Bosch und BASF erobern Lateinamerika mit Smart Farming
Das Unternehmen Bosch BASF Smart Farming GmbH hat einen Coup gelandet und den größten Landmaschinenhersteller in Brasilien als Partner an Land gezogen: Stara S. A. will ein Produkt des deutschen Unternehmens in seine Spitzenbaureihe integrieren. Das ist der Einstieg in den lateinamerikanischen Markt.
Die Digitalisierung macht auch vor der Landwirtschaft nicht halt. Smart Farming führt nicht nur zu mehr Effizienz in den Arbeitsprozessen und damit zu sinkenden Kosten, es kann auch die Erträge steigern. Es hat daher eine große Bedeutung, um den steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln zu decken.
Bosch und BASF Digital haben im vergangenen Jahr ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, um die landwirtschaftliche Kompetenz von BASF und die Hardware-Expertise von Bosch zu vereinen – Bosch BASF Smart Farming. Ziel ist es, spezialisierte Lösungen zu entwickeln, die künstliche Intelligenz (KI) mit Spitzentechnologie kombinieren, um die Digitalisierung auf dem Feld voranzutreiben. Der Anspruch ist hoch. Das Unternehmen gibt an, die Zukunft der Landwirtschaft verändern zu wollen. Die Kooperation mit Stara ist dazu ein wichtiger Schritt.
Bosch steckt zusätzliche 250 Millionen Euro in Start-ups
Erfolgreiche Feldtests für Produkt von Bosch BASF Smart Farming
Stara S. A. ist der größte Hersteller von Landmaschinen in Brasilien und in mehr als 35 Ländern aktiv. Nach Angaben von BASF ist Stara für seine innovative Produktpalette bekannt, und genau die wird nun um ein neues Angebot erweitert, der Smart-Spraying-Lösung von Bosch BASF Smart Farming.
Das Produkt wird in die Spitzenbaureihe von Stara integriert, nachdem es während der Anbausaison 2020/2021 Feldtests in mehreren Ländern erfolgreich bestanden hat – die intelligente Feldspritze Imperador 4000 Eco Spray wird es zunächst hauptsächlich in Brasilien geben, sie soll aber auf dem gesamten lateinamerikanischen Markt erhältlich sein. Für das noch junge Unternehmen ist das ein Meilenstein. „Der lateinamerikanische Markt bietet großes geschäftliches Wachstumspotenzial für uns, und diese kommerzielle Kooperation bestätigt erneut die Bedeutung und den Wert, die die Agrarindustrie unserer einzigartigen Technologie beimisst“, sagt Silvia Cifre-Wibrow, Geschäftsführerin von Bosch BASF Smart Farming.
Geballtes Know-how von Bosch und BASF
Die Smart-Spraying-Lösung ist ein gutes Beispiel dafür, warum Bosch und BASF ihre Zusammenarbeit gestartet haben: Kameras und Steuergeräte stammen von Bosch. Das Gleiche gilt für die Beleuchtungseinheiten, mit deren Hilfe sich Unkraut in Reihenkulturen Tag und Nacht in Echtzeit erkennen lässt. BASF Digital Farming hat für das neue Produkt die agronomische Logik geliefert sowie Intelligenz in Form des Smart-Spraying-Moduls im xarvio® FIELD MANAGER.
Im Ergebnis soll Smart Spraying dazu in der Lage sein, innerhalb von Millisekunden Unkräuter präzise zu identifizieren und Herbizide nur dort ausbringen, wo sie wirklich benötigt werden. Bei Feldversuchen soll diese Technologie zu Herbizideinsparungen von bis zu 70% geführt haben. „In Feldversuchen mit der Imperador 4000 Eco Spray konnten wir den Bedarf an Herbiziden bei gleichbleibend gutem Unkrautmanagement erheblich reduzieren. Durch den gezielten, punktgenauen Einsatz können die Landwirte mit der Smart-Spraying-Lösung auch ihre Produktionskosten erheblich senken“, sagt Átila Stapelbroek Trennepohl, Geschäftsführer von Stara.
Einziges Smart-Spraying-Produkt mit datengestützter Entscheidungshilfe
Diese Smart-Sprayer-Lösung ist nun die Sprayer-Baureihe Imperador von Stara integriert worden. Die intelligente Feldspritze Imperador 4000 Eco Spray ist nach Aussage der beteiligten Unternehmen die einzige Spot-Spraying-Lösung mit datengestützter Entscheidungshilfe, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist. Sie kann sowohl vor dem Auflauf der Saat zum Einsatz kommen als auch danach.
„Wir bringen eine neue digitale Lösung auf den Markt und damit auch einen neuen Ansatz für innovatives Unkrautmanagement. Unser einzigartiges Modell arbeitet präziser als andere Technologien und bringt Herbizide punktgenauer und effizienter aus, wodurch es die Umwelt entlastet und zugleich die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe fördert“, sagt Florian Gwosdz, Geschäftsführer von Bosch BASF Smart Farming.
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