Hacker steuert Narkosegerät im OP-Saal aus der Ferne
Es ist der Alptraum eines jeden Krankenhauses: Ein Hacker manipuliert über das Internet das Narkosegerät im Operationssaal. So geschehen in einem Heidelberger Krankenhaus. Zum Glück handelte es sich nur um einen Sicherheitstest.
Sich operieren lassen, bedeutet Ärzten vertrauen. Irgendwie wird es schon gut gehen. Schließlich machen das die Götter in Weiß seit Jahren, haben eine gute Ausbildung, jede Menge Erfahrung und modernste Technik. Doch vernetzte Technik im Krankenhaus bringt neue Gefahren mit sich, hat ein IT-Spezialist in einem Heidelberger Krankenhaus bewiesen.
Hacker stoppt Beatmungsfunktion des Narkosegeräts
Der Hacker kaperte nach Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel mit einem Laptop aus der Ferne das Narkosegerät im Operationssaal. Er verschaffte sich Zugriff auf Funktionen, die über Leben und Tod entscheiden – stoppte beispielsweise die Beatmung und blockierte das Gerät, sodass es die Ärzte nicht mehr steuern konnten.
Zu Schaden kam bei diesem Angriff niemand, es handelte sich um einen Test. Der Hacker handelte im Auftrag des Krankenhauses, das auf Sicherheitslücken in der OP-Technik aufmerksam machen wollte. Den Namen des gehackten Gerätes und das Vorgehen des IT-Spezialisten hält das Krankenhaus geheim. Es will dem Hersteller die Möglichkeit geben, die Sicherheitslücke zu schließen.
Hacker kaperten fahrenden Jeep Cherokee
Der Angriff hat deutlich gemacht, dass digitale Vernetzung ungeahnte Risiken mit sich bringt. Wieder einmal. Erst vor kurzem haben Hacker aus der Ferne einen fahrenden Jeep Cherokee gekapert, Lenkung, Bremsen und Scheibenwischer gesteuert. Die Fahrt endete im Straßengraben. Zu Schaden kam allerdings auch hier niemand. Denn genau wie im Fall des Heidelberger Krankenhauses handelte es sich um eine Demonstration. Fiat Chrysler rief nach dem Hack 1,4 Millionen Fahrzeuge zurück.
IT-Profis steuerten sogar Scharfschützengewehr aus der Ferne
Hackern ist in den USA kürzlich noch ein weiterer Clou gelungen: Sie haben das Scharfschützengewehr TP750 gehackt. Die 13.000 $ teure Waffe verfügt über WLAN, damit Schützen ihre Schüsse auf Laptop oder iPad streamen können. Geschützt ist die Verbindung mit einem Standardpasswort. Das haben die Hacker problemlos geknackt und die Waffe verrücktspielen lassen, berichtet das Onlinemagazin Wired.
Die Hacker konnten Werte für Windstärke und Munitionsgewicht verändern. Bei einem hohen Munitionsgewicht verzog das Gewehr nach links, bei niedrigem Gewicht nach rechts. Hersteller Trackingpoint versprach, die Sicherheitslücke schnellstmöglich zu schließen und ein Update auf einem USB-Stick an Kunden zu schicken.
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