Additive Fertigung 04.12.2024, 15:30 Uhr

Deutsches 3D-Druck-Pionier Voxeljet wird verkauft

US-Investor Anzu Partners will das Geschäft von Voxeljet, bekannt für großvolumigen Binder-Jetting-Maschinen, für 20 Mio. € übernehmen.

Ein 3D-gedruckter Sandkern für ein großformatiges Laufrad, gefertigt auf einer VX4000 von Voxeljet. Foto: Voxeljet

Ein 3D-gedruckter Sandkern für ein großformatiges Laufrad, gefertigt auf einer VX4000 von Voxeljet.

Foto: Voxeljet

Das Ziel der Transaktion ist es, die finanzielle Zukunft des Unternehmens zu sichern. Unterzeichnet werden soll in der ersten Jahreshälfte 2025. Zuvor gibt es eine „Go-Shop-Phase“. Sie ermöglicht den Bayern, aktiv nach alternativen Akquisitionsvorschlägen von anderen potenziellen Käufern zu suchen. Diese Klausel stellt sicher, dass die Aktionäre von Voxeljet die Möglichkeit haben, von einem besseren Angebot zu profitieren, sollte sich ein solches ergeben.

Anzu Partners verwaltet rund 1 Mrd. $ – und verfügt über reichlich Expertise in der Produktionsindustrie. Mit dem Erwerb von Voxeljet will das Unternehmen sein Potenzial in der additiven Fertigung stärken. Die geschäftsführende Gesellschafterin von Anzu, Whitney Haring-Smith, wird nach Abschluss der Transaktion den Vorsitz des Board of Directors (Verwaltungsrat) des zukünftigen Geschäfts übernehmen.

Der Bauraum des VX4000 von Voxeljet misst 4 m x 2 m x 1 m – genug Platz für großvolumige Sandformen.

Foto: Voxeljet

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„Die Technologie von Voxeljet ermöglicht eine skalierte additive Fertigung und unterstützt Projektkunden mit jahrzehntelangem engagiertem Service und Support“, erklärte Haring-Smith gegenüber dem US-Informationsdienst 3Dprint.com. „Bei den wichtigsten Herausforderungen, vor denen wir heute stehen – von der Lokalisierung von Lieferketten bis hin zur Unterstützung einer Kreislaufwirtschaft –, ist Voxeljet Vorreiter und Treiber der Zukunft.“

Voxeljet-CEO führt die Geschäfte weiter

Voxeljet-CEO Rudolf Franz wird die Geschäfte weiterführen. Er äußert sich optimistisch im Hinblick auf die Partnerschaft. Die Kombination aus den Voxeljet-Ideen und der ehrgeizigen Vision von Anzu Partners werde dazu beitragen, den Erfolg von Voxeljet in einer zunehmend wettbewerbsintensiven Branche zu sichern.

Die Kaufsumme basiert auf einer Bewertung von 0,29 € pro Aktie. Den Aktionären wird damit eine bescheidene Prämie im Vergleich zum Aktienkurs von 0,21 € am 3. Dezember 2024, dem Tag der Ankündigung des Deals, eingeräumt. In den letzten sechs Monaten schwankte der Aktienkurs von Voxeljet zwischen 0,029 € und 0,70 €, was die Volatilität der Marktperformance unterstreicht.

Voxeljet-Teile finden sich auch im Weltall

1999 als Spin-off der Technischen Universität München gegründet, hat sich Voxeljet zu einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich des großformatigen 3D-Drucks entwickelt. Die Technologie des Unternehmens unterstützt Branchen von der Luft- und Raumfahrt bis zur Automobilindustrie, wobei Komponenten, die mit Voxeljet-Druckern hergestellt werden, sogar bis in den Weltraum reichen. Der Weg von Voxeljet war jedoch von einigen Herausforderungen geprägt. In den letzten Jahren hatte das Unternehmen mit finanziellen Problemen zu kämpfen, darunter Umsatzschwankungen, wachsende Verluste und Schwierigkeiten, die Rentabilität aufrechtzuerhalten.

Konsolidierungswelle im 3D-Druck hält an

Zum Ende des Jahres 2024 hat die additive Fertigungsindustrie eine Welle großer Akquisitionen erlebt. Neben dem 20-Mio.-€-Angebot von Anzu Partners für Voxeljet erwarb Nano Dimension erfolgreich Desktop Metal und Markforged. Diese Deals unterstreichen einen Trend der Konsolidierung, bei dem Unternehmen ihre Technologie stärken und ihre Portfolios erweitern wollen. Dieser Anstieg der Akquisitionen verändert die 3D-Druck-Landschaft und bereitet die Voraussetzungen für große Veränderungen in der Branche.

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Ein Beitrag von:

  • Stefan Asche

    Stefan Asche

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: 3-D-Druck/Additive Fertigung, Konstruktion/Engineering, Logistik, Werkzeugmaschinen, Laser

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