Scannen per Smartphone 27.06.2016, 07:43 Uhr

So sitzt die Anti-Schnarch-Maske perfekt

Unternehmen in den USA und in Singapur haben ein Verfahren entwickelt, individuell angepasste Atemmasken mit 3D-Druckern herzustellen. Sie verhindern das Schnarchen und schützen vor Apnoe, gefährlichen Atemaussetzern während des Schlafs.

Das Besondere an der Maske von Metamason ist der perfekte Sitz. Schnarchen und Atemaussetzer können so wirksam therapiert werden. 

Das Besondere an der Maske von Metamason ist der perfekte Sitz. Schnarchen und Atemaussetzer können so wirksam therapiert werden. 

Foto: Metamason

Schnarchern, die in einen Wettbewerb mit einer Kettensäge treten könnten, kann geholfen werden. Sie können nachts eine Maske tragen, die mit einem Beatmungsgerät verbunden ist. Der gleichmäßige Luftstrom verhindert das Schnarchen. CPAP-Beatmung nennt man das (CPAP= Continuous Positive Airway Pressure). Nicht nur Extremschnarcher können davon profitieren, auch Menschen, die unter Apnoe leiden, deren Atem also während des Schlafes manchmal beängstigend lange stockt.

Heutige Masken sind vielen lästig

CPAP wird zudem in der Notfallmedizin eingesetzt, allerdings nur vorübergehend. Daher fällt ein Manko der Masken in diesen Fällen nicht so sehr ins Gewicht. Es gibt sie nur in vier Größen, sodass sie sich niemals perfekt an ein Gesicht anpassen. Für Menschen, die sie eigentlich jede Nacht tragen müssten, ein Ärgernis: Mindestens 50 Prozent brechen die Therapie ab.

Die Maske wird mit einem Beatmungsgerät verbunden. Der gleichmäßige Luftstrom verhindert das Schnarchen.

Die Maske wird mit einem Beatmungsgerät verbunden. Der gleichmäßige Luftstrom verhindert das Schnarchen.

Quelle: Metamason

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2017 naht die Rettung. Metamason, ein Unternehmen aus dem kalifornischen Santa Clara, will dann die ersten Masken ausliefern, die sich perfekt an das Gesicht der Patienten anpassen. Sie schließen dicht und hinterlassen keine Druckstellen. „Jedes Gesicht ist anders“, sagt Leslie Oliver Karpas, Gründer und Chef des Unternehmens. Sein Team wird die individuell geformten Masken per 3D-Druck aus biokompatiblem Silikon herstellen, aus dem auch Brustimplantate bestehen. Derzeit befindet sich die gedruckte Maske im Zulassungsverfahren.

App für Smartphones

Die Produktion der Maske beginnt mit einem 3D-Scan. Dazu hat Metamason eine App für Smartpones entwickelt, mit der sich ein dreidimensionales Abbild des Gesichts anfertigen lässt. Der dabei gewonnene digitale Datensatz wird an das Unternehmen übermittelt. Eine Software errechnet daraus die Maskendaten. Damit wird ein 3D-Drucker gefüttert. Basismaterial ist eine Flüssigkeit, die Schicht für Schicht übereinander aufgetragen wird. Jede wird, bevor eine neue aufgetragen wird, mit ultraviolettem Licht verfestigt, vulkanisiert. Einen Drucker, der das kann, hat der Münchner Chemiekonzern Wacker entwickelt. Der Kunde erhält die fertige Maske per Post.

Der Kunde erhält die fertige Maske per Post. 

Der Kunde erhält die fertige Maske per Post.

Quelle: Metamason

Zunächst werden nur Patienten in den USA bedient. „Unsere Masken können preislich mit den derzeit angebotenen konkurrieren“, sagt Karpas. Sie dürften dann allenfalls 300 Dollar kosten.

Konkurrenz aus Singapur

Noch bevor die Maske auf dem Markt ist kündigt sich bereits Konkurrenz an. Inspirate Medical in Singapur, gegründet von Norman Wanto und Ivan Suriady, die 23 und 24 Jahre alt sind, will noch in diesem, spätestens aber im nächsten Jahr die ersten Masken im asiatischen Raum verkaufen. Die Jungunternehmer wollen 3D-Scanner unter Ärzten verteilen. Die in den Praxen erfassten Daten werden dann an Inspirate Medical geschickt. Der Produktionsweg ist der gleiche wie der der amerikanischen Konkurrenz.

Sie haben gar kein Schnarchproblem, wollen es aber im Schlafzimmer so bequem, wie möglich haben? Dann werfen Sie doch mal einen Blick auf die smarte Matratzenauflage Luna. Sie heizt das Bett, kennt die Schlafgewohnheiten der Nutzer, schaltet das Licht aus und schließt die Haustüre.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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