Atemluft im Auto gänzlich frei von Coronaviren
In der letzten Februar-Woche erhalten die Mitarbeiter des staatlichen chinesischen Gesundheitsdienstes, die in der virus-geschüttelten Region Wuhan ihren Dienst verrichten, Personenwagen, deren Innenluft genauso virenfrei ist wie das die so genannten N95 Gesichtsmasken garantieren, die inzwischen in weiten Teilen Chinas von fast jedermann getragen werden müssen.
Die Bezeichnung N95 besagt dabei, dass die gefilterte Luft wenigstens 95 % all jener allerkleinsten Partikel nicht mehr enthält, die für die normale Luft typisch sind. Dabei geht es um Viren, Bakterien und auch Feinstaub aller Art, die aufwändig herausgefiltert werden.
Auf Tesla folgt nun Geely als Automobilhersteller
Der amerikanische Automobilhersteller Tesla hatte schon 2016 begonnen, in seinen Fahrzeugen auf Kundenwunsch, ein so genanntes Hepa-Gerät zur Luftreinigung “auch von biologischen” Belastungen aller Art einzubauen. Wir berichteten hier darüber. Tesla spricht dabei sogar von einem “Hepa Filter und Abwehrmodus gegen biologische Waffen”.
Der chinesische Autohersteller Geely hat allerdings erst sehr viel später als Tesla mit einschlägigen Entwicklungsarbeiten zur Luftreinigung begonnen. Dies geschah erst als in China der so genannte Covid-19 oder weltweit als Coronavirus bezeichnete Virus auftrat. Dann aber wurde die volle Entwicklungskapazität des nach SAIC zweitgrössten chinesischen Automobilproduzenten auf diese Arbeit konzentriert. Geely spricht dabei von einem IAPS-System zur Luftreinigung und -reinhaltung. Diese 4 Buchstaben stehen für ein “Intelligent Air Purification System”, dessen Arbeitsweise der Konzern bisher nicht geschildert hat. Wohl aber hat Geely angekündigt, dass von Beginn des Monats März an weite Teile der eigenen Fahrzeugproduktion mit dem IAPS-System ausgerüstet werden. Dabei handelt es sich in der Anfangsphase vor allem um die Fahrzeuge, die auf dem chinesischen Heimatmarkt verkauft werden sollen.
Bald in allen Fahrzeugen für den chinesischen Inlandsmarkt
Dabei kommt Geely in gewisser Weise entgegen, dass die Fahrzeugproduktion auf Grund des virusbedingt äußerst schleppenden Absatzes stark zurückgefahren werden musste, denn die neue Lufttechnik ist nicht sofort in hohen Stückzahlen verfügbar. Im Januar dieses Jahres fiel der Geely-Absatz insgesamt um 28 % gegenüber dem Vorjahr. Bis Ende Februar zeichnet sich ein in diesem Monat auf bis zu 50 % verschärfter Rückgang ab. Dank der neuen Luftreinhaltungstechnik hofft Geely früher als viele Konkurrenten aber wieder höhere Absatzzahlen erreichen zu können.
Die neue Lufttechnik aber auch für andere Konzernmarken
Wie aus China von Geely ergänzend zu hören ist, sieht die Konzernplanung vor, die neue Lufttechnik in absehbarer Zeit auch in Fahrzeug anderer Konzernmarken zu installieren. Dabei geht es wohl in erster Linie um Volvo, obwohl Geely das weder bestätigt noch dementiert. Volvo gehört seit 2010 zu Geely, die die schwedische Marke damals von Ford gekauft hatten. Eine Zeit lang plante Geely, die selbst an der Börse in Hongkong notiert sind, Volvo getrennt an die Börse zu bringen. Das scheiterte schließlich daran, dass keine Einigung über den Börseneinführungskurs der Volvo-Aktie in Hongkong und/oder Stockholm erzielt werden konnte. Nun, am 10. Februar dieses Jahres, hat Geely sich entschieden, den Volvo-Teilkonzern kurzerhand mit dem eigenen Konzern zu verschmelzen. Dies verspreche erhebliche Einsparungen in der Zulieferkette als auch in Forschung und Entwicklung. Zugleich verspricht sich Geely davon auch eine Beschleunigung der Entwicklung neuer elektrisch angetriebener Fahrzeuge, wie Volvo sie bereits intensiv vorbereitet.
Geely interessiert sich aber auch für Aston Martin
In Großbritannien produziert Geely in Coventry schon seit einigen Jahren die traditionellen schwarzen großen Londoner Taxis. Der chinesische Konzern interessiert sich nun aber auch für eine weitere Aktivität auf den Britischen Inseln. Dabei geht es um die britische Automobilmarke Aston Martin, die vor allem durch die Superrenner für die James Bond – Filme berühmt geworden ist. Aston Martin hat gegenwärtig wirtschaftlich zu kämpfen und sucht daher zusätzliches neues Kapital. Dabei soll es sich zunächst um eine zwanzigprozentige Beteiligung an dem börsennotierten britischen Unternehmen handeln. Dafür scheint sich besonders Geely zu interessieren, wobei der chinesische Konzern dieses Interesse auf Anfrage aber weder bestätigt noch dementiert.
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