Hunde sollen Krebszellen beim Menschen besser aufspüren
Hunde sind für ihren feinen Geruchssinn bekannt. Mit ihren Super-Spürnasen helfen sie sogar dabei, Krebs beim Menschen zu finden. Britische Forscher wollen diese Methode weiter verbessern. Dafür haben sie ein neues computergestütztes Gerät entwickelt, mit dem die Hunde arbeiten.
Wenn speziell geschulte Vierbeiner nach verdächtigen Krebszellen suchen, sieht das normalerweise so aus: Auf einer Metallplatte liegt eine Gewebeprobe und der Hund schnuppert daran. Schöpft er Verdacht, schlägt er Alarm, indem er sich hinsetzt oder bellt. Je nachdem welches Zeichen mit dem Betreuer eingeübt wurde. Nun hat eine Forschungsgruppe an Großbritanniens größter Fernuniversität, der Open University in Milton Keynes, ein neues Gerät entwickelt. Damit soll die Früherkennung genauer werden. Zum Beispiel bei Prostatakrebs.
Druck wird an Computer weitergeleitet
In dem Gerät ist ein spezielles Druckkissen eingebettet. Während der Hund an einer biologischen Probe schnuppert, misst es, wie stark er seine Schnauze dranhält. Diese Daten werden dann an einen verbundenen Computer weitergeleitet und analysiert. Dadurch wird auch etwas über die Persönlichkeit des Hundes bekannt. Ob er eher eifrig oder nervös reagiert zum Beispiel.
Bei diesem Projekt hat das Animal-Computer-Interaction-Labor (ACI) der Fernuniversität mit dem englischen Verein für Krebssuchhunde (Medical Detection Dogs) zusammengearbeitet. Projektleiterin Dr. Clara Mancini sagte bei der Präsentation auf der Sommer-Ausstellung 2014 an der Royal Society in London: „Wenn dieser Prototyp erfolgreich ist, könnte dieses Gerät innerhalb der nächsten drei Jahre eingesetzt werden.“ Das Gerät wird für unterschiedliche Krebsarten getestet. Die Forscher können sich sogar vorstellen, dass ihre Methode irgendwann die derzeitigen invasiven, also gewebsverletzenden medizinischen Erkennungsmöglichkeiten ersetzt.
Mehrere Werkzeuge für Hunde
Das ACI an der Open University hat schon mehrere Werkzeuge für Tiere entwickelt. Zum Beispiel spezielle pfoten- und nasengerechte Schalter für Türen, Lichtquellen und Notrufe.
Das Institut arbeitet an einem weltweit führenden Forschungsprogramm, das Techniken und Programme entwickelt, damit es mit der „Verständigung“ zwischen Mensch und Tier und besser klappt. Hunde bekommen viel mit, können aber nicht immer helfen, wenn etwa zu Hause ein Unfall passiert. Das ACI tüftelt auch an einem neuen Diabetes-Alarm, den ausgebildete Diabetes-Assistenzhunde bedienen sollen. Wenn ihr Herrchen oder Frauchen unterzuckert ist, können sie Hilfe herbeiholen. Und so zum Lebensretter werden.
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