Auf 833 000 Hektar eingesetzt 19.08.2013, 09:33 Uhr

Unbemannte Flugzeuge besprühen Japans Reisfelder

Japan setzt in seiner Landwirtschaft mehr unbemannte Flugzeuge zum Versprühen von Schädlingsbekämpfungsmitteln und dem Ausbringen von Dünger ein als irgendein anderes Land. Gelegentlich werden Drohnen in Japan auch zum Ausbringen von Saatgut eingesetzt. All das hat schon früh begonnen und steigert sich immer weiter. 

Das unbemannte Flugzeug RMAX von Yamaha wird in Japan häufig eingesetzt, um Reisfelder zu düngen oder Schädlingsbekämpfungsmittel auf sie zu sprühen.

Das unbemannte Flugzeug RMAX von Yamaha wird in Japan häufig eingesetzt, um Reisfelder zu düngen oder Schädlingsbekämpfungsmittel auf sie zu sprühen.

Foto: Yamaha

1991 wurden 33 000 Hektar Reisfelder von diesen Flugzeugen regelmäßig besprüht. Inzwischen sind es mehr als 833 000 Hektar.

Geringe Größe der Reisfelder

Der Hauptgrund für den Einsatz der unbemannten Flieger liegt in der auffällig geringen Größe der Reisfelder, um die es in erster Linie geht. Selten sind japanische Farmen über 1,6 Hektar groß. Werden bei besonders kleinen Feldern die üblichen bemannten Starrflügler-Agrarflugzeuge oder auch bemannte Hubschrauber eingesetzt, so ist davon auszugehen, dass ein wesentlicher Teil der Dünge- und/oder Schädlingsbekämpfungsmittel auf Häuser und Feldwege oder Straßen fliegt. Die Mittel kommen nicht dort an, wo sie sollen. Ihre Wirkung auf den Reisfeldern ist entsprechend eingeschränkt. Mit besonders niedrig fliegenden kleinen unbemannten Flugzeugen lässt sich dagegen bei der Düngung wie Schädlingsbekämpfung ein erstaunlich hohes Maß an Präzision erreichen.

Im Sommer 2013 waren 3000 Drohnen im Einsatz

In der japanischen Landwirtschaft werden im Sommer 2013 nahezu 3000 unbemannte Flugzeuge für die zuvor geschilderten Aufgaben eingesetzt. Davon entfallen allein reichlich 2200 auf den Typ RMAX von Yamaha Motor. Das Unternehmen erhielt im Jahre 1983 vom Landwirtschaftsministerium in Tokio den Auftrag für die Entwicklung unbemannter Flugzeuge für den Einsatz in der Landwirtschaft.

Das erste daraufhin entwickelte Flugzeug kam 1987 mit einer Nutzlast von 20 Kilogramm auf den Markt. Die inzwischen von Yamaha entwickelte RMAX wiegt rund 100 Kilogramm, hat eine Nutzlast von 28 Kilogramm, ist rund 2,70 Meter lang und wird von einem Zweitakt-Kolbenmotor angetrieben, der mit der üblichen Zweitakt-Benzin/Öl-Mischung befüllt wird.

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Manuell oder programmiert steuerbar

Dieses Flugzeug kann manuell – in der Art wie ein Flugzeugmodell – gesteuert werden. Es kann aber auch dank seines GPS-Geräts programmiert eingesetzt werden. Dabei gibt es sehr umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen, die dafür sorgen, dass die Maschine bei Ausfall des Funkkontakts oder des GPS-Kontakts kurzerhand und sofort behutsam landet. Optische Warnsignale sollen verhindern, dass sich Menschen der Maschine nähern, wenn der Motor gerade angelassen wird. Von Yamaha Motor wird die RMAX außer für den Inlandsmarkt längst auch für verschiedene Exportmärkte gebaut. Die wichtigsten dieser Märkte sind derzeit Australien, Neuseeland und Südkorea.

Überwiegend betreiben die japanischen Bauern die Flugzeuge für den Einsatz über ihren Reisfeldern nicht selbst. Der Flugbetrieb liegt vielmehr in den Händen von speziellen Betreibern, die für das jeweilige Flugzeugmuster ausgebildet worden sind und die auch die Flugzeuge meist besitzen.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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