Fertigung 25.03.2011, 19:52 Uhr

Mikrotechnik wird weltweit zu einem Megatrend

Mikrosystemtechnik ist mittlerweile ein Schwerpunktthema in Hannover. Denn die Leitmesse MicroNanoTec in Halle 6 hat sich inzwischen als Marktplatz für Hightechinnovationen fest etabliert: Das Spektrum reicht von Technologien für die Herstellung und Bearbeitung von Materialstrukturen im Nanobereich über Geräte zur Waferherstellung, Laser, Mikroventile bis hin zu neuen Materialien.

Die MicroNanoTec präsentiert sich als Kompetenzzentrum für den Themenbereich Miniaturisierung: Die Aussteller präsentieren dort zukunftsweisende Technologien und Produktinnovationen aus den Bereichen Nano-, Mikro- und Lasertechnik sowie Mikromaterialbearbeitung: Der IVAM-Fachverband für Mikrotechnik, Dortmund, lädt auf dem Produktmarkt „Mikro, Nano, Materialien“ zu zwei Sonderschauen in Halle 6 ein: „Laser für die Mikromaterialbearbeitung“ und „Nano for Industry“. Die Ausstellungen, auf denen 40 internationale Unternehmen und Institute neue Produkte und marktorientierte Forschungsergebnisse zeigen, demonstrieren, wie etwa moderne Laserverfahren Bauteilen neue Funktionalitäten verleihen und die Fertigung beschleunigen. Speziell für den Einsatz im Maschinen- und Anlagenbau werden innovative Technologien für die Herstellung und Bearbeitung von Materialstrukturen im Nanobereich präsentiert. Das Forum „Innovations for Industry“ soll das Ausstellungsprogramm abrunden. Es hat sich mittlerweile als weltweit wichtige Plattform für Innovationen aus dem Bereich Mikro- und Nanotechnologie sowie Laser in der Mikromaterialbearbeitung etabliert.

Inzwischen sieht die Deutsche Mikro- und Nanotechnikbranche die konjunkturelle Trendwende eingeleitet: Nach den Krisenjahren 2008 und 2009, die von Umsatzeinbußen, Auftrags- und Produktionsrückgängen überschattet waren, hat sich schon 2010 in den Branchen Mikrotechnik, Nanotechnik und neue Materialien die konjunkturelle Trendwende abgezeichnet. Auf das Jahr 2011 schauen die Unternehmen nun optimistisch und erwartungsvoll. Über 100 Unternehmen aus Deutschland äußerten sich in einer Umfrage des IVAM zu ihrer aktuellen Stimmungslage: Inzwischen sei der Stand von 2008 zum Teil bereits wieder erreicht. „Frühere Kunden kommen jetzt von sich aus wieder“, schilderte ein Unternehmensvertreter seine Erfahrungen.

Doch auch international stehen die Zeichen auf Wachstum: „China ist derzeit ein großer Wachstumsmarkt, den der IVAM-Fachverband für Mikrotechnik gemeinsam mit chinesischen Kooperationspartnern erschließen will,“ so IVAM-Geschäftsführer Uwe Kleinkes auf der 4. nationalen chinesischen Konferenz Mikrosystemtechnik „Icman“ vor Kurzem in Schanghai:. Gerade MEMS-basierte Kommunikationstechnologien würden im Rahmen des Programms „Sensing China“ entwickelt. Maschine-zu-Maschine-Kommunikation, das Internet der Dinge – in Form von Sensornetzwerken – und Informationstechnologien stünden bei den Chinesen im Mittelpunkt des Interesses, so Kleinkes.

Hier zeigt sich, dass die Miniaturisierung weltweit zum Megatrend wird: Denn Mikrosysteme sparen aufgrund ihrer geringen Größe Platz, Gewicht und damit letztlich wertvolle Ressourcen ein. Genutzt wird dies neben der Mess- und Regeltechnik beispielsweise in der Automobiltechnik, in der auch bei Kleinwagen eine Vielzahl von technischen Funktionen auf kleinstem Raum untergebracht werden muss.

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So präsentiert Limo Lissotschenko Mikrooptik, Dortmund, auf der HMI 2011 praxisnahe Lösungen für energieeffiziente und prozesssichere Serienproduktion, beispielsweise von thermoplastischen Automotive-Komponenten: „Die Lasertechnologie eröffnet hier neue Möglichkeiten für Schweiß- und Schneidanwendungen,“ so Paul Harten, Marketing- und Vertriebsleiter bei Limo. Ein Schnellwechselsystem mit integrierten Ventilen wiederum präsentiert Aussteller Schunk, Lauffen. Vorteil: Mit Mikroventilen lassen sich pneumatisch gesteuerte Handhabungsprozesse wesentlich effizienter gestalten. Schnellwechselsysteme zum Beispiel für Roboter senken die Taktzeiten und verringern den Luftverbrauch der daran angeschlossenen Aktoren. Ab sofort bietet Schunk für Schnellwechselsysteme ein umfassendes Programm hocheffizienter Ventiladapterplatten, mit denen sich dieses Effizienzpotenzial erschließen lässt. Die Adapterplatten mit integrierten Hochleistungsventilen werden einfach zwischen Roboterflansch und Wechselkopf montiert. Sie enthalten bis zu 14 Mikroventile, die eine komplette Ventilinsel ersetzen. E. LANGE/KIP

Ein Beitrag von:

  • Dietmar Kippels

    Redakteur VDI nachrichten im Ressort Produktion. Fachthemen: Maschinenbau, CAD, Lasertechnik

  • Edgar Lange

    Freier Fachjournalist in Düsseldorf. Schreibt vor allem über IT-Themen.

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