Pandemie 26.01.2022, 08:24 Uhr

Corona: Erstmals über 200.000 Neuinfektionen

Bund und Länder beschließen keine neuen Maßnahmen, die WHO ist vorsichtig optimistisch. Derweil zeigt eine Studie: Das Tragen von Masken beeinträchtigt Schüler nicht gesundheitlich.

Teststäbchen an Nase Corona

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland übersteigt 200.000.

Foto: panthermedia.net/AndreyPopov

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet täglich die aktuellen Zahlen zur Corona-Lage in Deutschland. In unserem Ticker finden Sie die Entwicklung der Daten zu Neuinfektionen, Todesfällen und Inzidenz sowie zentrale Entscheidungen der Bundesregierung.

Donnerstag, 27.01.22

8.20 Uhr

Erstmals über 200.000 Neuinfektionen

Die Neuinfektionen knacken in Deutschland zum ersten Mal die Marke von 200.000. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 1017,4. Am Mittwoch hatte das RKI noch 164.000 Neuinfektionen gemeldet. Die Inzidenz lag gestern bei 940,6. 188 neue Todesfälle wurden am Donnerstag im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.

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Mittwoch, 26.01.22

9.30 Uhr

Angenehm ist es nicht, mehrere Stunden lang eine Maske tragen zu müssen. Für viele Kinder und Jugendliche ist das in der Corona-Pandemie in der Schule aber zum Alltag geworden.

Aber treten durch das langanhaltende Tragen der Maske gesundheitliche Schäden auf? Wird womöglich auch die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigt? Eine Studie der Universitätskinderklinik Bochum in Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen gibt dazu nun eine klare Antwort: Das Tragen einer Maske wirkt sich nicht negativ auf die Leistungs- und Aufnahmefähigkeit von Schülerinnen und Schülern aus.

An der Studie nahmen 133 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 14 Jahren aus insgesamt 13 Klassen der Jahrgangsstufe 5, 6 und 7 teil. Die Unterrichtsräume waren mit Ventilationssystemen Luftfiltern ausgestattet. In den ersten beiden Unterrichtsstunden trugen alle beteiligten Kinder eine Maske – entweder eine FFP-Maske oder eine chirurgische Maske.

Anschließend wurden die Gruppen geteilt und zwei weitere Stunden in getrennten Räumen unterrichtet. 65 Kinder trugen eine Maske, 68 nicht. Anschließend absolvierten die Schülerinnen und Schüler einen computerbasierten Leistungstest in Kleingruppen. Signifikante Abweichungen bezogen auf das Tragen der Maske gab es in den Testergebnissen nicht, heißt es in der Studie.

Außerdem gebe es Hinweise darauf, dass sportliche Betätigung einen positiven Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit der Kinder hat. Unbeeinträchtigt von der Maske zeigten sich demnach besonders Schülerinnen und Schüler, die viel Sport treiben.

Dienstag, 25.01.22

08.35 Uhr 

PCR-Test: Kapazitäten reichen nicht aus

Die PCR-Tests werden knapp. Daher raten Gesundheitsbehörden bei roter Corona-Warn-App oder zum sogenannten Freitesten nach Infektion zur Nutzung von Antigen-Schnelltests. PCR-Tests sollen bei Personen im Bereich der kritischen Infrastruktur und in vulnerablen Einrichtungen verwendet werden, um dem Mangel beizukommen. Labore sollen demnach verpflichtet werden, Proben von Beschäftigten in Kliniken, Pflegeheimen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und jeweiligen ambulanten Diensten vorrangig zu untersuchen.

08.27 Uhr 

Corona-Gipfel will Kurs halten

Bund und Länder berieten am Montag bei einem Corona-Gipfel über die aktuelle Lage. Das Ergebnis: Kurs halten. Im Vorfeld machte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) klar, dass er Lockerungen der Corona-Regeln zum aktuellen Zeitpunkt nicht für angebracht hält. Härter Maßnahmen wurden ebenfalls nicht beschlossen. „Für uns alle ist klar, dass die Richtung, die wir eingeschlagen haben, hilft“, sagte Scholz. Bund und Länder behalten sich vor, die Corona-Maßnahmen zu verschärfen, „wenn eine Überlastung des Gesundheitssystems droht“.  Sobald dieses Szenario ausgeschlossen werden könne, soll es auch wieder Lockerungen geben.

Montag, 24.01.22

10 Uhr 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) glaubt, dass ein Ende der Corona-Pandemie in Europa nach der Omikron-Welle denkbar ist. „Es ist plausibel, dass die Region sich auf eine Endphase der Pandemie zu bewegt“, sagte Hans Kluge, Europa-Chef der WHO. Allerding sei weiterhin Vorsicht geboten, auch weil weitere Corona-Mutationen möglich seien..

