Metallpaste statt Kunststoff 19.11.2013, 13:27 Uhr

3D-Printer für den Hausgebrauch druckt Metallobjekte

Ein neuer 3D-Drucker verwendet keinen Kunststoff als Ausgangsmaterial, sondern eine Metallpaste. Mit dem „Mini Metal Maker“ können kleine dreidimensionale Objekte aus verschiedenen Metallen gedruckt werden. Die Erfinder sammeln Geld für ihr Projekt über Crowdfunding.

Mit dem Ergebnis ihrer Kampagne auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo können David Hartkop und Ben Aiken zufrieden sein. Die Entwickler des „Mini Metal Maker“, einem kleinen 3D-Drucker für metallische Objekte, haben bisher über 15.000 US-Dollar gesammelt. Mit dem Geld wollen sie aus ihrer Erfindung ein marktfähiges Produkt machen. Die ersten Auslieferungen für den Metall-Drucker sind für September 2014 geplant.

Die Metallpaste wird erstmals in einem 3D-Drucker verwendet

Der „Mini Metal Maker“ arbeitet nicht, wie übliche 3D-Drucker, mit Kunststoff als Druckmaterial, sondern mit dem sogenannten „Metall Clay“. Das Material, das schon vor über 20 Jahren für die Schmuckherstellung erfunden wurde, besteht aus einem zähflüssigen wasserlöslichen Bindemittel und metallischen Partikeln. Die Masse lässt sich auch mit der Hand formen und wird nach dem Trocknen im Ofen gebrannt. Dabei verflüchtigt sich das Bindemittel und die Metallpartikel verschmelzen zu einem harten Objekt. Metall Clay gibt es aus Silber, Gold, Kupfer, Bronze, Eisen und Stahl.

Neu ist der Einsatz der Metallpaste in einem 3D-Drucker. Der Mini Metal Maker druckt aus handelsüblichen Düsen in feiner Dosierung und schichtet das Material übereinander. Das so entstandene Objekt schrumpft noch um rund 20 Prozent, während es im Ofen bei Temperaturen zwischen 600 und 900 Grad Celsius gebrannt wird. Das derzeitige Modell des Druckers kann Objekte mit einer Größe von 6 x 6 x 6 Zentimeter liefern. Je nach Metall und gewünschter Druckauflösung entsteht etwa ein Ring in ungefähr 15 Minuten. Die Linienstärke von einem halben Millimeter wollen die Erfinder noch deutlich reduzieren, um feinere Strukturen drucken zu können.

Der aktuelle Druckerprototyp selbst misst 41 x 18 x 30 Zentimeter und wird über USB angesteuert. Sein Nachfolgemodell soll etwas größer werden, damit ein weiterer Druckkopf für ein zweites Metall Platz findet. Der Mini Metal Maker läuft sowohl über Windows als auch über Mac OS X und kann auch über SD-Karten ohne Zuhilfenahme eines Rechners drucken. Das Gerät arbeitet bei Raumtemperatur und verursacht keinerlei giftige Dämpfe oder andere Luftverunreinigungen. „Die Metallpaste ist wasserlöslich und ungiftig, denn ursprünglich ist sie hergestellt worden, um sie mit den Händen zu verarbeiten“, sagt Projektleiter David Hartkop.

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Herstellung von Schmuck, Spezial-Werkzeugen oder Miniatur-Turbinen möglich

Der Preis von 1000 US-Dollar für einen fertig zusammengebauten Mini Metal Maker ist vergleichsweise überschaubar. Zusätzlich muss allerdings ein kleiner Brennofen angeschafft werden, um die gedruckten Teile endgültig auszuhärten. Alles in allem scheint der neue 3D-Drucker, für den die Erfinder auch bereits einen Patentantrag gestellt haben, für den Einsatz im Hausgebrauch geeignet zu sein.

Jeden, der kleine und detaillierte Metallobjekte herstellt, sieht Hartkop als potenziellen Kunden. „Das können etwa Schmuckkünstler sein, aber auch Ingenieure, die eine spezielle Hardware oder Werkzeuge in kleinen Stückzahlen brauchen.“ Vorstellbar seien auch Metallketten, Miniatur-Turbinen oder Kolben. „Für mich“, sagt Hartkop, „ist der Einsatz des Mini Metal Makers wie der Schritt aus dem Land des Plastik-Spielzeugs hinüber in die reale Welt von Kunst, Wissenschaft und Ingenieurwesen.“

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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