Sensor erfasst Aufprall 17.03.2016, 15:21 Uhr

Sensor im Zigarettenanzünder wird zum Lebensretter beim Autounfall

Ein Sensor, der im Zigarettenanzünder steckt, soll schon ab April nach Autounfällen Rettungsdienste herbeirufen. Den Unfallmelder haben Bosch und IBM entwickelt. Dieser Stecker registriert bei einem Unfall die Stärke des Aufpralls und sendet diese Informationen an eine App, die dann den Notruf absetzt.

Nach einem Unfall löst der Unfallmeldestick (rechts im Bild) einen Alarm auf der Smarthphone-App aus, die dann die Notrufzentrale über die Schwere des Unfalls informiert. Dadurch sollen die Rettungskräfte schneller am Unfallort präsent sein.

Nach einem Unfall löst der Unfallmeldestick (rechts im Bild) einen Alarm auf der Smarthphone-App aus, die dann die Notrufzentrale über die Schwere des Unfalls informiert. Dadurch sollen die Rettungskräfte schneller am Unfallort präsent sein.

Foto: GDV

Die Deutsche Versicherungswirtschaft führt das System am 4. April 2016 ein. Damit kommen die Kfz-Versicherer der Europäischen Kommission zuvor, die für alle Neuwagen erst ab April 2018 das Notrufsystem eCall vorschreibt. Die Zahl der Unfalltoten, die 2014 in der EU bei 25.700 lag, soll durch eCall um zehn Prozent gesenkt werden. Auch eCall soll nach einem schweren Unfall Hilfe herbeirufen, allerdings arbeitet es selbstständig mit der Autotechnik und ist auf kein Smartphone der Insassen angewiesen.

Doch das neue System der Versicherer hat nicht nur den Vorteil, dass es sofort eingeführt wird, sondern sich auch alle Autos, die schon auf den Straßen rollen, unkompliziert nachrüsten lassen.

Denn der Spezialstecker, dessen Herzstück ein Beschleunigungssensor ist, wird einfach in einen 12-V-Anschluss im Auto gesteckt. Bei einem Unfall registriert dieser Stecker die Kollision. Der Beschleunigungssensor erkennt auch die Stärke des Aufpralls, kann also zwischen leichten und schweren Unfällen unterscheiden. Wenn der von IBM und Bosch entwickelte Stecker einen Unfall registriert, sendet er die erfassten Unfallinformationen über Bluetooth an eine App auf dem Smartphone des Fahrers.

App meldet Unfallinformationen an Notrufzentrale

Diese App meldet den Unfall, die aktuelle Position des Fahrzeugs, die Fahrtrichtung sowie die Mobilfunknummer des Fahrer-Smartphones sowie das Autokennzeichen des Unfallfahrzeugs an eine Notrufzentrale. Gleichzeitig aktiviert die App eine Sprechverbindung zwischen Notrufzentrale und Fahrer-Smartphone.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Neoperl GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Meister / Techniker (m/w/d) Prozess-, Automatisierungs- und Elektrotechnik Neoperl GmbH
Müllheim Zum Job 
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)-Firmenlogo
Aufsichtspersonen im Sinne des § 18 SGB VII (m/w/d) mit abgeschlossenem Master- oder Diplomstudium in Ingenieurwissenschaften Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)
Hamburg Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) als Referent/in für die Branche Feinmechanik BG ETEM
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Technischer Kundenbetreuer / Elektroingenieur (m/w/d) im Customer Support Prognost Systems GmbH
Stadtwerke Münster-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur (m/w/d) im Bereich Energieerzeugung Stadtwerke Münster
Münster Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) in der Terminplanung für Großprojekte im Anlagenbau THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Consultant (m/w/d) im Projektmanagement der Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Nürnberg, Hannover, Kiel, Berlin, Jena Zum Job 
August Storck KG-Firmenlogo
Mechatroniker (m/w/d) für Kältetechnik / Kälteanlagenbauer (m/w/d) August Storck KG
Ohrdruf Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Stadt Freiburg-Firmenlogo
Techniker / Meister /Ingenieur (a) im Tunnelbetrieb Stadt Freiburg
Freiburg Zum Job 
Octapharma Produktionsgesellschaft Deutschland mbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Automatisierung (Schwerpunkt: Prozessleitsystem PCS7) Octapharma Produktionsgesellschaft Deutschland mbH
Springe Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Aufsichtsperson I (m/w/d) nach § 18 SGB VII für die Region Rheine, Nordhorn und Lingen BG ETEM
Region Lingen, Rheine, Nordhorn Zum Job 
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik Verkehrsanlagen (m/w/d) Elektroingenieur*in oder Techniker*in Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik / Bauingenieur (w/m/d) Ladeinfrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern
Nürnberg Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für Automatisierungstechnik SPS / OT-Sicherheit Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung
Sipplingen Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Senior Prozess Experte (w/m/d) Reinmedien / Einwaage / Ansatz B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.-Firmenlogo
Versorgungsingenieur/in, Elektroingenieur/in o. ä. (w/m/d) Projektsteuerung von Baumaßnahmen Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
AGR Betriebsführung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Leittechnik (m/w/d) AGR Betriebsführung GmbH

