Internationale Stahlproduktion 03.08.2012, 11:00 Uhr

Stahlproduzenten: Ressourcenverbrauch senken, Emissionen verringern

Naturgemäß ist die Stahlproduktion energieintensiv und schmutzig. Betreiber und Entwickler setzen jedoch vieles daran, die Emissionen und den Ressourcenverbrauch kontinuierlich zu verbessern. Auf einer internationalen Konferenz wurden kürzlich in Mexiko-Stadt aktuelle Lösungen vorgestellt. Dort wurde deutlich, dass Klimaschutz längst nicht nur ein Europäisches Thema ist.

Dass Umweltverträglichkeit und ökonomischer Kundennutzen keine Widersprüche sind, zeigte Siemens kürzlich auf einer internationalen Konferenz in Mexiko Stadt. „Unsere Vision ist, ein grünes Stahlwerk der Zukunft zu entwickeln, bei dem Abfall eine Ressource wird, wo die Anlage nicht nur Energie verbraucht, sondern auch produziert und wo Recycling eine profitable Sache wird“, sagte Werner Auer, CEO Siemens Metals Technologies. „Deshalb treiben wir unsere Forschung und Entwicklung in diesem Bereich nachhaltig voran.“

Siemens entwickelt nachhaltiges Anlagen- und Prozessdesign

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Zusammen mit Stahlwerksbetreibern entwickelt Siemens zahlreiche Innovationen im Anlagen- und Prozessdesign, die den spezifischen Einsatz von Rohmaterialien und Energie senken. Ökonomisch rechnen sich die Investitionen durch eine höhere Produktivität, eine bessere Leistungsfähigkeit und Flexibilität der Anlage sowie der Möglichkeit, neue Stahlsorten produzieren zu können. Als ökologischer „Nebeneffekt“ reduzieren die Lösungen auch die CO2-Belastung sowie die Emission von Staub, SO2 und NOX.

Beispiele dafür sind neue Lichtbogenöfen, Sinteranlagen, Schlackegranulatoren, Konverter und Wärmerückgewinnungsanlagen. Denn überall dort, wo viel Wärme für den Prozess gebraucht wird, bietet sich an, die entstehende Abwärme auch wieder zurückzugewinnen.

Abgasrückführung verringert Emissionen bei der Stahlproduktion

So installiert Siemens gerade an der Sinteranlage 1 bei Dragon Steel in Taiwan eine selektive Abgasrückführung. 30 % bis 40 % der gesamten Sinterabgase werden hierbei über spezielle Windboxen geführt, entstaubt, mit Außenluft vermischt und wieder in den Sinterprozess zurückgeführt. Die Wärme und der CO-Anteil des wieder aufbereiteten Abgases reduziert dabei den Anteil der eingesetzten Brennstoffe deutlich. Positiver Nebeneffekt: In Summe werden die Sinterabgase deutlich verringert, was die Betriebskosten für deren Reinigung senkt.

Für die Reinigung der Sinterabgase entwickelte Siemens das Entstaubungssystem „Meros“, bei dem die Abgase einer Sinteranlage über verschiedene Prozessschritte von Staub, Giftgasen und metallischen und organischen Komponenten so sehr gereinigt werden, dass die Sinteranlage von Voestalpine Stahl auch innerhalb der Stadtgrenzen von Linz betrieben werden kann. Mit der Entstaubungsanlage sinkt die Staubkonzentration auf weniger als 5 mg/m3, die Quecksilber- und Bleikonzentrationen reduzieren sich um 97 % bzw. 99 %, die Konzentration an Dioxinen und Furanen sinkt um 97 %. Inzwischen ist eine ähnliche Anlage von Siemens VAI in China bei Maanshan Iron & Steel Co. installiert.

Beim neuen Elektrolichtbogenofen Simetal Quantum kombinierte Siemens bewährte Elemente aus der Schachtofentechnologie mit einem neuen Schrottbeschickungsverfahren, einem effizienten Vorwärmsystem, einem neuen Kippkonzept für das Untergefäß und einem optimierten Abstichsystem. Damit lassen sich schnellere Schmelzfolgezeiten erreichen. Gleichzeitig sinkt der spezifische elektrische Energieverbrauch von 390 kWh/t (konventionelle Lichtbogenöfen) auf 280 kWh/t und die CO2-Emission um 30 %.

Spezifische Ofenkonzepte senken Kosten für die Stahlproduktion

Insgesamt senkt dieses neue Ofenkonzept die spezifischen Umwandlungskosten der Elektrostahlerzeugung um 20 %. Inzwischen rüstet Siemens VAI das neue Kompaktstahlwerk von Tyasa in Ixtaczoquitlan im mexikanischen Bundesstaat Veracruz mit diesem Ofen aus.

„Wir freuen uns darauf, als erster Stahlproduzent der Welt einen Quantum-Lichtbogenofen einsetzen zu können“, erklärte Oscar Chahín Trueba, CEO von Tyasa, in Mexiko-Stadt. „Damit werden wir sicherlich zu einer Referenz für andere Unternehmen. Wir erwarten insbesondere von dem neuen Elektrolichtbogenofen deutliche Vorteile bei den Betriebskosten.“ Eine Trockenentstaubung mit einer Reinigungskapazität von 1 Mio. m3/h reduziert den Staubgehalt der Abgase auf weniger als 10 mg/m3.

„Ob neue Stahlprodukte, ein breiteres Produktportfolio, weniger Rohstoff- und Energieverbrauch oder eine flexiblere Produktion im weltweiten Verbund: Jedes Stahlwerk braucht mehr denn je eine nachhaltige Innovationsstrategie, um seine Produktion wettbewerbsfähig zu halten“, betonte Auer.

Stahlproduzent Atos Hornos modernisiert Grobblechproduktion

Deshalb modernisiert auch der größte Stahlproduzent Mexikos, Altos Hornos de Mexico, seine Grobblechproduktion mit Siemens. Das größte Investitionsprojekt seit der Modernisierung in den 90er-Jahren soll die betriebliche Effizienz maximieren und das Produktionsvolumen an Rohstahl um 40 % auf 4,6 Mio. t erhöhen.

Siemens errichtet dafür am Standort Monclova im Bundesstaat Coahuila ein neues Hüttenwerk, inklusive Entstaubungs- und Gießanlagen, modernisiert das bestehende Grobblechwalzwerk und die Warmbandstraße. Ziel ist, neben der Erhöhung der Produktionskapazität auch in Mexiko die bisher teuer importierten HSLA (high strength low allow)-Stähle für die Automobilindustrie, die hochwertigen Röhrenstähle wie X65 nach API-Standard und andere mikrolegierte Stähle herstellen zu können, von denen Mexiko noch immer 6 Mio.t pro Jahr importiert.

Ein Beitrag von:

  • Roland Hensel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.