun zur potenziellen Quelle von Missbrauch und daraufhin wird diese Missbrauchsquelle limitiert.

Broadcast-Nachrichten waren mächtiges Werkzeug

Broadcast-Nachrichten waren für viele Whatsapp-Nutzer ein stilles, aber mächtiges Werkzeug. Sie funktionierten wie ein E-Mail-Verteiler, nur direkter und unmittelbarer. Vor allem im privaten Umfeld ermöglichten sie es, Geburtstagsfeiern, Familientreffen oder Vereinsaktivitäten effizient zu organisieren.

Der entscheidende Vorteil: Die Empfänger sehen weder sich gegenseitig noch wissen sie, dass sie Teil einer größeren Liste sind. Sie erhalten die Nachricht wie eine persönliche Mitteilung. Das erhöht die Öffnungs- und Antwortraten deutlich. Im geschäftlichen Bereich nutzen vor allem Einzelhändler, Handwerker oder Selbstständige diese Funktion, um auf neue Produkte, Aktionen oder Angebote hinzuweisen. Die nun eingeführte Begrenzung schränkt diese Form der Kommunikation nun massiv ein und könnte langfristig auch das Nutzungsverhalten deutlich ändern.

Ein Beitrag von:

  • Elke von Rekowski

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