Präsentationsmöglichkeit für Ingenieurbüros 25.02.2014, 16:10 Uhr

3D-Modelle lassen sich im Webbrowser ohne Zusatzsoftware darstellen

Ingenieurbüros sollen Projektpartnern 3D-Modelle zukünftig über Webbrowser präsentieren können, ohne dass diese eine Spezialsoftware installieren müssten. Möglich macht das eine neue Anwendung von Saarbrücker Informatikern, die den Webstandard HTML5 um die Beschreibungssprache XML3D erweitert. Zu sehen ist die Technik erstmals auf der CeBIT in Hannover. 

Das Londoner Ingenieurbüro Arup kann den Londoner Bahnhof King's Cross im Webbrowser als 3D-Modell darstellen. Somit können alle Projektpartner aktuelle Projektdaten in Echtzeit visualisieren – ganz ohne Spezialsoftware. Entwickelt haben die Technik Informatiker der Universität des Saarlandes.

Das Londoner Ingenieurbüro Arup kann den Londoner Bahnhof King's Cross im Webbrowser als 3D-Modell darstellen. Somit können alle Projektpartner aktuelle Projektdaten in Echtzeit visualisieren – ganz ohne Spezialsoftware. Entwickelt haben die Technik Informatiker der Universität des Saarlandes.

Foto: Universität des Saarlandes/Kristian Sons

Immer mehr Architekten und Ingenieure erstellen für die Planung und Umsetzung von Großprojekten 3D-Computermodelle mit Spezialprogrammen. Das erschwert allerdings die Kommunikation, wenn nicht alle Projektpartner im Besitz der Software sind. Saarbrücker Informatiker haben sich deshalb eine Alternative einfallen lassen: Sie entwickelten eine Software, die 3D-Modelle direkt im Webbrowser darstellen kann. Somit kann jeder Partner alle Entwicklungen jederzeit nachvollziehen – sogar auf seinem Smartphone.

Archtekturbüro der Oper von Sydney nutzte neue 3D-Software in London

Wie wichtig eine solche standardisierte Darstellung der 3D-Modelle tatsächlich ist, beweist ein Großprojekt von Arup. Das Londoner Ingenieurbüro stand vor der Herausforderung, das Gelände des Bahnhofs King´s Cross und des benachbarten Stadtquartiers neu zu entwickeln.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Als Leiter des 400 Millionen schweren Bauprojektes war das Büro dabei für 50 neue Gebäude, 2000 Wohnungen, 20 neue Straßen und zehn öffentliche Plätze verantwortlich. Arup ist international bereits bekannt für den Bau der Oper in Sydney und der Münchner Allianz Arena.

Innenansicht des Londoner Bahnhofs King's Cross mit XML3DRepo. Mit der neuen Gebäudedatenmodellierung lässt sich die Kommunikation zwischen Architekten, Bauherrn und Öffentlichkeit kostengünstiger gestalten. 

Innenansicht des Londoner Bahnhofs King’s Cross mit XML3DRepo. Mit der neuen Gebäudedatenmodellierung lässt sich die Kommunikation zwischen Architekten, Bauherrn und Öffentlichkeit kostengünstiger gestalten.

Quelle: Universität des Saarlandes

Natürlich sollten auch 3D-Modelle zum Einsatz kommen, um Projektpartnern, Geldgebern und Öffentlichkeit das Vorhaben einfacher präsentieren zu können, als es mit technischen Bauzeichnungen oder Kunstbildern möglich ist. Doch das war gar nicht so einfach.

Fehlende Standardisierung: Umgang mit 3D-Daten ist noch schwierig

„Was bei Produktdaten bereits standardisiert ist, ist bei allen 3D-Daten noch nicht üblich und damit sehr aufwendig“, erklärt Kristian Sons, Experte für Computergrafik an den Universität des Saarlandes. Manche Unternehmen würden per Hand Excel-Tabellen führen und Subunternehmen beauftragen, um mit Hilfe von Computerspiel-Technologie 3D-Szenen und Notizen miteinander zu verknüpfen. Deshalb wollte man eine Software entwickeln, die Arup den Umgang mit 3D-Modellen vereinfacht.

Die Software hört auf den Namen XML3DRepo und besteht aus zwei Komponenten: Zum einen aus der Datenbank 3DRepo, die es möglich macht, 3D-Objekte zu speichern und Änderungen zu verwalten. Zum anderen aus der Beschreibungssprache XML3D, die dreidimensionale Objekte in einem ganz normalen Webbrowser anzeigen kann. „Mit Hilfe von XML3D lässt sich das ganze Modell von King´s Cross in den Browser laden und so auf jedem internetfähigen Gerät anzeigen“, sagt Philipp Slusallek, Professor für Computergraphik an der Saar-Uni und wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI).

XML3D kann 3D-Objekte auch auf dem Smartphone anzeigen

Technisch wird das möglich, indem XML3D dem aktuellen Web-Standard HTML5 die nötigen Elemente hinzufügt, damit dieser in der Website neben Texten, Bildern und Videos auch animierte 3D-Objekte darstellen kann. „Alle 3D-Komponenten sind somit Teil des HTML-Codes, der die Webseite definiert“, erklärt Slusallek. „Dieser lässt sich von jedem Web-Entwickler auch leicht mit weiteren Notizen oder Planungsdetails ergänzen.“

Die Ingenieure von Arup sind vom System begeistert. Mit dieser Art der Gebäudedatenmodellierung könne man die Kommunikation zwischen Bauherr, Architekten und Öffentlichkeit besonders kosteneffizient gestalten. Auch Kristian Sons glaubt an die Zukunft der Software und will sie im nächsten Schritt kommerzialisieren. Sie wird bereits im März auf der CeBIT in Hannover zu sehen sein.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.