Boeings Dreamliner wird mit Raketenabwehr ausgestattet
Boeings Dreamliner wird es in Kürze auch in einer Version bestückt mit einem Raketenabwehr-System geben. Über die technischen Einzelheiten verhandelt der US-Flugzeughersteller seit einigen Wochen mit dem israelischen Wehrtechnik-Unternehmen Elbit. Beteiligt ist auch El Al, die israelische Fluggesellschaft, die als erste die Boeing-Maschinen mit der Lasertechnik einsetzen wird.
Seitdem im Jahr 2002 in Mombasa in Kenia zwei Raketen auf ein israelisches Verkehrsflugzeug vom Typ Boeing 757 der Luftfahrtgesellschaft Arkia abgefeuert wurden, forciert die israelische Regierung Entwicklung und Einbau von Raketenabwehr-Systemen verschiedener Bauart.
Finanzielle Zuschüsse der israelischen Regierung
Die staatliche Fluggesellschaft El Al hat 2013 damit begonnen, derartige Systeme in alle ihre Flugzeuge zu installieren. Von der Boeing 787, dem so genannten Dreamliner, hat El Al drei Maschinen im Oktober 2015 fest bestellt und zugleich eine Option auf weitere zwölf Exemplare der mit “Trent 1000” Triebwerken von Rolls-Royce ausgestatteten Maschine erteilt.
Die erforderlichen Staatsmittel für das Abwehrsystem werden von El Al und anderen israelischen Fluggesellschaften nicht so sehr mit dem Kaufpreis dieser Technik sondern mit den dauerhaften Mehrkosten des Betriebs begründet. Letztere erklären sich einmal aus dem zusätzlichen Gewicht des Abwehrsystems, das die Nutzlast-Zuladung etwas verringert, sowie aus dem zusätzlichen Luftwiderstand, den das System, das größenteils außen – unter dem Rumpf – angebracht ist, mit sich bringt. Dieser erhöhte Luftwiderstand liegt um rund ein Prozent über dem Wert, den ein Flugzeug ohne derartige Einrichtung erreicht.
Rumpf aus Verbundwerkstoff ist Herausforderung
Beim Dreamliner handelt es sich um das erste Verkehrsflugzeug mit einem Rumpf der ausschließlich aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff hergestellt wird.
Das erfordert von Elbit und Boeing eine andere Anbringung des Abwehrsystems als bei Flugzeugen mit einem metallischen Rumpf.
Passives Raketenabwehr-System „C-music“
Das “C-music” genannte Raketenabwehr-System von Elbit wurde vor mehreren Jahren entwickelt. Es ist 270 cm lang und 160 kg schwer. Inzwischen wird dieses System für immer neue Anwendungen und Reichweiten laufend angepasst und weiterentwickelt.
“C-music” beobachtet während des Fluges den Erdboden, um Raketenabschüsse so früh wie möglich zu erkennen. Dabei kann es sich genauso um Raketen von schultergestützten Abschussgeräten wie auch um wesentlich größere Raketen handeln.
Entdeckt “C-music” einen solchen Abschuss in Richtung auf das Flugzeug, so löst dies elektronische Gegenmaßnahmen im Infrarot-Bereich aus. Der Hitze suchende Zielsensor der abgefeuerten Rakete wird anvisiert, um diesen dann mit dem Laser-Strahl von “C-music” zu zerstören, so dass er nicht mehr auf das Flugzeug zielen kann.
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