Das älteste Licht des Universums im Visier des Fred Young Teleskops
Ein einzigartiges Teleskop, das die Geburt der ersten Sterne nach dem Urknall erforschen soll, wird bald in die entlegene Atacama-Wüste in Chile gebracht. Mit seinem riesigen Spiegel und innovativen Design hofft es, das älteste Licht des Universums zu erfassen und uns mehr über die Ursprünge unseres Kosmos zu verraten.
Wissenschaftler und Ingenieure haben im Rheinland ein großes Teleskop gebaut, um die Entstehung der ersten Sterne nach dem Urknall zu erforschen. Am Freitag, 17. Januar (8.00 Uhr) soll es in Wesel auf ein Schiff verladen werden und nach Chile gebracht. Dort soll es in der Atacama-Wüste auf 5.600 Metern Höhe in Betrieb genommen werden.
Sechs Meter großer Spiegel um Strahlung im Submillimeter-Wellenlängenbereich zu messen
Das Fred Young Submillimeter Teleskop (FYST) soll Bereiche im Weltraum erfassen, aus denen kein sichtbares Licht zur Erde kommt. Es hat einen sechs Meter großen Spiegel, mit dem Wissenschaftler Strahlung im Submillimeter-Wellenlängenbereich messen wollen.
Wie Dominik Riechers, Professor für Astrophysik an der Universität Köln und wissenschaftlicher Leiter des Projekts, gegenüber der dpa erklärte, stammt die Submillimeter-Strahlung unter anderem aus Staub- und Molekülwolken, die Schwarze Löcher und galaxienreiche Regionen in großer Entfernung umgeben. Die Forschenden hoffen, das älteste Licht des Universums zu beobachten und dadurch wichtige Erkenntnisse über den Urknall zu gewinnen.
„Das neuartige optische Design wird Aufnahmen mit hohem Durchsatz und großem Sichtfeld liefern und so eine schnelle und effiziente Kartierung des kompletten Himmels der südlichen Hemisphäre ermöglichen. Wir versuchen nicht weniger, als die Entstehung und Entwicklung unseres Universums seit dem Urknall besser zu verstehen“, erklärte Riechers bei der Präsentation des Teleskopes im April 2024.
Von einem internationalen Team entwickelt
Weltweit gibt es nur wenige Teleskope, die solche Wellenlängen messen können. Damit die Beobachtungen erfolgreich sind, braucht das Teleskop einen sehr hohen und trockenen Standort, so Riechers. Deshalb sind die Bedingungen auf dem Berg Cerro Chajnantor in Chile perfekt.
Das Teleskop (FYST) wurde von einem internationalen Team entwickelt, an dem die Universitäten Köln und Bonn beteiligt sind. Der Bau erfolgte durch eine Firma in Duisburg. Zuletzt wurde das Teleskop, das die Höhe eines dreistöckigen Hauses hat, testweise in Xanten am Niederrhein aufgestellt. (mit dpa)
Der Boden dafür wurde bereits 2020 vorbereitet:
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— CCATObservatory (@CCATObservatory) December 4, 2020
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