Der Mitarbeiter in der Notrufzentrale kann auf diese Weise ermitteln, wie schwer der Fahrer verletzt ist und ob es weitere zu rettende Personen gibt. Mit diesen Informationen versorgt, schickt die Notrufzentrale dann Rettungskräfte zum Unfallort.

Der Unfallmeldestick wird einfach in eine 12-V-Buchse gesteckt. Er enthält einen Sensor, der auch die Stärke eines Aufpralls erfasst.

Der Unfallmeldestick wird einfach in eine 12-V-Buchse gesteckt. Er enthält einen Sensor, der auch die Stärke eines Aufpralls erfasst.

Quelle: GDV

Zur Markteinführung des Unfallmeldedienstes stehen eine halbe Million der Unfallmeldestecker bereit. Einen einheitlichen Preis dafür gibt es nicht. „Die Preisgestaltung obliegt den teilnehmenden Versicherern“, schreibt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Für den technischen Betrieb ist die Dienstleistungs-GmbH des GDV zuständig, die bereits seit 1999 die Notrufsäulen an den bundesdeutschen Autobahnen betreut.

Hoher Datenschutzstandard: Stick speichert keine Positionsdaten

Die GDV hat auf einen sehr hohen Datenschutzstandard beim Unfallmeldedienstes geachtet. So zeichnet der Stecker kein Bewegungsprofil der Fahrzeuge auf und lässt auch keine Rückschlüsse auf die Fahrweise zu. Die App zeichnet nur die letzten drei vom Smartphone per GPS ermittelten Positionsdaten auf, ohne diese zu senden. Ältere Positionsdaten werden kontinuierlich überschrieben.

Wenn die App nach einem Unfall Daten übermittelt, so ist der Datenverkehr durch die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizierte Trusted German Insurance Cloud (TGIC) gesichert. Die TGIC ist als erste Cloud-Lösung überhaupt vom BSI zertifiziert und erfüllt damit die höchsten Sicherheitsstandards.

Über die Unfallmelde-App lässt sich auch eine Panne melden. Zudem werden alle wichtigen Daten bis hin zur genauen Position übermittelt. Das System wird im April 2016 eingeführt.

Über die Unfallmelde-App lässt sich auch eine Panne melden. Zudem werden alle wichtigen Daten bis hin zur genauen Position übermittelt. Das System wird im April 2016 eingeführt.

Quelle: GDV

Die Übertragung der Daten zwischen der App und der Notrufzentrale erfolgt verschlüsselt. Dritte erhalten keinen Zugang zu den Daten der Versicherten. Einzig Rettungskräfte und autorisierte Dienstleister wie beispielsweise ein Abschleppdienst erhalten die für diesen Zweck nötigen Informationen, beispielsweise den Unfallort.

App dient auch als Pannenmelder

Besonders praktisch: Auch bei einem leichten Blechschaden oder einer Panne kann der Autofahrer manuell den Unfallmeldedienst nutzen. Dafür drückt er einfach den Button „Hilfe bei Unfall/Panne“. Die App sendet dann die Position des Fahrzeugs und die Fahrtrichtung an den Versicherer und baut eine Sprachverbindung zur Zentrale auf. Der Fahrer kann danach getrost den Stick aus dem Zigarettenanzünder entfernen und sich eine Kippe anzünden, während er auf die Pannenhilfe wartet.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.