Das ist die neue Raumfähre für Weltraumtouristen von Virgin Galactic
Da steht sie nun: die VSS Unity von Virgin Galactic. Firmenchef Richard Branson will mit der neuen Raumfähre Touristen in den Weltraum bringen – Physiker Steven Hawking hat schon einen Freiflugschein. Das wird noch aufregend. Denn ihr Vorgänger, die VSS Enterprise, war bei Testflügen abgestürzt.
Für Richard Branson ist der Traum vom Weltraumtourismus noch lange nicht ausgeträumt. Der Chef des Raumfahrtunternehmens Virgin Galactic hat vergangenen Samstag am Mojave Air & Space Port in Südkalifornien die VSS Unity vorgestellt.
Die Raumfähre der Serie SpaceShipTwo, gebaut von Ingenieuren des Tochterunternehmens Spaceship Company, hat die Größe eines kleinen Privatjets und soll zwei Piloten mit bis zu sechs Weltraumtouristen in eine Höhe von 110 km bringen. In der Schwerelosigkeit sollen sie dann durch zwölf kleine runde Fenster die Sterne und unseren Blauen Planeten bewundern können.
Tatsächlich sicher? VSS Unity muss mehrstufige Testphase bestehen
Doch der Weg bis zu den ersten kommerziellen Flügen ist noch lang. Zunächst muss die VSS Unity eine mehrstufige Testphase durchlaufen. Die erste Phase sind so genannte Captive-Carry-Flüge, bei denen die Raumfähre in der Luft fest mit einem Trägerflugzeug vom Typ White Knight Two verbunden bleibt.
In Phase 2 sollen dann eigenständige Gleitflüge in bis zu 14 km Höhe stattfinden. In Phase 3 starten schließlich die raketengetriebenen Flüge, bei denen die VSS Unity in immer größere Höhen aufsteigen soll. Zum genauen Zeitplan hat sich Virgin Galactic bislang nicht geäußert. Unklar ist daher auch, wann Touristen erstmals Richtung Weltraum aufbrechen.
Vorgänger VSS Enterprise brach beim Testflug auseinander
Drängen lassen wird sich Virgin Galactic wahrscheinlich nicht. Denn Sicherheit geht vor. Das haben die Testflüge der VSS Enterprise bewiesen. Der Vorgänger der VSS Unity war während eines Testflugs am 31. Oktober 2014 auseinandergebrochen und hatte einen Piloten in den Tod gerissen.
Grund war offenbar die unsachgemäße Aktivierung des sogenannten Federfluges, bei dem das Flugzeug seine Leitwerke um 90 Grad nach oben dreht, um einen kontrollierten Sackflug Richtung Boden einzuleiten. Damit es bei der VSS Unity nicht auch zu einem solchen Pilotenfehler kommt, haben die Ingenieure einen mechanischen Sicherungsstift eingebaut, der die Einleitung des Federmodus bei unsicheren Fluglagen unterbindet.
Leonardo diCaprio und Justin Bieber wollen ins Weltall
Sobald die Testphase absolviert ist, könnte für Richard Branson der Traum vom Weltraumtourismus dann endlich in Erfüllung gehen. Und wer fliegt zuerst? Branson persönlich, gemeinsam mit seiner Familie. Danach könnte Stephen Hawking an der Reihe sein.
Der Starphysiker war an der Namensfindung beteiligt und hat dafür einen Freiflug bekommen. Damit spart er stolze 250.000 $, die Weltraumtouristen regulär werden zahlen müssen. Doch abschreckend scheint diese Summe nicht zu wirken. Laut Virgin Galactic haben schon 700 Personen einen Flug reserviert – darunter laut Medienberichten Hollywoodstar Leonardo diCaprio und Popsänger Justin Bieber.
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