Covid-19 04.08.2021, 13:01 Uhr

Schwarzer Pilz und Corona: Patienten fallen Zähne aus

In Indien grassierte die Krankheit Schwarzer Pilz im Zusammenhang mit Corona. Jetzt gab es den ersten Fall in Bolivien.

Die Krankheit Schwarzer Bild kann als Begleiterscheinung mit einer Corona-Infektion einhergehen. Foto/Symbolbild: panthermedia.net/PongMoji (YAYMicro)

Die Krankheit Schwarzer Bild kann als Begleiterscheinung mit einer Corona-Infektion einhergehen. Foto/Symbolbild: panthermedia.net/PongMoji (YAYMicro)

Der Schwarze Pilz kann eine potenziell tödliche Begleiterscheinung einer Corona-Infektion sein. Besonders grassierte die bislang in Verbindung mit Corona seltene Krankheit zuletzt in Indien: In der Hauptstadt Neu Delhi richteten die Behörden gar eine eigene Klinik-Abteilung für Corona-Patienten mit entsprechenden Symptomen ein. Aber auch im Irak, Iran, Uruguay und Guatemala treten immer wieder Fälle von Schwarzem Pilz auf. Jetzt meldete Bolivien den ersten Fall.

Das bolivianische Gesundheitsministerium berichtet vom Fall eines 42-Jährigen, dessen Zähne nach einer schweren Corona-Infektion ausgefallen waren. Ende Juli war der Mann demnach in ein Krankenhaus in der Stadt Cochabamba eingeliefert worden, wo er zweimal operiert worden war.

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Die Krankheit Schwarzer Pilz, die mit Corona einhergehen kann, endet oft tödlich und wird durch den Mucor-Schimmelpilz verursacht. Der Pilz kann sich in Krankenhäusern zum Beispiel über Luftbefeuchter oder verunreinigte Sauerstofftanks verbreiten, eine Infektion von Mensch zu Mensch ist sehr unwahrscheinlich.

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Schwarzer Pilz: Was ist das?

Mukormykose, auch Schwarzer Pilz genannt, ist ein Befall mit Schimmelpilzen. Diese stammen aus der Ordnung Mucolares zu denen die Gattungen Rhizopus, Rhizomucor und Mucor gehören. Diese Schimmelpilze finden sich oft in unserem Alltag, zum Beispiel auf faulendem organischen Material. Atmet man die Sporen ein können diese in den menschlichen Organismus gelangen. Gesunden Menschen macht das in der Regel nichts aus, doch für Immunerkrankte oder Covid-19-Patienten kann der Befall gefährlich werden.

Warum heißt es Schwarzer Pilz?

Den Namen trägt die Erkrankung, da es zu schwärzlichen Verfärbungen von Gewebe wie der Nase führen kann. Neben Atembeschwerden, leiden Infizierte unter Sehstörungen und Kopf- und Brustschmerzen.

Warum bekommen Corona-Patienten Schwarzer Pilz?

Die Infektion kann tödlich enden, denn der Pilz frisst sich durch die Haut und anderes Gewebe. Eine Mykose kann zu schweren Lungenentzündungen oder Gewebeschäden führen. Für gesunde Menschen ist der Schwarze Pilz hingegen ungefährlich. Diabetes-Patienten oder eben Corona-Erkrankte sind schnell betroffen.

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Nach der Inhalation der Sporen wächst der Pilz invasiv lokal in das Gewebe ein. Das zerstörte Gewebe stirbt ab und verfärbt sich schwarz. In manchen Fällen können sogar Knochen befallen sein. Rachen und Nase verfärben sich als erstes schwarz. Fieber und eitriger Ausfluss sind die Folge. Im späten Stadium befällt die Krankheit das Gehirn, sodass es zu Krampfanfällen kommen kann. Bei 50-70 Prozent aller Fälle endet die Infektion nach wenigen Tagen tödlich.

Wie behandelt man Mukormykose?

Schwarzer Pilz wird mit dem Medikament Amphotericin B behandelt. In Ländern wie Indien oder Bolivien steht das Mittel nicht immer in ausreichender Menge zur Verfügung. Abgestorbenes Gewebe muss im Zweifelsfall operativ entfernt werden. Amphotericin B hat ein sehr breites Wirkspektrum und gilt als einzige Behandlungsform gegen Pilzinfektionen.

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Das Medikament wird bei lokaler Verabreichung auf den Mundschleimhäuten und bei der Einnahme über den Mund nicht in das Blut aufgenommen. Als Injektion oder Infusion verteilt sich der Wirkstoff im Körper und wird nur langsam wieder abgebaut.

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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