Zwei Vollmonde im Oktober 30.10.2020, 10:45 Uhr

Blue Moon: So sehen Sie das Vollmond-Spektakel an Halloween

Blue Moon im Oktober: Klingt zunächst nach einem Luxusresort auf den Malediven. Tatsächlich handelt es sich aber um ein sehr seltenes Himmelsphänomen. Wir verraten Ihnen, warum Sie an Halloween nach oben schauen sollten.

Der Vollmond muss nicht zwangsläufig blau leuchten, um ein Blue Moon zu sein. Foto: panthermedia.net/danielkrol85

Der Vollmond muss nicht zwangsläufig blau leuchten, um ein Blue Moon zu sein.

Foto: panthermedia.net/danielkrol85

Dem Vollmond haftet ohnehin seit jeher etwas Mystisches an. Im Oktober wird es doppelt geheimnisvoll: Dann scheint der komplette Vollmond gleich zweimal vom Weltall aus auf uns hinunter – ein solches Ereignis wird im Volksmund gern Blue Moon genannt. Am 1. und am 31. Oktober, ausgerechnet an Halloween, erstrahlt der Mond über alle Zeitzonen hinweg. Dieses sehr seltene Phänomen ereignete sich zuletzt 1944.

Wann tritt das Phänomen Blue Moon auf?

Da unserer Monate und die Mondphasen nicht synchron verlaufen, kommt es manchmal zum Blue Moon. Der Vollmond scheint alle 29 Tage und damit normalerweise einmal im Monat. Alle zweieinhalb Jahre kommt es aber auch zu einem weiteren Vollmond – dem Blue Moon. Doch dieser scheint nicht zwangsläufig blau vom Himmel, wie man jetzt denken mag. Er markiert den 13. Vollmond im Jahr.

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Vollmond: Woher stammt der Name Blue Moon?

Blue Moon: Jazz Freunde mögen bei dem Begriff an den Klassiker von Richard Rodgers denken, andere vielleicht an den gleichnamigen Cocktail (viel Gin, viel Blue Curacao oder Crème de Violette). Aber damit hat der Name für das Mond-Phänomen erst mal nur bedingt zu tun (wenngleich es nach dem Genuss von zu viel Gin natürlich passieren kann, dass man den Mond doppelt sieht). Tatsächlich geht der Name auf die englische Redewendung „once in a blue moon“ zurück, die sich mit “alle Jubeljahre einmal” übersetzen lässt. Denn tatsächlich passiert es nur höchst selten, dass zwei Vollmonde in einem Monat zu sehen sind. Seit 1944 gab es das Phänomen nicht mehr. Dafür wird es in den nächsten Jahren häufiger passieren:

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  • 2023: Vollmond am 1. August, Blue Moon am 31. August
  • 2026: Vollmond am 1. Mai, Blue Moon am 31. Mai
  • 2028: Vollmond am 2. Dezember, Blue Moon am 31. Dezember
  • 2031: Vollmond am 1. September, Blue Moon am 30. September
  • 2034: Vollmond am 1. Juli, Blue Moon am 31. Juli

Der Begriff geht aber auch ein antiklerikales Gedicht aus dem 16. Jahrhundert zurück. In diesem heißt es, wenn die Kirchenmänner sagten, der Mond sei blau, müssten die Menschen das glauben.

Supermond: Wann Sie ihn am Himmel sehen 

2020 hat sich das Himmelsphänomen einen besonderen Tag ausgesucht – und zwar Halloween. Den letzten Halloween-Vollmond gab es zuletzt 2001 unter anderem in den USA, Kanada und Mexiko. Dieses Jahr können alle Menschen auf der Welt parallel den Vollmond sehen. Dies kam zuletzt vor 80 Jahren vor.

So berechnet sich der Mondyzklus

Den Takt für die Zeitrechnung gibt der Mond mit seinem 29,5-Tage-Zyklus vor. Die zwölf Mondzyklen dauern über das Jahr gesehen zusammen 354 Tage. Unser Jahr hat aber bekanntlich 365 Tage, das heißt, es bleiben elf Tage übrig.

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Ausgeglichen wird das über längere Monate mit 31 Tagen. Es gibt auch Zeiten, in denen sich kein Vollmond am Himmel erblicken lässt. Dabei handelt es sich um den 28-tägigen Februar, denn dieser Monat ist kürzer als der Mondzyklus.

Vollmond fotografieren: So gelingen die perfekten Fotos

Der Vollmond ist ein großartiges Motiv für jeden Fotografen. Sie können auch mit dem Smartphone tolle Bilder vom Blue Moon schießen, sofern ihr Handy über eine gute Kamera verfügt. Die besten Ergebnisse liefern jedoch Spiegelreflex- beziehungsweise Systemkameras, also DSLR- oder DSLM-Kameras.

Blue Moon: Als wenn er nicht schon geheimnisvoll genug wäre, ist der Vollmond im Oktober gleich zwei mal zu sehen . Foto: Peter Sieben

Blue Moon: Als wenn er nicht schon geheimnisvoll genug wäre, ist der Vollmond im Oktober gleich zwei mal zu sehen .

Foto: Peter Sieben

Was Sie beachten sollten:

  • Am besten benutzen sie ein Stativ, weil Sie je nach Motivwunsch relativ lange Belichtungszeiten einstellen werden. Sonst kann es zu Verwacklungen kommen – die Bilder werden dann unscharf.
  • Im Idealfall nutzen Sie einen Fernauslöser. Dazu brauchen Sie nicht unbedingt ein spezielles Gerät: Viele moderne Systemkameras lassen sich via Wlan über das Smartphone steuern. Manche Kameras bieten auch immer noch die Möglichkeit, einen mechanischen Kabelfernsauslöser anzubringen. Durch die Fernauslösung minimieren Sie das Verwacklungsrisiko deutlich.
    Überlegen Sie, welche Art von Bild Sie kreieren möchten. Steht der Mond nah am Horizont? Wollen Sie markante Gebäude in der Nähe ablichten? Das kann helfen, den Mond besonders groß erscheinen zu lassen.
  • Für die meisten Fälle brauchen Sie eine große Brennweite. Mithilfe von Teleobjektiven mit mindestens 150-200 mm oder mehr können Sie den Mond heranzoomen.
    Wenn Sie den hellen Mond fokussieren, brauchen Sie nicht extrem lange Verschlusszeiten einzustellen. Verschlusszeiten von 1/15 bis 1/50 reichen. Allerdings sollten Sie beachten, dass dann bewegliche Objekte, die auch im Bild zu sehen sind, verwischen. Das können Sie natürlich auch als Effekt bewusst in die Bildgestaltung einbauen.
  • Die Blende hat einen großen Einfluss darauf, wie der Mond auf dem Bild wirkt: Ist er eher eine helle Silberscheibe? Oder eine Kugel mit sichtbarer Struktur? Ähnlich wie bei Landschaftsaufnahmen bieten sich Blenden zwischen F8 und F11 an. So wird auf jeden Fall der komplette Mond scharf abgebildet. Je kleiner die Blende (und je größer damit die Zahl hinter dem F), desto mehr Struktur wird sichtbar, solange Sie die Verschlusszeit konstant halten.

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Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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