Nicht nur wegen Corona 05.05.2020, 07:00 Uhr

Heute ist der offizielle Tag der Händehygiene

Der 5. Mai ist der Internationale Tag der Händehygiene. Dieses Datum ist nicht neu, auch wenn das Waschen der Hände zu einem großen Thema geworden ist, seit sich der Covid-19-Virus ausbreitet. Grundsätzlich wird die Bedeutung dieser einfachen Maßnahme tendenziell unterschätzt.

Hände waschen

Das gründliche Waschen der Hände schützt vor den meisten übertragbaren Krankheiten.

Foto: panthermedia.net/Fahroni

In Krankenhäusern sind Spender mit Desinfektionsmitteln schon seit vielen Jahren ein gewohnter Anblick. Mediziner wissen, wie wichtig das regelmäßige Desinfizieren der Hände ist. Würde sich das Personal nicht an die Hygienemaßnahmen halten, könnten sich Keime nahezu ungehindert ausbreiten und würden von Pflegenden, Ärzten und den Patienten selbst von Raum zu Raum getragen. Ziemlich neu ist aber die Aufforderung auf Plakaten, Schildern, Aufklebern und selbst gebastelten Zetteln, sich doch bitte regelmäßig die Hände zu waschen. Denn diese Maßnahme ist extrem einfach, kann von nahezu jedem Menschen durchgeführt werden und trägt effektiv dazu bei, die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen. Der Kampf gegen den Corona-Virus bestimmt derzeit unseren Alltag. Dass heute der Internationale Tag der Händehygiene ist, ist nur ein Zufall. Denn für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es immer wieder Anlass, dieses Thema in den Vordergrund zu rücken.

Die Hände übertragen die meisten Infektionskrankheiten

Wer hat als Kind nicht von seinen Eltern zu hören bekommen, er solle sich vorm Essen die Hände waschen? Und manch einer hat frech geantwortet: „Die sind gar nicht schmutzig.“ Optisch mag das sogar gestimmt haben, aber das eigentliche Problem ist nicht der potenzielle Dreck unter den Fingernägeln. Es sind die Viren und Bakterien, die über die Hände weitergetragen werden. Die WHO weist der Händehygiene eine extrem große Bedeutung zu, wenn es darum geht, wie sich übertragbare Krankheiten verhindern lassen. Die Experten schätzen, dass 80 % aller Infektionskrankheiten über die Hände von Mensch zu Mensch wandern. Besonders problematisch ist das in Umgebungen, wo logischerweise die Keimdichte am höchsten ist, nämlich in der Nähe kranker Menschen. Eigentlich müssten sich Ärzte und Pflegekräfte in Krankenhäusern und Arztpraxen daher nach jedem Kontakt mit einem Patienten die Hände desinfizieren oder gründlich waschen. Leider passiert das nicht immer.

Das Ergebnis: Beim Händeschütteln zur Begrüßung wandern die Keime von der einen Hand zur nächsten. Außerdem können Viren und Bakterien auf Metall und Kunststoff unterschiedlich lange überleben. Wer eine Türklinke anfasst oder die Computertastatur eines Kollegen benutzt, wird also regelmäßig Krankheitserregern ausgesetzt. Beispielsweise die gängigen Grippeviren sind dort auch nach 48 Stunden noch aktiv. Bei Covid-19 ist nicht hinreichend belegt, wie lange der Erreger auf künstlichen Oberflächen existieren kann und was das über die Ansteckungswahrscheinlichkeit aussagt. Auf jeden Fall hängt es vom Material ab. Aktuell gehen die Forscher von etwa drei Tagen auf. Es wurden sogar neun Tage nach Kontaminierung noch Viren nachgewiesen. Die genauen Zahlen spielen im Alltag letztlich auch keine Rolle. Schließlich ist im Normalfall nicht bekannt, wann ein Infizierter die Türklinke berührt hat, die man selbst gerade herunterdrücken möchte. Was also tun? Anschließend die Hände waschen!

Durch unbewusste Bewegungen wandern Erreger weiter

Die Hände selbst sind dabei natürlich noch keine große Gefahr. Wer dort nicht zufällig eine offene Wunde hat, muss nicht befürchten, dass Viren über die Hände in den Körper eindringen. Doch Studien haben gezeigt, dass wir uns mehr als 15 Mal unbewusst ins Gesicht fassen – pro Stunde. Die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen sind für Bakterien und Viren eine ideale Eintrittspforte. Würden sich alle Menschen oft genug die Hände waschen, wären weniger Erreger an den Händen, die Erkrankte weitertragen. Gleichzeitig würden wir sie größtenteils abwaschen, bevor sie in den Organismus gelangen und uns krank machen. Die WHO wird daher nicht müde, die große Bedeutung der Händehygiene zu betonen. Den 5. Mai gibt es als Erinnerungstag schon seit dem Jahr 2009. Das Datum – zweimal die Zahl Fünf – symbolisiert die fünf Finger an jeder Hand.

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Händehygiene funktioniert nicht in fünf Sekunden

Die Hände mal kurz unter fließendes Wasser zu halten, reicht für eine gute Hygiene allerdings nicht aus. So gehen Sie vor, um sich vor übertragbaren Erregern wie Covid-19 zu schützen:

Halten Sie die Hände unter fließendes Wasser, das nach Möglichkeit warm sein sollte. Dann seifen Sie die Hände sowohl innen als auch am Handrücken ein, Fingerspitzen, Zwischenräume und Daumen nicht vergessen! Dafür sind Flüssigseifen besser geeignet als feste Seifenstücke. Sie lassen sich sogar unter den Fingernägeln verteilen. Anschließend spülen Sie die Hände sorgfältig ab. Insgesamt dauert korrektes Händewaschen etwas 20 bis 30 Sekunden. In öffentlichen Toiletten sollten Sie darauf achten, anschließend nicht direkt wieder eine Oberfläche anzufassen. Verwenden Sie beispielsweise Einweghandtücher aus Papier, um Türklinken zu öffnen – oder den Ellenbogen.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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