Hilfe bei Parkinson-Krankheit 03.12.2013, 08:30 Uhr

Suppenlöffel gleicht Zittern der Hand automatisch aus

Ist die Parkinson-Krankheit erst einmal weit fortgeschritten, wird es für die Betroffenen nahezu unmöglich, selbständig zu essen. Der Löffel in der Hand zittert bei ihnen so stark, das dessen Inhalt überall hinfällt – nur nicht in den Mund des Kranken gelangt. Das soll sich nun durch einen Löffel ändern, der das Zittern weitgehend kompensiert.

Mit  dem Lift-Labs-Löffel können viele Menschen, die unter einer fortgeschrittenen Form der Parkinson-Krankheit leiden, wieder selbständig essen. Das gibt ihnen ein Stück Lebensqualität zurück.

Mit  dem Lift-Labs-Löffel können viele Menschen, die unter einer fortgeschrittenen Form der Parkinson-Krankheit leiden, wieder selbständig essen. Das gibt ihnen ein Stück Lebensqualität zurück.

Foto: Lynx-Design

Die amerikanische Gesellschaft Lift Labs aus San Francisco hat unter der Bezeichnung „Liftware Stabilizer“ ein Gerät entwickelt, das die ständigen Zitterbewegungen, die mit der Parkinson-Krankheit verbunden sind, weitgehend ausgleicht. Wie stark die Hand des Patienten tatsächlich zittert, misst ein Bewegungssensor im Gerät. Der eingebaute Motor kompensiert anschließend bis zu 70 Prozent der Zitterbewegungen und ermöglicht auf diese Weise dem Kranken, wieder selbständig zu essen ohne dass der Löffelinhalt  ständig verschüttet wird.

Die Batterie des Gerätes wird durch ein mitgeliefertes Ladegerät wieder aufgeladen. Lift Libs arbeitet gegenwärtig an der Ausweitung des Programms über den Löffel hinaus auf eine Gabel und einen Schlüsselhalter, der es dem Patienten erlaubt, einen Schlüssel in ein Schloss einzuführen und anschließend auf- oder zuzuschließen.

Bisher verkauft Lift Labs den zitterfreien Löffel ausschließlich in den Vereinigten Staaten und berechnet dort für das Produkt  295 US-Dollar. In Europa ist der Löffel über spezialisierte Versandhäuser zu beziehen – beispielsweise bsc@heise.de oder auch MyUS.com

Schnelle menschliche Zitterbewegungen

Das Hauptproblem lag für Lift Labs darin, dass das Gerät auf der einen Seite die Zitterbewegungen kompensieren soll. Auf der anderen Seite aber muss es dem Patienten ermöglichen, den Löffel beliebig zu nutzen, also Speisen aufzunehmen und zum Mund zu führen. Die Lösung dieses Problem ergab sich dergestalt, dass alle Tests zeigten, dass die unkontrollierten menschlichen Zitterbewegungen ungleich schneller ablaufen als die Anhebe- und Absenkbewegungen, die der Patient mit dem Löffel von sich aus anstrebt.

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Voraussichtlich extrem großer Markt

Der Markt für Produkte wie den Zitterfreien Löffel scheint von ganz erheblicher Größe zu sein. Nach Angaben von Lift Labs leben allein schon in den Vereinigten Staaten etwa zehn Millionen Menschen, die unter  so genannten Tremor-Krankheiten leiden. In der deutschen Sprache wird von einer Schüttelähmung gesprochen, die besonders häufig in späten Stadien der Parkinsonschen Krankheit auftritt.

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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