Ein Toyota für den Weltraum 16.04.2024, 13:15 Uhr

Lunar Cruiser: Das Wohnmobil für den Mond

Lunar Cruiser ist der Name des Wohnmobils, das der japanische Automobilhersteller Toyota gemeinsam mit der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa entwickelt. Es soll bis zu vier Personen auf der Mondoberfläche 30 Tage lang beherbergen können.

Urlaub auf dem Mond? Nicht ganz. Das "Wohnmobil" von Toyota soll Astronautinnen und Astronauten ab Ende der 2020er-Jahre bis zu 10.000 km über die Mondoberfläche bugsieren. Foto:  1995-2024 TOYOTA MOTOR CORPORATION. All Rights Reserved

Urlaub auf dem Mond? Nicht ganz. Das "Wohnmobil" von Toyota soll Astronautinnen und Astronauten ab Ende der 2020er-Jahre bis zu 10.000 km über die Mondoberfläche bugsieren.

Foto: 1995-2024 TOYOTA MOTOR CORPORATION. All Rights Reserved

Leben wie im Urlaub: Wenn es nach den Vorstellungen der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa (Japan Aerospace Exploration Agency) geht, dann werden ab 2031 bis zu vier Raumfahrende in einer Art Wohnmobil 30 Tage lang autark auf der Mondoberfläche herumfahren und forschen können. Zusammen mit dem japanischen Autohersteller Toyota wird dazu der Lunar Cruiser entwickelt.

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Das sechsrädrige Fahrzeug wird mit einer Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie angetrieben und soll eine Gesamtreichweite von etwa 10.000 km erzielen. Zusätzlich wird der Lunar Cruiser mit Solarmodulen ausgestattet, die während eines Mondtages die Energie für die Brennstoffzellen des Mondfahrzeuges bereitstellen. Mit einer Länge von knapp 6 m, einer Breite von 5,20 m und einer Höhe von 3,80 m macht sein Wohnbereich etwa 13 m3 aus.

Reifen aus Metall

Abweichend von den Reifen auf der Erde werden diese beim Lunar Cruiser nicht aus Gummi bestehen, sondern aus Metall. Der Grund ist die hohe Weltraumstrahlung, die geringe Atmosphäre und Temperaturen zwischen –170 Grad Celsius und +120 Grad Celsius. Zudem wird das Fahrzeug mit einer automatischen Navigation ausgestattet, um den Insassen auf dem unbekannten Mondterrain größtmögliche Sicherheit zu bieten.

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Die US-Weltraumbehörde Nasa wird den Cruiser zu seinem Einsatzort befördern. Japan wird das erste Land nach den Vereinigten Staaten sein, das im Rahmen der Mondforschungskampagne Artemis eine Astronautin oder einen Astronauten auf den Mond bringen wird – so eine Vereinbarung zwischen den beiden Ländern, die am 10. April bekannt gegeben wurde.

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„Der druckbelüftete Rover wird einen bedeutenden Beitrag zur gesamten Artemis-Architektur leisten, während Japan und die USA gemeinsam mit internationalen und industriellen Partnern die Oberfläche des Mondes und darüber hinaus erkunden“, sagte Hiroshi Yamakawa, Präsident von Jaxa, in einer Erklärung. „Jaxa ist bereit, mit unserem wissenschaftlichen und technologischen Know-how eine nachhaltige menschliche Präsenz auf dem Mond zu etablieren.“

Unterstützung bei Artemis-Mission

Der japanische Rover soll erweiterte Expeditionen von Artemis-Landeplätzen unterstützen, die außerhalb der Reichweite des Lunar Terrain Vehicle liegen, das drei amerikanische Unternehmen für die Nasa entwickeln, wie Anfang April bekannt gegeben wurde. Der Rover sei darauf ausgelegt, zwei Astronauten für bis zu 30 Tage zu beherbergen, mit einer Gesamtlebensdauer von zehn Jahren.

„Amerika wird nicht länger allein auf dem Mond spazieren gehen. Mit diesem neuen Rover werden wir bahnbrechende Entdeckungen auf der Mondoberfläche machen, die der Menschheit zugutekommen und die Artemis-Generation inspirieren werden“, sagte Nasa-Administrator Bill Nelson in einer Erklärung.

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Toyota strebt beim Lunar Cruiser an, ein hohes Maß an Mobilität zu erreichen und Astronauten eine sichere und komfortable Exploration zu ermöglichen. „Wir werden zu diesem Vorhaben beitragen, indem wir die Zuverlässigkeit, Haltbarkeit, Fahrleistung und die Brennstoffzellentechnologie (FC) bereitstellen, die Toyota durch langjährige Fahrzeugentwicklung kultiviert hat“, heißt es bei dem japanischen Konzern in einer Presseerklärung. „Technologien, die für den Mond entwickelt wurden, können dann zurück zur Erde geführt und zur Entwicklung besserer Fahrzeuge und Technologien für eine nachhaltige Gesellschaft und den Planeten genutzt werden.“

Ein Beitrag von:

  • Peter Kellerhoff

    Peter Kellerhoff

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: Automobil, Nutzfahrzeuge, Schiff, Bahn, Verkehr, Mobilität, E-Mobilität, Software, Cloud, Internet, KI

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