Entwicklung aus Israel 09.10.2017, 13:36 Uhr

Bergungsdrohne holt Verwundete von der Front

Mit autonom fliegenden Drohnen will die israelische Armee verwundete Soldaten aus umkämpften Gebieten retten. Während des Fluges analysieren Sensoren die wichtigsten Körperfunktionen, die an das Rettungsteam am Boden oder ein Krankenhaus weitergefunkt werden.

Mit der neuen Drohne Air Hopper will die israelische Armee verletzte Soldaten aus umkämpften Gebieten retten. Die Verwundeten liegen unter dem Motor der Drohne.

Foto: IAI

Die Bergungsdrohne fliegt Verletzte autonom ins nächste Lazarett..

Foto: IAI

Foto: IAI

Foto: IAI

Foto: IAI

Foto: IAI

Foto: IAI

Stellenangebote im Bereich Fertigungstechnik, Produktion

Fertigungstechnik, Produktion Jobs
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Fresenius Kabi-Firmenlogo
Director (m/w/d) Operations Media Supply, Formulation & API Fishoil Fresenius Kabi
Friedberg / Hessen Zum Job 
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 

Entwickelt hat die Drohne das Unternehmen Israel Aerospace Industries (IAI), der größte Entwickler von Wehrtechnik in Israel. Die Stärken des Unternehmens liegen im Hubschrauberbau und in der Entwicklung von Elektroniksystemen für zivile und militärische Aufgaben.

Die Bergungsdrohne mit dem Namen Air Hopper ist eine Weiterentwicklung eines kleinen bemannten Transport-Hubschraubers von IAI. Der Air Hopper kann je nach Ausstattung zwischen 100 und 180 kg befördern. Angetrieben wird er von einem mit Benzin betriebenen Ottomotor. Eine Tankfüllung reicht für eine Flugdauer von maximal zwei Stunden bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 120 Kilometern in der Stunde.

Die Bergungsdrohne fliegt autonom bei Tag und Nacht, ist allwettertauglich und kann in jedem Gelände eingesetzt werden.

Automatisierter Ablauf der Bergung

Und wie funktioniert die Rettung per Drohne? Wird ein Soldat an der Front verletzt, alarmiert der jeweilige Trupp die fern gelegene Einsatzzentrale der Bergungsdrohnen. Dort wird automatisiert ein Flugplan erstellt und der Rettungshubschrauber auf den Weg gebracht. Zugleich werden in Frage kommende Lazarette oder Krankenhäuser informiert. Ist die Drohne an der Front angekommen, wird der Verwundete auf eine Bahre ganz knapp über den Kufen des Hubschraubers gelegt und festgezurrt. Dort ist er durch Metallbleche während des Fluges geschützt.

Verschiedene Sensoren werden aufgesteckt und per Kabel die Verbindung zwischen dem Verletzten und der Elektronik des Air Hopper geschaffen. Auf Knopfdruck startet der Hubschrauber und sucht sich seinen Weg zum nächst gelegenen Lazarett. Dorthin werden während des gesamten Fluges die Messdaten übermittelt.

Drohne kann auch Material transportieren

Laut IAI ist die Drohne ausgesprochen preisgünstig, ohne dass das Unternehmen allerdings Preise nennt. Die Drohne kann aber nicht nur Menschen transportieren, sondern auch Waffen, Munition und Nahrungsmittel zu eingeschlossenen Soldatentrupps fliegen, die am Boden nur schwer zu erreichen sind.

Für Saul Shahar, Vorstandsmitglied von IAI und Chef der Military Aircraft Group im Konzern, ist der Air Hopper ein „wichtiger Meilenstein in der Welt der unbemannten Flugzeuge“. Die Drohne biete den Streitkräften optimale operationelle Lösungen und minimiere die Risiken für Menschen. Verwundete könnten nun gerettet werden, ohne dass Rettungskräfte durch feindliches Feuer oder Minen in Gefahr geraten.


Ebenfalls eine Drohne zur Rettung Verwundeter in umkämpften Gebieten hatte vor zwei Jahren auch das israelische Unternehmen Tactical Robotics vorgestellt, Tochter der privaten Luftfahrtfirma Urban Aeronautics. AirMule heißt die Drohne, die aber nicht einem Hubschrauber gleicht, sondern einem gepanzerten Militärfahrzeug.

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.