Die 7 wichtigsten Etappen im Wettlauf zum Mond
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst machte vor wenigen Tagen in einem Blog-Eintrag deutlich, wie wichtig die Erforschung des Mondes für uns „Erdlinge“ ist. „Der Mond ist ein Archiv unserer Vergangenheit und er erinnert an die Gefahren, die von außerhalb kommen.“
Der Mond ist laut Gerst aber auch als „Sprungbrett zum Mars“ von großer Bedeutung. Welcher Nationalität die Astronauten dabei angehören würden, sei heute nicht mehr wichtig, betont Astro-Alex. Das war in den Anfängen der Monderkundung, als die Russen und Amerikaner sich einen Wettlauf lieferten, anders.
1. Vorbeiflug am 4.3.1959
Die Pioneer 4 der Nasa fliegt am 4.3.1959 in 60.000 km am Mond vorbei, verlässt den Wirkungsbereich der Erdschwerkraft und schafft es als erstes Raumfahrzeug in den interplanetaren Raum. Im Jahr zuvor hatten die USA und die Sowjetunion mehrere Versuche gestartet, um entweder am Mond vorbeizufliegen oder hart auf ihm zu landen. Alle Versuche waren gescheitert.
2. Harter Aufschlag am 13.9.1959
Die Lunik 2 schafft es als erste auf die Oberfläche des Mondes. Der geplante Aufschlag des sowjetischen Flugkörpers war mit 12.000 km/h reichlich hart. Die Russen demonstrierten damit während des Kalten Krieges ihre Fähigkeit mit Interkontinentalraketen angreifen zu können. Wenige Tage nach dem Flug der Lunik 2 stand der Staatsbesuch von Regierungschef Nikita Chruschtschow in den USA an.
3. Bilder der Mondrückseite am 4.10.1959
In 6200 km Entfernung flog die sowjetische Raumsonde Lunik 3 am Mond vorbei und lieferte zum ersten Mal Bilder von der erdabgewandten Seite des Mondes. Die 29 Aufnahmen waren von eher geringer Bildqualität und wurden direkt an Bord entwickelt. Nicht alle wurden erfolgreich zur Erde übermittelt. Die wichtigste Entdeckung war, dass auf der Rückseite des Mondes die hellen Hochebenen gegenüber den dunklen Tiefebenen stärker vorherrschen als auf der Vorderseite.
4. 17.000 Nahaufnahmen 1964/65
Zu Beginn der 1960er Jahre mussten die Russen und Amerikaner bei ihren Versuchen, auf dem Mond zu landen oder Bilder von seiner Oberfläche zu machen, etliche Misserfolge hinnehmen. Im Juli 1964, Februar 1965 und März 1965 gelang es der Nasa endlich, insgesamt über 17.000 Nahaufnahmen zu erhalten, bevor die Sonden Ranger 7,8 und 9 planmäßig auf dem Mond aufschlugen. Die Bilder von Ranger 9 wurden live im US-Fernsehen gezeigt.
5. Erste weiche Landung am 3.2.1966
Der Sowjetunion gelang mit der Sonde Lunar 9 die erste weiche Landung auf dem Mond in der Geschichte der Raumfahrt. Die Sonde maß die Strahlung an der Mondoberfläche und sandte Panoramen der Mondoberfläche zurück zur Erde. Der Lander arbeitete, bis die Batterien Anfang Februar 1966 erschöpft waren. Im Juni 1966 zogen die Amerikaner nach, als ihnen mit Surveyor 1 ebenfalls eine weiche Landung gelang.
6. Erster bemannter Flug in die Mondumlaufbahn am 21.12.1968
Mit Apollo 8 gelang den Amerikanern der erste bemannte Flug zum Mond. Am Heiligabend erreichten die drei Astronauten Frank Borman, William Anders und James Lovell die Mondumlaufbahn und konnten als erste Menschen die dunkle Seite des Mondes mit eigenen Augen sehen.
In einer Fernsehübertragung lasen die Astronauten die ersten Zeilen der biblischen Schöpfungsgeschichte als Weihnachtsbotschaft.
7. „The eagle has landed“ am 20.7.1969
Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins landeten mit der Mission Apollo 11 als erste Menschen auf dem Mond. Während Collins im Kommandomodul des Raumschiffs Columbia zurückblieb, setzten Armstrong und Aldrin am nächsten Tag mit der Mondlandefähre Eagle auf dem Erdtrabanten auf. Wenige Stunden später betrat Armstrong als erster Mensch den Mond, kurz danach auch Aldrin. Nach einem knapp 22-stündigen Aufenthalt startete die Landefähre wieder von der Mondoberfläche und kehrte zum Mutterschiff zurück.
Nach diesem Höhepunkt gelang den Russen zumindest ein kleiner Sieg: Lunochod 1, auf Russisch „Mondgänger“, hieß der sowjetische Mondrover, der im November 1970 als erster Rover überhaupt einen Himmelskörper erkundete. Der achträdrige Lunochod wurde von einem fünfköpfigen Team von der Erde aus gesteuert. Der Rover arbeitete statt der geplanten drei über elf Monate. Dabei legte er über zehn Kilometer zurück, schickte mehr als 20.000 Bilder und untersuchte über 500 Bodenproben. Seine Batterien lud Lunochod mit Solarzellen auf.
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