Diafit hilft älteren Menschen beim Kochen und Einkaufen
Ältere Menschen bekommen jetzt Unterstützung beim Kochen. Das digitale Assistenzsystem Diafit gibt individuelle Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen. Der Prototyp des Küchenterminals wurde jetzt vorgestellt.
„Was soll ich heute kochen?“ Diese Frage ist vor allem Seniorinnen und Senioren häufig nur schwer zu beantworten. Wichtig ist für sie nicht nur, dass es am Ende schmeckt, sondern auch, dass die richtige Ernährung für individuelle Krankheiten und altersbedingte Probleme gewählt wird. Die individuell richtige Ernährung ist ein wichtiger Schlüssel für ein gesundes und beschwerdefreies Leben im Alter.
Diafit soll ältere Menschen dabei unterstützen. Das Terminal wurde an der österreichischen Fachhochschule Joanneum entwickelt und überwacht zunächst die Ernährungs- und auch Bewegungsgewohnheiten seiner Nutzer. Das Assistenzsystem wird außerdem mit den Krankheiten und den Ernährungsbedürfnissen gefüttert – auch die Lieblingsrezepte der Nutzer können eingegeben werden.
Testkochen mit Spaßfaktor
„Im Küchenterminal können die Ernährungsbedürfnisse und der Gesundheitszustand einer Person hinterlegt werden, beispielsweise ob jemand Diabetes-Typ-2 hat oder mit Altersübergewicht kämpft. Diesen Eingaben entsprechend gibt unser Prototyp individuelle Ernährungs-, aber auch Bewegungsempfehlungen“, erklärt Projektleiter Walter Scheitz vom Joanneum.
Der Prototyp wurde bereits von der Zielgruppe getestet: Seniorinnen und Senioren zwischen 65 und 80 Jahren nutzten Diafit bereits. „Das Testkochen hat gezeigt, dass der Einsatz des Terminals zwar etwas gewöhnungsbedürftig ist, insgesamt für die Testpersonen aber einen hohen Spaßfaktor aufweist“, erklärt der Projektleiter. Das Assistenzsystem bietet den Nutzern auf ihre Situation abgestimmte Menüvorschläge. Eine Kamera erkennt die Lebensmittel, die eine Person kochen möchte, eine integrierte Waage ermittelt das entsprechende Gewicht.
Diafit berücksichtigt auch, dass die Senioren ausreichend trinken. Ein Bewegungsmessgerät misst außerdem die Schritte, die der Nutzer im Lauf des Tages zurücklegt. Die gemessene Bewegung fließt anschließend wieder in die Berechnung des Kalorienbedarfs ein. Die Datenbank im Terminal umfasst rund 4000 Lebensmittel und ihre verschiedenen Ernährungswerte.Mobile Version geplant
Das nächste Ziel der Projektgruppe um Walter Scheitz ist die Entwicklung einer mobilen Diafit-Version für Smartphone und Tablet. Damit ließe sich der Einsatzbereich ausdehnen. Diafit könnte beispielsweise beim Einkaufen im Supermarkt oder beim Bestellen im Restaurant helfen. Das wollen die Forscher aber nicht allein angehen. „Interessierte Unternehmen sind eingeladen, an der Weiterentwicklung und Markteinführung mitzuwirken“, so Scheitz.
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