Pandemie 11.10.2021, 13:22 Uhr

Das kostet ein Corona-Test ab heute

Ab heute werden die Corona-Tests kostenpflichtig. Das kann für Ungeimpfte teuer werden. Doch es gibt Ausnahmen.

Antigenschnelltest in Hand

Ab dem 11. Oktober sind Corona-Tests nicht mehr kostenfrei. Welche Preise nun gelten.

Foto: Panthermedia.net/patrickdaxenbichler

Update Corona-Test Kosten:

Corona-Tests für Bürgerinnen und Bürger werden im Oktober kostenpflichtig. Viele Testcenter haben bereits geschlossen. Es bleibt vielerorts nur der Gang zur Apotheke. Doch was kosten die Tests dort?

Zwischen 15 und 20 Euro kosten Antigenschnelltests. Hier sollten sich Testwillige gut informieren und wenn möglich Preise vergleichen. PCR-Tests kosten sogar zwischen 70 und 140 Euro. Die Preisgestaltung obliegt dem freien Markt. Der Bund hat bislang Antigenschnelltests in Höhe von 11,50 Euro und PCR-Tests in Höhe von 51,56 Euro vergütet.

Corona-Schnelltest: Für diese Gruppen weiterhin kostenfrei

Kostenlose Corona-Tests gibt es nur noch für bestimmte Gruppen. Das sind zum einen Personen, die per Dokument belegen können, dass sie sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Zum anderen bleiben die Tests für Schwangere und Kinder und Jugendliche sowie Studenten kostenlos. Ein Nachweis ist erforderlich. Allerdings ist selbst diese Regelung bis Ende 2021 begrenzt.

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Schon gewusst? Wer an einer klinischen Studie zur Wirksamkeit von Impfstoffen gegen das Coronavirus teilnimmt, muss ebenfalls nicht für den Test bezahlen.

Außerdem erhalten Mitarbeitende von Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen weiter kostenlose Corona-Tests. Besucher von Alten- und Pflegeheimen können ebenfalls weiter kostenfrei getestet werden, sofern sie einen Berechtigungsschein der Einrichtung haben. Für das Beenden der Quarantäne wegen einer Corona-Infektion, müssen Erkrankte ebenfalls nichts zahlen.

Ärzteverband kritisiert Corona-Test Kosten

Der Ärzteverband Marburger Bund sieht das Ende der kostenlosen Corona-Tests kritisch. „Kostenpflichtige Corona-Tests führen dazu, dass sich künftig weniger Menschen mit Symptomen testen lassen werden“, sagt die Vorsitzende, Susanne Johna.

Der Sozialverband VdK aus Köln spricht sich für eine Begrenzung der Kosten aus.

„Wir befürchten, dass es wieder zu völlig überteuerten Angeboten kommt“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Denn eine Deckelung für die Kosten gäbe es nicht.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten verabschiedet, dass das Angebot für kostenlose Bürgertests für alle Menschen ohne Symptome enden soll.

Bitkom: Digitale Corona-Tests schnell einführen

Bitkom-Präsident Achim Berg erklärt zum Ende der kostenfreien Tests:

„Intensives Testen kann weiterhin erheblich zur Eindämmung des Corona-Virus beitragen. Jetzt gilt es, einen niedrigschwelligen Zugang zu Corona-Schnelltests aufrecht zu erhalten – digitale Corona-Tests können dabei einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Bundesregierung sollte digitale Testangebote, bei denen geschultes Fachpersonal per Video die Durchführung eines Tests überwacht, kurzfristig zulassen. Mithilfe eines sicheren Videoverfahrens und digital ausgestellten Testzertifikaten stehen digitale Tests einem Besuch in einem Testzentrum in nichts nach. Infolge der ab Montag wegfallenden Finanzierung ist eine Verringerung der Testzentren absehbar, insbesondere außerhalb der Ballungsräume. An vielen Stellen im wirtschaftlichen und sozialen Leben wird jedoch ein Testnachweis gefordert. Zugleich ist noch ein Drittel der Bevölkerung ungeimpft und die Infektionszahlen sind noch nicht ausreichend unter Kontrolle.

Digitale Technologien haben die Gesellschaft bei der Bewältigung der Pandemie unterstützt – sei es bei der digitalen Unterbrechung von Infektionsketten mithilfe der Corona-Warn-App, beim Impfmanagement oder in den Gesundheitsämtern. Gleichwohl wurden sie oft zu inkonsequent oder zu zögerlich eingesetzt. Es wäre wünschenswert, ihr Potenzial bei der künftigen Teststrategie von Anfang an umfassend zu nutzen.“

Die wichtigsten Fragen und Antworten für Reiserückkehrer

(Stand 1. August)

Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer: Brauche ich einen PCR-Test?

