Toolcraft pustet Stützstrukturen mit Trockeneis weg
Toolcraft will das Drucken von Metallteilen effizienter machen: Stützstrukturen sollen halb automatisch mit Trockeneis weggeblasen werden.
Es ist schon toll, was die additive Fertigung kann: Komplexe Geometrien werden werkzeuglos, mit deutlich reduziertem Zeitaufwand und weniger Ressourcen hergestellt. Manche Bauteile, die einem 3D-Drucker entspringen, ließen sich auf konventionelle Art überhaupt nicht herstellen. Zu den Profiteuren zählen aktuell die Luft- und Raumfahrt, die Automobilindustrie und die Medizintechnik.
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Auf breiter Basis wird die junge Technologie aber noch nicht angewendet. Ein Grund dafür: Viele potenzielle Interessenten fürchten das sogenannte „Postprocessing“. Dabei geht es darum, die schichtweise aufgebauten Bauteile in ihre endgültige Form, ihr endgültiges Erscheinungsbild zu überführen. Zu den Klassikern im Postprocessing zählt das Entfernen von Stützstrukturen. Diese werden zwangsläufig dann eingeplant, wenn am Bauteil Überhänge realisiert oder während der Herstellung Temperaturspitzen abgeführt werden sollen.
Effiziente und sichere Supportentfernung
Das Entfernen war bisher ein mühsamer und potenziell fehleranfälliger Prozess. Herkömmliche Methoden wie der Einsatz von Hammer und Meißel sind nicht nur zeitaufwendig und physisch belastend, sondern erhöhen auch das Risiko von Bauteilbeschädigungen. Ändern will das die Toolcraft AG. Die Bayern entwickelten eine Trockeneisstrahlanlage, den „SupportBlaster 320-HA“. Er könne sowohl zeitliche Engpässe als auch Qualitätsprobleme reduzieren und somit die Gesamtproduktivität erhöhen.
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Was die Georgensgmünder versprechen: „Je nach den spezifischen Anforderungen kann die Bearbeitungszeit pro Bauteil um bis zu 80 % – bauteilabhängig teilweise sogar um mehr – verkürzt werden.“ Dabei stünden Prozesssicherheit, hohe Qualität und der Arbeitsschutz der Mitarbeitenden im Vordergrund. „Zusätzlich trägt die Automatisierung durch die Trockeneisstrahlanlage zu einer Steigerung der ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit bei.“ Sie reduziere nicht nur die Produktionszeiten und Kosten, sondern verbessere auch die Arbeitsbedingungen durch die Minimierung körperlich belastender Tätigkeiten.
Automatisierung ist existenziell
Christoph Hauck, Vorstand Technologie und Vertrieb bei der Toolcraft AG, ist überzeugt: „Unternehmen, die weiterhin auf traditionelle, manuelle Verfahren setzen, werden in Zukunft unter Druck geraten. Der Markt fordert zunehmend automatisierte und technologiegestützte Lösungen.“ Besonders in Hochtechnologiebranchen wie der Luft- und Raumfahrt oder der Halbleiterindustrie sieht Hauck die Kombination aus additiver Fertigung und modernen Nachbearbeitungstechniken als wichtigen Wettbewerbsvorteil.
Was die Toolcraft AG in Sachen additiver Fertigung sonst so macht, hören Sie hier:
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