Forschung: Allergische Erkrankungen und ihre mögliche Verbindung zu Long-COVID
Forschende der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben untersucht, ob Allergien das Risiko für Long-COVID nach einer COVID-19-Infektion erhöhen können.
Die Ursachen von Long-COVID, auch als postakute oder chronische COVID-19-Symptome bekannt, sind bisher nicht vollständig verstanden, da es sich um ein komplexes und vielschichtiges Phänomen handelt. Mehrere Faktoren könnten zur Entwicklung von Langzeit-Symptomen nach einer COVID-19-Infektion beitragen. Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Virus selbst möglicherweise nicht nur die Atemwege betrifft, sondern auch andere Organe und Gewebe im Körper, was zu anhaltenden Gesundheitsproblemen führen könnte. Auch genetische, umweltbedingte und individuelle Faktoren können eine Rolle bei der Anfälligkeit für Long-COVID spielen.
Die Vielfalt der beobachteten Symptome, von neurologischen Problemen bis zu anhaltender Erschöpfung, deutet darauf hin, dass Long-COVID nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen ist.
Höheres Risiko für Long-COVID bei Menschen mit Asthma
Wie bereits erwähnt, sind Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg diesem Thema nähergekommen. Nachdem Forschende 13 Studien mit insgesamt fast 10.000 Teilnehmern zwischen Januar 2020 und Januar 2023 analysierten, fanden sie heraus, dass Menschen mit Asthma oder allergischem Schnupfen möglicherweise ein höheres Risiko für Long-COVID haben könnten. Diese Forschung, veröffentlicht im Fachjournal Clinical & Experimental Allergy, ist die erste systematische Übersicht, die darauf hinweist, dass allergische Erkrankungen mit Long-COVID in Verbindung stehen könnten.
Prof. Dr. Christian Apfelbacher (PhD), Institutsdirektor und korrespondierender Autor der Arbeit, betonte in einer Pressemitteilung: „Obwohl die Daten aus den Studien insgesamt darauf hindeuten, dass Personen mit Asthma oder Rhinitis nach einer SARS-CoV-2-Infektion ein erhöhtes Risiko für Long-COVID haben könnten, war die Beweislage für diesen Zusammenhang sehr unsicher.“ Aus diesem Grund sei es notwendig, gründlichere epidemiologische Forschung durchzuführen, um zu verstehen, wie Allergien zur Entstehung von Long-COVID beitragen können.
Studie wird weiter aktualisiert
„Wir brauchen eine bessere, harmonisierte Definition dessen, was als Long-COVID für epidemiologische Studien dieser Art gilt. Unabhängig davon, werden wir unsere Analyse aktualisieren, sobald in den nächsten Monaten weitere Studien veröffentlicht werden“, erklärte der Epidemiologe in einer Pressemitteilung.
Die Forschungsgruppe durchsuchte systematisch wissenschaftliche Literatur nach prospektiven Kohortenstudien mit einer Beobachtungsdauer von mindestens 12 Monaten, die sich auf Long-COVID konzentrieren. In die Studien wurden Personen mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion aufgenommen, bei denen Informationen über vorbestehende allergische Erkrankungen verfügbar waren.
Long-COVID betrifft weltweit viele Menschen und zeigt eine Vielzahl von Symptomen. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig verstanden, aber derzeit geht man davon aus, dass vor allem eine Störung des Immunsystems die Entwicklung beeinflusst. Typische Symptome von Long-COVID, die häufig über ein Jahr andauern können, sind Atembeschwerden, Belastungsintoleranz und chronische Müdigkeit.
Warum die Identifikation der Ursachen von Langzeit-COVID so wichtig ist
Seit den ersten Monaten der Pandemie haben Patienten von anhaltenden Beschwerden nach einer akuten COVID-19-Infektion berichtet. Im September 2020 reagierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Anfragen von Mitgliedsstaaten und ergänzte die Internationalen statistischen Klassifikationen der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) 10 und ICD-11 um zusätzliche Notfallcodes für den post-COVID-19-Zustand (PCC). Die Identifikation der Ursachen von Langzeit-COVID (LC)-Symptomen ist entscheidend für gezielte Prävention und Behandlung, ein bedeutender Schritt, um langfristige Auswirkungen zu vermeiden und die Rehabilitationsbedürfnisse der Betroffenen zu bestimmen.
Diese systematische Übersichtsarbeit ist Teil des Projekts „egePan Unimed“ und wurde im Rahmen des Forschungsnetzwerks der Universitätsmedizin NUM vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt.
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