Hilfe gegen Skoliose 16.06.2014, 09:35 Uhr

Stützkorsett aus dem 3D-Drucker mit größerer Akzeptanz bei jungen Mädchen

Es ist die entscheidende Hilfe für Skoliose-Patienten: ein modisches Stützkorsett, das aus dem 3D-Drucker kommt. Anders als bisherige Stützen zur Behandlung der Rückgratverkrümmung passt sich das neue Korsett aus England dem Körper genau an und ist flexibel. 

Korsett zur Korrektur von Skoliose aus dem 3D-Drucker: Das Material ist flexibel, das Design so modern, dass es auch von jungen Mädchen akzeptiert wird, die besonders häufig unter Rückgratverkrümmung leiden.

Korsett zur Korrektur von Skoliose aus dem 3D-Drucker: Das Material ist flexibel, das Design so modern, dass es auch von jungen Mädchen akzeptiert wird, die besonders häufig unter Rückgratverkrümmung leiden.

Foto: 3D Systems

Meist sind Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 13 Jahren und zu 90 Prozent Mädchen von Skoliose betroffen. Die chronische Rückgratverkrümmung wird oftmals mit einem Korsett behandelt, damit weitere Fehlstellungen vermieden werden. Oft lässt sich durch ein Korsett sogar eine aufwendige Operation vermeiden.

Voraussetzung: Das Korsett wird von den jungen Mädchen auch getragen. Und zwar täglich. Doch eine Korsett-Therapie ist eine große Belastung im Alltag. Das Korsett ist oft schmerzhaft zu tragen und sehr klobig. Werden die Kinder dann auch noch von ihren Mitschülern gehänselt, tragen sie das Korsett oft nicht mehr. Eine Therapie ist dann nicht möglich, die Verkrümmung wird immer schlimmer.

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Hohe Akzeptanz bei Jugendlichen

Genau die Akzeptanz der Stütze ist so wichtig bei Skoliose, erklärt der Projektleiter der Stanford University, James Policy. „Ich hatte kleine, gedruckte 3D-Modell der Stütze auf meinem Schreibtisch. Sobald die Kinder das sahen, wollten sie genau so eine haben.“ Gemeinsam mit dem Unternehmen 3D Systems entwickelten die Stanford-Forscher das neuartige Stützkorsett und haben es jetzt an 22 jungen Patienten im Kinderkrankenhaus Oakland erfolgreich getestet.

Das neue Korsett der Universität Stanford fällt unter einem T-Shirt kaum auf.

Das neue Korsett der Universität Stanford fällt unter einem T-Shirt kaum auf.

Quelle: 3D Systems

Das neue Stützkorsett „Bespoke Braces“ ist anders als bisherige Korsetts: Man sieht auf den ersten Blick, dass hier Design, Technologie und Mode miteinander kombiniert werden. Für Jugendliche ist es nicht mehr so schlimm ein Korsett zu tragen, obwohl es trotzdem noch von Achselhöhle bis Hüfte reicht. Jedoch ist es modisch und modern und passt sich vor allen Dingen dem Körper an.

Maßgeschneiderte Passform aus dem 3D-Drucker

Damit das Korsett für den Patienten wirklich passgenau wird, werden zunächst alle relevanten Körperdaten erfasst. Es wird ein Prototyp des Korsetts entwickelt, die immer weiter angepasst werden kann und damit etwa auf die Verbesserung der Fehlstellung der Wirbelsäule reagieren kann.

Hergestellt wird das Korsett mit einer Hochtemperatur-Laser-Sinter-Anlage. Dieser ermöglicht einen individuellen Druck in Einzelanfertigung. Werkzeuge und Formen sind nicht notwendig. Das Material des Korsetts aus dem Drucker ist für die Therapie optimal. Denn das Material des Korsett ist so stabil, dass es die Fehlstellung korrigiert, aber gleichzeitig so flexibel ist, dass die Jugendlichen es im Alltag gut tragen können und die Bewegungseinschränkungen gering sind. Zudem lässt die Gitterstruktur der Stütze genügend Luft an den Körper.

Prof. Policy glaubt, dass die leichteren und modischeren Korsette entscheidend helfen können, um die Behandlung junger Mädchen zu verbessern. Die neuen Stützen ließen sich so leicht tragen wie Hosenträger, so Policy. „Durch den Tragekomfort sehen wir eine höhere Zustimmung zur Behandlung und einen größeren Erfolg.“

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

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