Analyse von Gendaten 14.02.2014, 10:39 Uhr

Spiele-App hilft im Kampf gegen Krebs

Mit einer neuen Spiele-App können Smartphonebesitzer Wissenschaftler dabei unterstützen, den Krebs zu besiegen. Sie steuern ein Raumschiff durch ein Asteroidenfeld und schießen auf Felsbrocken. Und erledigen spielerisch Markierungsarbeit, die ansonsten Jahre dauern würde.    

Der Spieler leistet mit der Bordkanone Markierungsarbeit und hilft Forschern spielerisch dabei, Gendaten auszuwerten. Sobald 10.000 Menschen das Spiel heruntergeladen haben, wollen die Wissenschaftler mit den ersten Auswertungen beginnen. Sie erhoffen sich davon neue Erkenntnisse im Kampf gegen den Krebs. 

Der Spieler leistet mit der Bordkanone Markierungsarbeit und hilft Forschern spielerisch dabei, Gendaten auszuwerten. Sobald 10.000 Menschen das Spiel heruntergeladen haben, wollen die Wissenschaftler mit den ersten Auswertungen beginnen. Sie erhoffen sich davon neue Erkenntnisse im Kampf gegen den Krebs. 

Foto: Cancer Research UK

Die britische Forschungsorganisation Cancer Research UK hat sich jetzt mit dem schottischen Spiele-Entwickler Guerilla Tea aus Dundee zusammengeschlossen und eine App entwickelt, bei der Spieler die Krebsforschung vorantreiben können. „Play to Cure – Genes in Space“ enthält eine riesige Anzahl von Gendaten, die Wissenschaftler täglich analysieren müssen. Die Spieler helfen ihnen bei der Arbeit. Es handelt sich nach Einschätzung der Briten um das erste Smartphone-Spiel dieser Art. Ziel ist, neue Behandlungsmethoden zu entwickeln und zu verhindern, dass Krebs überhaupt entsteht. 

Bordkanone des Raumschiffs markiert Gendaten

Der Spieler steuert ein Raumschiff durch ein Asteroidenfeld und schießt auf Felsbrocken. Mit dieser Markierungsarbeit hilft er den Wissenschaftlern, genetische Muster zu erkennen. Computer tun sich damit immer noch außerordentlich schwer. Wenn die App geschlossen wird, wird die verarbeitete Information an die Cancer Research Datenbank geschickt. Jeder Teil der Gen-Daten wird auch von anderen Spielern bearbeitet, um auf diese Weise korrekte Ergebnisse sicherzustellen.

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Bei der Entwicklung des Spiels sammelte Cancer Research UK über zwei Millionen Daten von 2000 Brustkrebspatienten in England und Kanada. Sobald das Spiel 10.000-mal heruntergeladen und gespielt wurde, werden die Wissenschaftler in Cambridge mit ihrer Analyse der Ergebnisse beginnen. Das Spiel kann man sich als App kostenlos für iOS- und Android-Geräte herunterladen.

Menschliches Auge übertrifft Computer

Krebsforscher müssen gewaltige Datenmengen auswerten, die mit dem technischen Verfahren DNA Microarray gewonnen werden. Während Computer zwar in der Lage sind ein riesiges Datenaufkommen zu bewältigen, tun sie sich aber ausgesprochen schwer damit, genetische Muster zu erkennen.

„Unsere Forscher müssen eine immense Datenmenge bearbeiten und eine Vielzahl dieser Daten lassen sich nur mit dem menschlichen Auge analysieren. Dieser Prozess kann Jahre dauern,“ erläutert Hannah Keartland von Cancer Research UK. Das menschliche Auge hat hier gegenüber den Computern einen großen Vorteil. „Wir hoffen, dass tausende von Menschen in der ganzen Welt das Spiel herunterladen und es auch so oft wie möglich spielen, um unseren Forschern zu helfen, die ständig wachsenden Datenmengen zu bearbeiten.“

Die Entwicklung des Spiels begann im März vergangenen Jahres. Mitglieder von Pokerstars wurden zusammen mit Programmierern von Amazon, Facebook, Google sowie Spieledesigner Gamejam von Cancer Research UK zu einem zweitägigen Gemeinschaftsprojekt eingeladen. Ziel war es, eine mobile App zu entwickeln, die nicht nur unterhaltsam sein soll, sondern auch einen Beitrag zur Krebsforschung liefert. Während der zwei Tage versuchte man, die abstrakten Forschungsdaten von Tumoren zu visualisieren und in ein Spiel zu verpacken.  

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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