Es gelten negative Antigen-Tests, die maximal 48 Stunden alt sind sowie PCR-Tests, die bis zu 72 Stunden alt sein können.

Mehr Rechte für Geimpfte: „Prinzipiell angemessen“

Müssen auch Getestete und Kinder einen negativen Corona-Test dabei haben?

Ausgenommen von der Testpflicht für Reiserückkehrer sind vollständig Geimpfte, Genesene und Kinder unter 12 Jahre.

Aber es gibt ab dem 1. August Ausnahmen:

Corona und Testpflicht: Neue Einreiseregeln ab dem 1. August

Aktuell werden zwei Arten von Risikogebieten definiert: Hochrisiko- und Virusvariantengebiete.

Was gilt als Hochrisikogebiet? Damit sind Regionen gemeint, die eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von 100 haben. Hochrisikogebiet ist gewissermaßen ein Synonym für den bislang gebräuchlichen Begriff Hochinzidenzgebiet.

Was ist ein Virusvariantengebiet? Damit sind Regionen gemeint, in denen eine Variante des Coronavirus besonders vorherrschend ist.

Das sind die Regeln für eine Einreise aus einem Hochrisikogebiet:

  • Wer sich in den letzten zehn Tagen vor der Einreise nach Deutschland in einem Hochrisiko-Gebiet aufgehalten hat, muss sich vor der Einreise elektronisch über die digitale Einreiseanmeldung registrieren.
  • Wer aus einer als Hochrisikogebiet definierten Region zurückkehrt, muss grundsätzlich eine Quarantäne von zehn Tagen einhalten. Vollständig Geimpfte und Genesene können sind davon ausgenommen.
  • Ungeimpfte können die Quarantäne auf fünf Tage verkürzen, wenn sie einen negativen Test vorweisen können.
  • Kinder bis 12 Jahre müssen nur fünf Tage Quarantäne einhalten.

Neu sind ab dem 1. August auch die Regeln für Einreisende, die aus einem Virusvariantengebiet kommen:

  • Jeder, der aus einem solchen Gebiet nach Deutschland zurückkehrt, muss sich vor der Einreise elektronisch über die digitale Einreiseanmeldung registrieren.
  • Auch Geimpfte und Genesene müssen einen negativen Test (PCR oder Antigen) vorweisen können, wenn sie aus einem Virusvariantengebiet aus dem Urlaub zurück nach Deutschland reisen.
  • Alle Einreisenden müssen für 14 Tage in Quarantäne.
  • Sollte das Virusvariantengebiet zum Hochrisikogebiet herabgestuft werden, gelten automatisch die entsprechenden Regelungen. Das heißt: Vollständig Geimpfte und Genesene können die Quarantäne beenden und Ungeimpfte können die Quarantäne auf fünf Tage verkürzen, sofern sie ein negatives Testergebnis vorweisen können.
  • Die Quarantäne endet automatisch, wenn das Urlaubsland nicht mehr als Risikogebiet ausgewiesen wird.

Welche Länder sind Virusvariantengebiet?

  • Brasilien
  • Uruguay

Welche Länder sind Hochrisikogebiet?

  • Ägypten
  • Andorra
  • Argentinien
  • Bolivien
  • Botsuana
  • Chile
  • Costa Rica
  • Ecuador
  • Eswatini
  • Fidschi
  • Georgien
  • Indien
  • Indonesien
  • Iran
  • Kolumbien
  • Kuba
  • Kuwait
  • Lesotho
  • Libyen
  • Malawi
  • Malaysia
  • Mongolei
  • Mosambik
  • Namibia
  • Nepal
  • Niederlande
  • Oman
  • Paraguay
  • Peru
  • Portugal
  • Russische Föderation
  • Sambia
  • Seychellen
  • Simbabwe
  • Spanien (inklusive Balearen und Kanaren)
  • Südafrika
  • Sudan
  • Suriname
  • Syrische Arabische Republik
  • Tansania
  • Tunesien
  • Großbritannien und Nordirland sowie die britischen Überseegebiete
  • Zypern

Wie viel kosten Corona-Tests im Ausland?

Noch sind die Antigen-Schnelltests anders als PCR-Tests in Deutschland kostenlos. Das könnte sich allerdings bald ändern, die Bundesregierung hatte bereits ein Ende der kostenfreien Bürgertests thematisiert.

