Additive Fertigung 07.01.2025, 17:00 Uhr

„Da-Vinci-Brücke“ aus Abfällen 3D-gedruckt

Forschende aus Italien haben eine Brücke aus der Renaissance neu erfunden. Beim additiven Aufbau kamen Reste aus der Steinverarbeitung zum Einsatz.

Die Da-Vinci-Brücke im italienischen Bari ist freitragend und überspannt eine Distanz von 6 m. Foto: Politecnico di Bari, B&Y and WASP

Die Da-Vinci-Brücke im italienischen Bari ist freitragend und überspannt eine Distanz von 6 m.

Foto: Politecnico di Bari, B&Y and WASP

In Apulien wurde gerade eine Brücke von der Renaissance in die Jetztzeit geschlagen: Forschende der Polytechnischen Universität Bari weihten in ihrer Stadt ein Viadukt ein, das sich Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert ausgedacht hatte. Die Besonderheit: Sie haben die 13 Segmente des 6 m überspannenden Bauwerks additiv aufgebaut und dabei Abfallmaterialien aus der Steinverarbeitung genutzt.

Lesetipp: Der Urahn aller Beton-3D-Drucker

Mehr als ein Jahr wurde an der Brücke geforscht und experimentiert. Nun bewerten die Initiatoren sie als ein „bahnbrechendes Projekt, das technologische Innovation, ökologische Nachhaltigkeit und Design miteinander verbindet“. Zu den Projektpartnern zählen neben dem Team um den Professor Giuseppe Fallacara vom Lehrstuhl für Architektur, Konstruktion und Design (ArCoD) auch das Start-up B&Y sowie der Druckerhersteller WASP.

Das historische Vorbild der Brücke wurde nie gebaut

Als Inspiration diente Da Vincis Entwurf für eine selbsttragende Brücke, die den Stadtteil Pera (das heutige Galata in Beyoğlu) mit Konstantinopel (dem heutigen Istanbul) verbinden und das Goldene Horn überspannen sollte. Sie wurde allerdings nie gebaut. Dank des Prinzips der Stereotomie ist die Brücke in der Lage, sich selbst zu tragen.

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Lesetipp: Die drei Arten des 3D-Drucks mit Beton

B&Y entwickelte den umweltfreundlichen Mörtel. Er besteht aus Abfallsteinmehl in Kombination mit einem Bindemittel auf Kalkbasis. Das Material bietet eine nachhaltige Möglichkeit, die Nebenprodukte der Marmor- und Steinverarbeitung wiederzuverwenden. In Form gebracht wurde es vom „WASP 3MT LDM Concrete“, einem großvolumigen Delta-Drucker. Die einzelnen Blöcke wurden abschließend von der Universität Bari mit einem System der temporären Zentrierung zusammengesetzt.

Der großvolumige Betondrucker des italienischen Herstellers WASP.

Foto: Politecnico di Bari, B&Y and WASP

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In der Nahaufnahme sind die einzelnen Materialschichten gut zu erkennen.

Foto: Politecnico di Bari, B&Y and WASP

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Insgesamt 13 einzelne Segmente ergeben die vollständige Brücke.

Foto: Politecnico di Bari, B&Y and WASP

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Bei der Montage wird eine Hilfskonstruktion benötigt. Sie wird später entfernt.

Foto: Politecnico di Bari, B&Y and WASP

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Die Form folgt der Funktion.

Foto: Politecnico di Bari, B&Y and WASP

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Der Delta-Drucker von WASP schichtet das nachhaltige Baumaterial sorgfältig auf.

Foto: Politecnico di Bari, B&Y and WASP

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Der großvolumige Betondrucker des italienischen Herstellers WASP.

Foto: Politecnico di Bari, B&Y and WASP

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In der Nahaufnahme sind die einzelnen Materialschichten gut zu erkennen.

Foto: Politecnico di Bari, B&Y and WASP

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Die Brücke ist nicht das erste gedruckte, selbsttragende Viadukt der Welt. Es gibt beispielsweise die Striatus-Brücke in Venedig von der ETH Zürich, die 12 m lange Fußgängerbrücke im Stadtpark von Castilla-La Mancha in Alcobendas, Madrid, oder die 3D-gedruckte Fahrradbrücke aus Beton in Gemert, Niederlande. Das Bauwerk in Italien ist aber einzigartig in Bezug auf das nachhaltige Baumaterial.

Forschende aus Deutschland entwickeln gerade ein Verfahren, mit dem Stahlarmierungen in additiv aufgebaute Betonstrukturen automatisch eingedruckt werden. Mehr dazu in der aktuellen Folge des Podcasts „Druckwelle“:

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Ein Beitrag von:

  • Stefan Asche

    Stefan Asche

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: 3-D-Druck/Additive Fertigung, Konstruktion/Engineering, Logistik, Werkzeugmaschinen, Laser

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