Bis März 2022 könnten sich 60 Prozent aller Menschen im Großraum Europa mit der Omikron-Variante infiziert haben, so die WHO-Schätzung. Omikron ist hochansteckend, gilt aber als weniger gefährlich: So verlaufen sind Erkrankungen nach bisherigem Kenntnisstand tendenziell milder als bei früheren Virusvarianten.

9 Uhr 

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat die Forderung nach einer Impfpflicht ab 18 Jahren bekräftigt. Wenige Stunden vor den Bund-Länder-Beratungen über den weiteren Kurs in der Corona-Politik sagte der CDU-Politiker am Montag in Düsseldorf, bei den Älteren sei die Impfquote etwa in NRW schon sehr hoch. Deshalb sei es wichtig, „dort anzusetzen wo wir noch nicht so stark durchimpft sind. Für mich wäre richtig eine Impfpflicht ab 18.“

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst für Impfpflicht ab 18

Wüst plädierte außerdem mit Blick auf die anstehenden Beratungen dafür „heute schon“ einen Weg zurück in die Normalität vorzubereiten. Für die Zeit, wenn sicher sei, dass das Gesundheitssystem durch Omikron nicht überlastet werde und die kritische Infrastruktur stabil bleibe, müsse eine klare Exit-Strategie vorbereitet werden. „Die Menschen haben sich das verdient“, sagte er.

Im ZDF-„Morgenmagazin“ verteidigte Wüst die Entscheidung, dass Geboosterte trotz möglicher Impfdurchbrüche bei Anwendung der 2G-plus-Regel keinen aktuellen Test vorweisen müssen. Die Betroffenen seien in der Regel sehr wenig infektiös und stellten für andere keine Gefahr dar. Der Schritt sei außerdem «ein Anreiz für das Boostern». Denn das Impfen sei der Weg raus aus der Krise, zurück zur Normalität. „Wir kommen nur raus aus den ständigen Wiederholungen von Lockdown und Lockerung, wenn mehr Menschen geimpft sind.“

Freitag, 21.01.22

09.40 Uhr

Zahl der Neuinfektionen übersteigt die 140.000-Marke

Über 140.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden – so viele wie nie zuvor innerhalb eines Tages. Die neuen Fallzahlen des RKI vermelden erneut einen Höchstwert. Das Robert Koch-Institut gab die Sieben-Tage-Inzidenz mit 706,3 an. Es ist der achte Tag in Folge mit einer  weiteren Rekordinzidenz und der dritte Tag mit einem neuen Höchstwert bei den Neuinfektionen. Weiterhin wurden am Freitag 170 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Zuvor verstarben 234 Menschen.

Donnerstag, 20.01.22

Corona-Neuinfektionen in Deutschland erreichen Höchstwert

11.15 Uhr

Der Inzidenzwert und die Corona-Neuinfektionen in Deutschland erreichen die nächsten Höchstwerte. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 638,8. Einen Tag zuvor wurde ein Wert von 584,4 vermeldet. Vor einer Woche lag die Inzidenz bei 427,7.

Die Zahl der Neuinfektionen steigt binnen 24 Stunden nach Daten der Gesundheitsämter auf 133.536. Vor einer Woche gab es 81.417 Corona-Neuinfektionen. Es ist der zweite Tag in Folge mit einem neuen Höchststand bei den Neuinfektionen. Gestern betrug die Zahl 112.323 Neuinfektionen.

234 neue Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland stieg auf 116.315.

Experten rechnen mit immer mehr Fällen, die nicht erfasst werden können, unter anderem, weil Labore und Gesundheitsämter zunehmend an Kapazitätsgrenzen geraten.

Corona-Impfung: Sind Impfreaktionen nur „eingebildet“?

Nicht-Geboosterten droht Lohnausfall bei Quarantäne

10.01 Uhr

Grundimmunisierten Beschäftigten droht im von Corona-Quarantäne das Ende der Lohnzahlung. Millionen Menschen sind nicht geboostert und wären von diesem Kurzgutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages betroffen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Quarantäne, die einmal geimpft sind oder deren Zweitimpfung mehr als drei Monate zurückliegt, haben künftig keinen Anspruch auf eine Lohnzahlung.

„Das Fehlen der Covid19-Auffrischungsimpfung würde dann zum Ausschluss des Entschädigungsanspruchs (…) führen“, heißt es in dem Gutachten.

Die Begründung: Der an Corona erkrankte hätte den Arbeitsausfall mit einer jüngst von der Ständigen Impfkommission „öffentlich empfohlenen“ dritten Impfung verhindern können.

Die bisherige Regelung sah vor, dass Ungeimpfte im Quarantäne-Fall kein Gehalt mehr erhalten.

Krude Corona-Ideen: Mit diesen Argumenten entwaffnen Sie jeden Verschwörungstheoretiker

(mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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