Die nächste Pandemie kann kommen: Bund lagert 1,3 Milliarden Masken
Der Bund lagert insgesamt 1,3 Milliarden Masken für den Fall der Fälle. Da stellt sich die Frage, wie sinnvoll das Lagern von FFP2- und OP-Masken ist, wenn die Masken regelmäßig vernichtet werden müssen, da das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
Mit Stand Mitte Dezember des vorherigen Jahres lagerten in Deutschland im Auftrag der Bundesregierung etwa 312 Millionen zertifizierte FFP2-Masken und über eine Milliarde zertifizierte OP-Masken. Diese Informationen stammen aus einer Antwort auf eine Anfrage der Linkspartei im Bundestag, die der Bundestag kürzlich bekannt gab. Seit Februar 2020 hat der Bund bereits 1,7 Milliarden Masken verteilt. Zusätzlich gibt es noch viele Milliarden Masken, die von den einzelnen Bundesländern verteilt wurden und die momentan in verschiedenen Landesbehörden aufbewahrt werden.
Alles eine Frage des Geldes
Die Anfrage im Bundestag konzentriert sich auf verschiedene Aspekte, darunter rechtliche Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Beschaffung von Masken und die Höhe der Zahlungen, die an Unternehmen geleistet wurden, welche während der Coronapandemie Masken an die Bundesregierung geliefert haben.
Es wird berichtet, dass allein der Logistikdienstleister Fiege zwischen Februar 2020 und heute etwa 859 Millionen Euro im Rahmen der Maskenbeschaffung erhalten haben soll. Hinzu kommen Zahlungen an andere Lieferanten, die ebenfalls Masken verkauft haben. Während der Corona-Pandemie war die Verfügbarkeit von Masken von großer Bedeutung. Jetzt stellt sich jedoch die Frage, ob es sinnvoll ist, dass das Bundesministerium und die Landesministerien weiterhin große Maskenvorräte horten und diese regelmäßig erneuern müssen, da die Masken ein Verfallsdatum haben.
Wie sinnvoll ist das Lagern von FFP-2 Masken?
Die Bundesregierung hat über 300 Millionen FFP2-Masken auf Lager, was im Hinblick auf eine mögliche zukünftige Pandemie als positiv betrachtet werden kann. Allerdings haben diese Masken ein Mindesthaltbarkeitsdatum, das normalerweise zwischen zwei und fünf Jahren liegt. Obwohl eine Maske nicht im herkömmlichen Sinne verderben kann, wird sie nach Ablauf dieses Datums zunehmend weniger wirksam. Das Mindesthaltbarkeitsdatum garantiert, bis zu welchem Zeitpunkt die Maske den bestmöglichen Schutz bietet.
Nach diesem Datum verringert sich die Schutzwirkung der Masken. FFP2-Masken sind dafür bekannt, Tröpfchen und Aerosole zu filtern, um den Träger vor ansteckenden Viren zu schützen. Ihre Filterleistung liegt normalerweise bei mindestens 94 Prozent, wie der SWR berichtet. Sobald das Haltbarkeitsdatum überschritten ist, sinkt diese Filterleistung jedoch, was die Masken weniger effektiv und schließlich unbrauchbar macht. Je länger das Haltbarkeitsdatum überschritten ist, desto geringer ist der Schutz, den das Tragen der Maske bietet. Dies gilt auch für originalverpackte FFP2-Masken. Für OP-Masken sieht es ähnlich aus.
Experte warnt vor Nutzung von Masken nach Haltbarkeitsdatum
Vor einer Nutzung von Masken nach Ablauf ihres Haltbarkeitsdatums warnen Experten. „Ich sehe eine weitere Nutzung nach dem Haltbarkeitsdatum sehr kritisch“, sagt Tobias Bleyer von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin dieser Redaktion. „Es handelt sich danach nicht mehr um ordnungsgemäße persönliche Schutzausrüstung, die verwendet oder zur Verfügung gestellt werden darf.“
Es geht daher richtig ins Geld, wenn der Bund auf Vorrat kauft und einlagert. Er muss dann sicherstellen, dass dieser Vorrat immer wieder erneuert wird, so dass die Masken auch funktionieren, sollte sie bei einer neuen Pandemie benötigt werden. Die Maskenhersteller freut es, denn sie haben auch in pandemiefreien Zeiten eine stetige Einnahme.
Wie sind veraltete Masken zu entsorgen?
Um eine mögliche Umweltverschmutzung zu verhindern, ist es entscheidend, FFP2-Masken korrekt zu entsorgen. In einigen Städten und Gemeinden gibt es spezielle Sammelstellen für medizinischen Abfall, wo diese Masken umweltschonend beseitigt werden können. Es ist ebenfalls möglich, FFP2-Masken im normalen Hausmüll zu entsorgen, aber nur wenn sie zuvor luftdicht verpackt wurden, um Kontamination zu vermeiden.
Und wie sieht es bei den Lagerbeständen des Bundes aus? Die Entsorgung in größerem Maßstab ist natürlich wesentlich aufwändiger. In der Regel landen die Masken in einer Müllverbrennungsanlage, wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz auf seiner Website mitteilt.
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