Moskitos impfen Menschen gegen Malaria
Jene Parasiten, die Malaria verursachen, werden zu Impfstoffen gemacht und dann von Moskitos verabreicht.
Forschende des Universitätszentrums Leiden für Infektionskrankheiten in den Niederlanden haben Mücken mit einer gentechnisch veränderten Version des Malaria verursachenden Parasiten Plasmodium falciparum ausgestattet und wollen sie zur Impfung einsetzen. Anders als das Original entwickelt sich die Manipulation sechs Tage nach der Übertragung auf den Menschen nicht mehr weiter.
Der Parasit wandert wie die oft tödlichen Pendants in die Leber des von der Mücke gestochenen Menschen. Dort löst er eine Immunreaktion aus, der Körper mobilisiert seine Abwehr. Da Plasmodium falciparum in der Entwicklung gestoppt wird, vermehrt er sich nicht weiter, sodass das menschliche Immunsystem die Oberhand behält.
Zwei verschiedene Parasiten im Test
Das Team hat zunächst die Wirksamkeit des modifizierten Malariaparasiten namens „GA1“ getestet, der etwa 24 Stunden nach der Infektion beim Menschen seine Entwicklung stoppt. Er schützt jedoch nur wenige Probanden vor Malaria, was das Team dazu veranlasst hat, den zweiten Parasiten, „GA2“, zu entwickeln. Dieser entwickelt sich etwa sechs Tage nach der Infektion nicht mehr weiter, also in der entscheidenden Phase, in der sich die Parasiten in menschlichen Leberzellen vermehren.
Die Wirksamkeit der beiden Präparate haben die Forscher an 20 Probanden getestet. Acht wurden von Mücken gestochen, die GA1 in sich trugen, neun wurden auf die gleiche Art mit GA2 infiziert, drei erhielten Placebo-Stiche. Drei Wochen lang wurden die Teilnehmer unter kontrollierten Bedingungen Malaria übertragenden Moskitos ausgesetzt. Unmittelbar vor dem Kontakt mit diesen Mücken wiesen beide Teilnehmergruppen höhere Antikörperwerte auf als zuvor.
89 % der Probanden erkrankten nicht an Malaria
13 % der Probanden, die von GA1-Mücken gestochen wurden, erkrankten daraufhin nicht an Malaria. Bei der GA2-Gruppe waren es 89 %. Abgesehen von dem mit Mückenstichen verbundenen Juckreiz gab es keine Nebenwirkungen. Die Forscher wollen die Ergebnisse jetzt mit einer größeren Probandengruppe überprüfen.
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