Erschreckende Erkenntnis: Corona-Impfstoff reicht nicht fürs Boostern
Boostern gegen Omikron: So lautet der Plan der Bundesregierung, doch die Inventur des neuen Gesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) deckt Fatales auf.
Deutschland hat Impfstoffmangel – mal wieder. Dabei soll die Booster-Kampagne die immer noch anhaltende Corona-Pandemie weiter eindämmen. Dreifach Geimpfte sind nach Ansicht von Experten nicht nur besser gegen die hochinfektiösen Coronavirus-Varianten Delta und Omikron geschützt, sondern sollen bei der 2G-Plus-Regelung zudem keinen negativen Coronatest vorlegen müssen. Doch jetzt scheint die Impf-Kampagne spätestens Anfang 2022 ins Stocken zu geraten: Es wurde offenbar nicht ausreichend Impfstoff eingekauft, wie eine Inventur des neuen Gesundheitsministers Karl Lauterbach aufdeckt.
Impfstoffmangel: „Ich habe meinen Vorgänger ja immer gelobt“
Das habe im Gesundheitsministerium viele überrascht. „Mich auch“, so Lauterbach. Er macht klar: „Wir haben einen Impfstoffmangel für das erste Quartal.“ Zuvor war man davon ausgegangen, dass ausreichend Impfstoff eingekauft wurde. Der Minister arbeitet nach eigenen Angaben seit Tagen daran, den Mangel zu beseitigen und Impfstoff aus anderen Ländern abzukaufen. Auch zu den Impfstoffherstellern Moderna und Biontech/Pfizer solle es direkten Kontakt geben.
“Ich hoffe, dass ich da in den nächsten Tagen eine positive Botschaft übermitteln kann.” Eine weitere Herausforderung: Der Einkauf muss EU-konform ablaufen. “Wir müssen hier Geschwindigkeit gewinnen”, so Lauterbach.
Die Menge an Impfstoff reiche nicht für die Boosterkampagne. „Die Situation ist ausgesprochen schwierig“, sagte Lauterbach Berichten zufolge nach einer Videokonferenz mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus den Bundesländern. „Ich habe ja meinen Vorgänger immer gelobt. Aber wir haben einen erheblichen Impfstoffmangel im kommenden Jahr. Das ist Ergebnis unserer Inventur.“
Booster-Impfung schon nach vier Wochen möglich: So geht es
Booster-Impfung: Das können Biontech und Moderna liefern
Die Erkenntnis kommt zur Unzeit – auch und gerader angesichts der als besonders infektiös geltenden Omikron-Variante. Bis ein Impfstoff auf den Markt kommt, der an die neue Variante des Coronavirus angepasst ist, kann es nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts noch mehrere Monate dauern.
Bereits Ende Dezember wird der Impfstoff von Biontech/Pfizer knapp. 1,2 Millionen Dosen soll es in der vorletzten Woche des Monats und nochmal 0,8 Millionen Dosen in der letzten Dezemberwoche geben. In der ersten Januarwoche kommen ebenfalls 1,2 Millionen Impfstoffdosen von Biontech hinzu.
Moderna kann deutlich mehr liefern: Zehn Millionen Impfdosen sollen es insgesamt in den letzten Wochen 2021 und Anfang 2022 werden. Bis Ende Januar werden 3,6 Millionen Booster-Dosen pro Woche geliefert.
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Dreifach Geimpfte sollen profitieren
Extra-Tests sollen für dreifach Geimpfte entfallen. Konkret geht es um die Corona-Regeln nach dem Modell 2G plus. Das heißt, wenn bei Zugang zu Veranstaltungen Geimpfte und Genesene einen zusätzlichen Test vorlegen müssen. “Der Verzicht auf die Testung von Geboosterten macht epidemiologisch Sinn”, rechtfertigt der neue Gesundheitsminister das Vorgehen. Durch eine Auffrischungsimpfung minimiere sich das Risiko einer Corona-Infektion. Die Erleichterung greift aber erst nach 15 Tagen nach der Booster-Impfung. Bei medizinischen und Pflege-Einrichtungen wird der zusätzliche Schutz durch Testung aber aufrecht erhalten, um besonders verwundbare Menschen zu schützen, wie es im Beschluss der Bundesregierung heißt.
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