Drohne wirft Ertrinkenden Rettungsringe zu
Viel schneller als jeder Rettungsschwimmer ist Pars: Die Drohne eines iranischen Ingenieurs fliegt zu Ertrinkenden und wirft ihnen Rettungsringe zu. Jetzt sucht der Erfinder Sponsoren für die Massenproduktion des fliegenden Life Guards.
Anstoß für die Entwicklung gab ein Medienbericht, wonach in den letzten acht Jahren über 1100 Menschen im Kaspischen Meer ertrunken seien, berichtet der iranische Robotik-Ingenieur Amin Rigi. Es gab erste Versuche mit einem schwimmenden Roboter, aber der war Rigi und seinem Team nicht schnell und nicht präzise genug. Erst die Idee, die rettenden Ringe auf dem Luftweg zu Ertrinkenden zu bringen, brachte den Durchbruch.
Pars, die Rettungsdrohne, könne sowohl vom Strand als auch von einem Schiff losfliegen, sagt Rigi. Der fliegende Life Guard soll den menschlichen Rettungsschwimmer nicht ersetzen, aber ihm die gefährliche Arbeit erleichtern.
An Bord sind GPS, Wärmekamera und LED-Beleuchtung
Bestückt ist der wasserdichte Quadcopter neben den drei Rettungsringen auch mit einem GPS-Gerät, mit dem er nach dem Einsatz zurück zur Basis fliegt, um dort seine Akkus an Solarstationen aufzuladen. Außerdem gibt es eine Kamera und für Nachteinsätze auch eine Wärmekamera sowie eine helle LED-Beleuchtung. Gesteuert wird die Drohne per Fernbedienung vom Schiff oder vom Strand aus. Bei einer Geschwindigkeit von 7,5 Metern pro Sekunde kann Pars rund zehn Minuten in der Luft bleiben, was einem Flugradius von 4,5 Kilometern pro Mission entspricht.
Im August 2013 war es dann so weit und Pars wurde an einem Strand des Kaspischen Meeres auf seine Praxistauglichkeit getestet. Unter anderem wurden die Flugstabilität, die Einfachheit der Bedienung und die Zuverlässigkeit des Systems, das die Rettungsringe ausklinkt, geprüft. Auch ein Test bei Nacht mit LED-Beleuchtung wurde durchgeführt.
Showdown zwischen Drohne und Rettungsschwimmer
Zum Abschluss der Tests kam es dann gewissermaßen zum Showdown zwischen Drohne und Rettungsschwimmer. Aufgabe sollte sein, eine ertrinkende Person zu retten, die 75 Meter von der Küste entfernt ist. Während der erfahrene Schwimmer sich in die Brandung stürzte, hob die Drohne langsam ab und erreichte in 22 Sekunden die zu rettende Person. Der Schwimmer brauchte 91 Sekunden.
Nun hofft Amin Rigi, dass er Sponsoren oder Investoren findet, die seine Rettungsdrohne in Serie fertigen. Gleichzeitig will er weiter an der Verbesserung des Life Guards arbeiten. „Wir haben uns zum Beispiel überlegt, eine Art Rettungsschlauch zu bauen, der automatisch nach dem Ertrinkenden greift“, sagt Rigi. Außerdem wolle er den Flugradius der Drohne vergrößern, die Audio- und Bildverarbeitung verbessern und das Landen der Drohne auf dem Wasser ermöglichen.
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