Maschinenbau 10.08.2001, 17:30 Uhr

Maschinenbau hatbei der Rendite aufgeholt

Arbeits- und Kapitalproduktivität erhöhten sich. Doch das Ziel von 5% Nettoumsatzrendite ist noch nicht erreicht.

Besser als manche andere Branche ist der deutsche Maschinenbau aus dem Gewinntal herausgekommen. Das stärkt seine Position im Mittelfeld des Verarbeitenden Gewerbes. Dämpfend wirkt immer noch die relativ niedrige Arbeitsproduktivität: 1 % Erhöhung würde 1,8 % höhere Umsatzrendite bringen.

Genaue Zahlen liegen noch nicht vor, aber im vorigen Jahr dürften die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer eine Nettoumsatzrendite (Gewinn nach Steuern, bezogen auf den Umsatz) von 3,5 % erzielt haben. Das entspricht dem Rekordjahr 1997 und liegt einen halben Prozentpunkt über 1999. Im Krisenjahr 1993 schaffte man gerade einmal 0,9 %. Mit etwa 3 % rechnen die Experten in diesem Jahr. „Bei der Bruttoumsatzrendite liegen wir international wieder auf einem guten Mittelfeldplatz. Bei der Bruttogesamtkapitalrendite sieht es hingegen noch schlecht aus“, wertet Diether Klingelnberg, Vizepräsident des VDMA, die Ergebnisse einer von der VDMA-Stiftung „Impuls“ beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Köln, in Auftrag gegebenen Studie „Internationaler Renditevergleich im Maschinenbau“, die am 3. August in Frankfurt vorgestellt wurde.

Gelingt es nicht, die Nettoumsatzrendite auf etwa 5 % zu steigern, sieht Klingelnberg große Probleme bei der Finanzierung der Branche, wenn das „Basel II“-Abkommen wie geplant 2004 in Kraft treten sollte. Diese Vereinbarung sieht vor, dass Banken ihr Risiko im Firmenkundenkreditgeschäft mit entsprechendem Eigenkapital decken müssen. Die Folge dürfte eine stärkere Konditionenspreizung bei der Bonitätsbeurteilung sein. Rendite und Eigenkapitalquote würden bei diesen Ratings eine wichtige Rolle spielen.

Höhere Arbeitsproduktivität bei gleichzeitiger Begrenzung des Lohnkostenanstiegs lauten Klingelnbergs Rezepte, um die Eigenkapitalquote zu steigern. Wobei Arbeitsproduktivitätssteigerung und Beschäftigungsaufbau kein Gegensatz sein müssten, wie das vorige Jahr beweise: „Bei einer Produktivitätssteigerung von 6,3 % haben wir 13 000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.“

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Die jetzt vorgelegte Studie soll zum einen Argumentationshilfen in der öffentlichen Diskussion, zum anderen belastbares Zahlenmaterial bei Verhandlungen mit der Kreditwirtschaft liefern. Untersucht wurde der Zeitraum ab 1994 auf Basis von 194 500 Geschäftsberichten (davon 34 400 aus dem Maschinenbau) aus Deutschland, 13 europäischen Ländern und den USA.

Neben der reinen Renditebetrachtung sollte die Studie Klarheit über die Bestimmungsgrößen für die Rendite-Entwicklung liefern. So bildet beispielsweise die Branchenzugehörigkeit einen wichtigen Punkt bei Rating-Verfahren. Doch die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Branchenzugehörigkeit „weniger als 10 % Einfluss auf die Renditeunterschiede“ hat. Viel gravierender seien firmenspezifische Gründe sowie das Markt- und Wettbewerbsumfeld. Die Studie belegt, dass gerade jene Unternehmen überdurchschnittliche Renditen erzielten, deren Forschung- und Entwicklungsaufwand ebenfalls über dem Durchschnitt liegt.

„Als eines der wichtigsten Ergebnisse haben wir festgestellt, dass im Maschinenbau im Zeitraum zwischen 1994 und 1998 eine etwas höhere Rendite als im Verarbeitenden Gewerbe erzielt wurde und auch der Anstieg über dem Durchschnitt lag“, stellt Karl Lichtblau, im IW zuständig für Fragen der Strukturpolitik und Unternehmensentwicklung und Autor der Studie, fest. Den positiven Absetztrend führt Lichtblau auf eine Ausmerzung evident gewordener Schwächen im Maschinen- und Anlagenbau zurück: „Alle für eine Renditesteigerung wesentlichen Variablen – Arbeitsproduktivität, Kapitalproduktivität, Eigenkapitalquote und Preise – haben sich im Beobachtungszeitraum im Maschinenbau besser entwickelt als im Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes.“

Ein Beitrag von:

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