2035 werden 49.940 Flugzeuge um die Welt jetten
Das Geschäft mit Flugzeugen boomt – und dieser Trend wird noch lange anhalten: Bis zum Jahr 2035 wird die Luftverkehrsflotte um 81 Prozent auf 49.940 Flugzeuge wachsen. Um gleichzeitig die Verschrottungen alter Maschinen zu kompensieren, können die Flugzeughersteller für diesen Zeitraum mit Aufträgen für nahezu 43.000 neue Maschinen rechnen. Besonders viele Aufträge werden aus Ostasien kommen.
Das Auftragsvolumen wird in den nächsten beiden Jahrzehnen auf 2.960 Milliarden US-Dollar anwachsen. Die genannten Zahlen stammen von Ascend aus London, einem Unternehmen, das nicht nur im Luftfahrt-Consulting zu den Großen zählt sondern vor allem auch Buch darüber führt, wo in der Welt bei welchen Gesellschaften welche Verkehrsflugzeuge im Dienst stehen.
Ascend geht davon aus, dass die anstehende Erneuerung von mehr als 80 % der gesamten Verkehrsflugzeug-Flotte im Geldwert von umgerechnet 2.600 Milliarden Euro durch starke technische Verbesserungen ausgelöst wird. Zwar spielt die Treibstoff-Ersparnis derzeit nicht mehr die dominierende Rolle bei den Flugzeugbestellungen wie in der zurückliegenden Hochpreiszeit für Kerosin. Dafür aber gibt es in der Elektronik und bei vielen anderen Komponenten und Systemen der Flugzeuge große Verbesserungen, die sich vor allem in einer erheblich gesteigerten Zuverlässigkeit im Betrieb und zugleich deutlich geringeren Wartungskosten niederschlagen.
Auch künftig sowohl Jet- wie Turbopropantrieb
Die große Mehrheit der Verkehrsflugzeuge wird auch künftig von Düsentriebwerken angetrieben. Das bedeutet aber keineswegs das Ende des Turbopropantriebs. So geht Ascend von einer Weltflotte im Jahr 2035 aus, die 41.840 Jet-Passagierflugzeuge, 4.340 Passagiermaschinen mit Propellerturbine und 3.760 Frachtflugzeuge umfasst. Zusammen ergibt das die Gesamtzahl von 49.940 Verkehrsflugzeugen.
Dabei erwartet Ascend, dass in den kommenden 20 Jahren rund 1.525 ältere Passagier-Jets und etwa 400 Passagier-Turboprops zu Frachtern umgebaut werden dürften.
Airbus und Boeing behalten überragende Marktstellung
Soweit es um so genannte Großraumflugzeuge geht, erwartet Ascend nicht, dass sich das “Duopol” der beiden heutigen Anbieter, Airbus und Boeing, verschieben wird. Dabei lässt Ascend offen, ob Russland und China tatsächlich gemeinsam einen Großraumjet entwickeln, wie sie das wiederholt angedeutet haben.
Bei den von der Zahl her bei weitem dominierenden kleineren Jets geht Ascend davon aus, dass Airbus und Boeing eindeutig die Marktführer bleiben werden.
Immerhin aber wird erwartet, dass die bisherigen Außenseiter Bombardier (Kanada), Comac (China), Embraer (Brasilien), Irkut (Russland) und Mitsubishi (Japan) zusammen bis 2035 doch Aufträge über etwa 300 Milliarden Dollar für derartige Flugzeuge einsammeln können werden. Das entspräche für diese fünf Hersteller einem Weltmarktanteil von knapp zehn Prozent. Bei den Turboprops geht Ascend davon aus, dass in den nächsten 20 Jahren durchaus noch neue Konkurrenten auf den Markt kommen könnten.
Überdurchschnittliches Verkehrswachstum in Ostasien
Für die gesamte Welt geht Ascend von einem Wachstum im kommerziellen Luftverkehr von knapp fünf Prozent im Jahr aus. In der Region “Asien-Pazifik”, die auch Australien und Neuseeland einschließt und zu der auch die Volksrepublik China gehört, rechnet das Consulting-Unternehmen allerdings mit einem jährlichen durchschnittlichen Zuwachs von acht Prozent. Dabei wird der Löwenanteil des Verkehrswachstums in “Asien-Pazifik” für China erwartet.
Was aber geschieht mit älteren Flugzeugen? Lesen Sie hierzu unseren Beitrag „Jedes fünfte Verkehrsflugzeug wird zum Parken in die Wüste geschickt„.
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