Corona-Schutzmaßnahmen: Das entscheidet wirklich über die Einhaltung

In anderen Ländern müssen Testwillige bereits für Corona-Tests zahlen – auch für Schnelltests. So viel kosten die Tests in anderen Ländern:

Land Was kosten Corona-Tests?
Belgien Touristen zahlen für PCR-Tests etwa 55 Euro, Antigen-Tests kosten bis zu 120 Euro.
Bulgarien Auch müssen Touristen für einen Corona-Test zahlen: Meist etwa 50 Euro.
Dänemark Corona-Tests sind für Einheimische und Touristen kostenlos
Finnland Hier kann das Testen recht teuer werden: Antigen-Schnelltests kosten mehr als 160 Euro, PCR-Test mehr als 250 Euro.
Frankreich Für Einheimische sind Schnelltests derzeit noch kostenlos, Touristen zahlen 25 Euro für einen Antigentest und mindestens 50 Euro für einen PCR-Test.
Griechenland Ein Antigen-Test etwa zwischen 20 und 40 Euro, PCR-Tests 50 bis 70 Euro.
Großbritannien Die Preisspanne ist sehr groß: Tests gibt es ab etwa 25 Euro, in manchen Kliniken zahlt man aber auch mehr als 400 Euro
Italien Ein Schnelltest kostet 20 bis 50 Euro, PCR-Tests 50 bis 120 Euro
Kroatien Schnelltests kosten etwa 20 Euro, PCR-Tests 50 bis 70 Euro
Luxemburg Antigen-Schnelltests kosten 79 Euro, PCR-Tests 119 Euro
Malta Schnelltests kosten etwa 40 Euro
Niederlande Aktuell können sich Einheimische und Touristen kostenlos testen lassen
Österreich Schnelltests sind in sogenannten Teststraßen auch für Touristen kostenlos, PCR-Tests kosten etwa 70 Euro
Polen Tests kosten 50 bis 80 Euro – Einreisende brauchen hier einen PCR-Test
Portugal Antigen-Schnelltests kosten etwa 25 Euro, PCR-Tests etwa 100 Euro
Spanien Bei Covid-19-Symptomen oder nach Kontakt mit Infizierten sind Tests kostenlos, ansonsten kostet ein Schnelltest etwa 50 Euro, ein  PCR-Test 100 Euro
Schweiz Schnelltest ca. 60 bis 80 Euro/ PCR-Test ca. 150 bis 340 Euro; An Flughäfen oder in Apotheken
Tschechien Schnelltests dürfen maximal 8 Euro kosten, PCR-Tests 25 Euro. Dazu kommt eine Gebühr für die Entnahme der Probe
Türkei Schnelltests kosten 18 Euro, PCR-Tests 30 Euro

Bekomme ich Gehalt, wenn ich in Quarantäne muss?

Wer in einer Urlaub macht, die schon vor Reiseantritt als Risikogebiet ausgewiesen war, hat keinen Anspruch auf Entgeltzahlung oder Entschädigung in der Quarantäne.

Wenn das Gebiet während des Urlaubs zum Risikogebiet wird, erhält für die Dauer der Quarantäne vom Arbeitgeber eine Zahlung in Höhe des Nettolohns. Der Arbeitgeber wiederum kann sich den Betrag erstatten lassen. Zuständig ist das jeweilige Bundesland, in dem die Behörde liegt, die die Quarantäne anordnet – meist ist das das Gesundheitsamt.

Vierte Corona-Welle? „Gesundheitssystem hat keine Chance“

Grundsätzlich gilt: Wer sich als Arbeitnehmer in Quarantäne begeben muss, aber keine Corona-Symptome beziehungsweise keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt hat, muss dennoch arbeiten, sofern das im Home Office oder anderweitig mobil möglich ist.

Corona-Testpflicht nach dem Urlaub: Werden Einreisende überall kontrolliert?

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat Kontrollen angekündigt: „Wer nach Deutschland einreist, muss damit rechnen, kontrolliert zu werden. Bundes- und Landespolizei arbeiten hier Hand in Hand“, so der Minister.

Es werde Stichproben an den Binnengrenzen geben, um kilometerlange Staus im Urlaubsverkehr zu verhindern. Aber: „Bei Einreisen aus Ländern außerhalb der EU, an den Flug- und Seehäfen wird jeder kontrolliert, ohne Ausnahme.“ Wer keinen negativen Test hat, muss dann unter Umständen in Quarantäne. Außerdem drohten „empfindliche Bußgelder“, so Seehofer.

Seehofer sprach sich dagegen ferner dagegen aus, mit weiteren Maßnahmen den Druck auf Impfverweigerer zu erhöhen: „Wir haben bislang ein gut funktionierendes Prinzip für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete. Daran sollten wir festhalten. Ich halte auch nichts davon, direkten oder indirekten Druck auszuüben, was die Impfung angeht.“ Allerdings solle stärker als bisher für die Impfung geworben werden. „Sie ist der einzige Weg, der uns aus der Pandemie herausbringt. Ohne eine ausreichende Impfquote in der Bevölkerung hüpfen wir nur von Welle zu Welle,“ so Seehofer. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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