Asteroid Alinda mit einem Fernglas beobachten
Der Nachthimmel bietet in den kommenden Tagen ein aufregendes Spektakel: Der Asteroid (887) Alinda nähert sich der Erde so stark wie seit 100 Jahren nicht mehr.
Ein Blick in den Nachthimmel lohnt sich in den kommenden Tagen wieder ganz besonders. Diesmal geht es jedoch nicht um einen Kometen, sondern um einen Asteroiden, der der Erde ungewöhnlich nahekommt. Der Asteroid (887) Alinda kommt der Erde so nah wie seit 100 Jahren nicht mehr. Alinda beeindruckt nicht nur durch seine Nähe, sondern auch durch seine geschätzte Größe von 4,2 Kilometern.
Mit einem Fernglas sichtbar
Am 12. Januar 2025 um 18:30 Uhr (MEZ) erreicht der Asteroid seine größte Helligkeit. Schon jetzt und bis zu diesem Zeitpunkt ist er gut zu sehen. Im Gegensatz zum Kometen C/2024 G3 (Atlas) (wir haben darüber berichtet) soll der Asteroid Alinda von der nördlichen Hemisphäre aus gut sichtbar sein. Besonders kann man ihn in den Sternbildern Orion und Zwillinge sogar mit einem Fernglas beobachten.
Aufgrund seiner Größe und der relativ nahen Annäherung wird dieser Asteroid in den nächsten zehn Tagen sehr hell sein. Derzeit erreicht er eine Helligkeit von Magnitude 9,7 und wird am 12. Januar mit Magnitude 9,4 seinen Höhepunkt erreichen. Ein vergleichbares Ereignis tritt im Durchschnitt nur einmal pro Jahrzehnt auf. Betrachtet man alle Asteroiden, die näher als 15 Millionen Kilometer an die Erde herankommen, gehört Alinda laut virtualtelescope.eu zu den fünf größten bis zum Jahr 2200. „Der Vorbeiflug im Jahr 2025 wird der nächste seiner Art für mindestens die nächsten 500 Jahre sein“, heißt es auf der NASA-Seite dazu.
Live-Übertragung des Vorbeifluges Alinda
Am Sonntag wird der Vorbeiflug des Asteroiden live in einem Stream übertragen, sodass alle Interessierten das seltene Ereignis bequem von zu Hause aus mitverfolgen können. Die Übertragung startet um 18:30 Uhr deutscher Zeit und bietet spannende Einblicke in das kosmische Spektakel.
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Alinda – am Heidelberger Observatorium in Deutschland entdeckt
Der Asteroid 887 Alinda wurde 1918 von Max Wolf am Heidelberger Observatorium in Deutschland entdeckt. Er war der dritte erdnahe Asteroid, der entdeckt wurde, und gehört zu den größten seiner Art, mit einem Durchmesser, der auf 4,2 bis 6,6 km geschätzt wird. Der Name des Asteroiden geht entweder auf die antike Stadt Alinda in Kleinasien oder auf eine Figur der australischen Aborigines-Mythologie, den „Mann im Mond“, zurück.
Alinda bewegt sich auf einer stark elliptischen Bahn (Exzentrizität e = 0,5647) zwischen 1,08 AU (Perihel) und 3,89 AU (Aphel) um die Sonne. Für eine Umrundung benötigt er etwa 3,92 Jahre, wobei seine Bahn um 9,33° gegen die Ekliptik geneigt ist.
Mit einem Durchmesser von 4,2 km und einer Albedo von 0,31 reflektiert Alinda viel Licht. Er rotiert in knapp 74 Stunden um die eigene Achse.
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