Curiosity-Mission: Leben auf dem Mars ist unwahrscheinlich
Die Hoffnung, dass es Leben auf dem Mars gibt, hat einen Dämpfer bekommen: Der NASA-Rover „Curiosity“ fand nur kleine Spuren von Methan auf dem roten Planeten. Methanvorkommen könnten einen Hinweis auf vorhandenes oder vergangenes Leben geben.
Nach Beobachtungen von der Erde aus waren Wissenschaftler bislang von ganzen Methan-Wolken ausgegangen. Curiosity hatte mit einem speziellen Messgerät nach dem Gas gesucht. Auf der Erde entsteht Methan bei Stoffwechselprozessen von Pflanzen und Tieren, deshalb gilt es als Hinweis auf Leben. Die Auswertung der Daten, die der Forschungsroboter sammelte, ergab jedoch, dass in der Mars-Atmosphäre nur ein Sechstel der Methan-Mengen vorkommen, die vorher geschätzt worden waren.
Spuren müssten vorhanden sein
Danach halten es NASA-Wissenschaftler nun für unwahrscheinlich, dass es auf dem roten Planeten mikrobielles Leben gibt, von dem Methan produziert wird. „Wenn Mikroorganismen irgendwo auf dem Mars gelebt hätten, dann müsste man Spuren davon in der Atmosphäre finden“, so Paul Mahaffy, Wissenschaftler am NASA-Raumfahrtzentrum Goddard im Fachmagazin „Science“.
Zuversichtlicher zeigt sich Michael Meyer, führender NASA-Wissenschaftler für die Erforschung des Mars’. „Dieses Ergebnis reduziert die Wahrscheinlichkeit von Methan-produzierenden Mars-Mikroben“, sagt er. „Aber das ist ja nur ein Stoffwechsel-Typ. Soweit wir wissen, gibt es schon auf der Erde viele Arten von Mikroben, die kein Methan produzieren.“
Der NASA-Rover Curiosity war vor rund einem Jahr auf dem Mars zu seiner Mission gestartet. Insgesamt sechs Mal sammelte er auf seiner Fahrt über den roten Planeten Proben für die Untersuchung auf Methan ein.
Roboter-Schlange soll Curiosity unterstützen
In Zukunft bekommt Curiosity bei seiner Mars-Mission möglicherweise Hilfe: Eine Roboter-Schlange soll ihn begleiten und dort Proben entnehmen, wo der Rover nicht hinkommt. Die norwegische Forschungsorganisation Sintef überprüft für die Europäische Weltraumagentur ESA verschiedene Möglichkeiten, wie die Mars-Mission an Bodenproben gelangen könnte.
Die norwegischen Wissenschaftler sind der Ansicht, ein schlangenartiger Roboter könne einige Nachteile eines Rovers ausgleichen. Vorstellbar sei etwa ein schlangenartiger Arm des Rovers, der sich abkoppeln lässt und mit der Sonde über ein Kabel verbunden bliebe. Mit schlangenartigen Robotern hat die Sintef bereits Erfahrung: Die Wissenschaftler entwickelten ein solches Gerät mit dem Namen „Wheeko“. Im Dezember will die Organisation die Machbarkeitsstudie an die ESA übermitteln.
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