Hochauflösende Kameras 26.08.2015, 06:55 Uhr

Drohnen von Aerosense überwachen künftig Baustellen und Felder

Sony hat die Drohne für sich entdeckt: Gemeinsam mit dem Robotik-Spezialisten ZMP hat der Medien- und Unterhaltungskonzern Aerosense gegründet. Das Joint-Venture will mit Kameradrohnen im Bauwesen, in der Stadtplanung und in der Landwirtschaft mit Vermessungsaufgaben punkten.

AS-MC01-P von Aerosense: Die Drohne könnte dreidimensionale Bilder liefern, um beispielsweise das Volumen von Schotterhaufen auf einer Baustelle zu berechnen.

AS-MC01-P von Aerosense: Die Drohne könnte dreidimensionale Bilder liefern, um beispielsweise das Volumen von Schotterhaufen auf einer Baustelle zu berechnen.

Foto: Aerosense

Aerosense heißt das neue Joint Venture von Sony Mobile und dem japanischen Robotikexperten ZMP, welches im August seine Geschäftstätigkeit aufnimmt. Beide Unternehmen mit Sitz in Tokio halten fast die gleichen Anteile. Sony hält als Gesellschafter 50,005 % der Firmenanteile und damit die Mehrheit. ZMP bringt sein Know-how als Spezialist für Roboterfahrzeuge mit und Sony seine Expertise für Kameratechnik, Sensorik und Datenübertragung.

Unternehmensziel von Aerosense ist, Drohnen mit hochauflösenden Foto- und Videokameras und schneller Netzwerktechnik zu bestücken. Diese sollen vor allem im Bauwesen, der Stadtplanung und in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Die Bilder der Drohnen, so der Plan, gelangen über eine permanente schnelle Internetverbindung zu einem Cloud-Dienst. Der übernimmt die Vermessungsaufgaben, dokumentiert den Baufortschritt auf Baustellen und Sturmschäden auf Feldern.

AS-DT01-E ist 170 km/h schnell

Ein erstes Drohnen-Modell mit dem Codenamen AS-DT01-E wurde bereits im Juli vorgestellt. Es erinnert von seiner Form an ein Flugzeug. Dank dieser Bauweise soll die Drohne hohe Fluggeschwindigkeiten von bis zu 170 km/h meistern. Sie kann mit 3 kg Lastgewicht umgehen und hält sich mit einer Akkuladung zwei Stunden in der Luft.

Aktuell hat Aerosense Details einer neuen Drohne veröffentlicht. Auch diese trägt stilecht einen kryptischen Codenamen: AS-MC01-P. An der Unterseite des Quadkopters montiert Aerosense Sonys Objektivkamera Cyber-Shot DSC-QX30. Sie wiegt 178 g und kann mit einem 7,82 mm Cmos-Sensor Bilder mit 20,4 Megapixeln aufnehmen.

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AS-DT01-E von Aerosense: Die Drohne erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. 

AS-DT01-E von Aerosense: Die Drohne erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. 

Quelle: Aerosense

Die Optik schafft einen Brennweitenbereich von 4,3 bis 129 mm, was einem Zoomfaktor von 30 entspricht, und besitzt einen optischen Bildstabilisator. Die 6,8 cm breite und 6,5 cm hohe Optik wird an der Drohne an einen speziellen Halter montiert. Sie liefert hochaufgelöste Fotos und lässt sich mit einem Smartphone verbinden.

Dank der vier Rotoren ist AS-MC01-P sehr wendig, das ist optimal für den Einsatz in Städten. Sie bedarf aber einer klugen Einsatzplanung. Denn mit einer Akkuladung hält sich AS-MC01-P derzeit nur eine Viertelstunde in der Luft. Selbstverständlich hat die Drohne Wlan, GPS und ein Inertial-Navigationssystem zur exakten geografischen Positionsbestimmung an Bord. Dazu gesellt sich Sonys Tranferjet-Technik zur Nahbereichs-Datenübertragung.

Fotos in 3D-Bilder umgerechnet

AS-MC01-P lässt sich programmieren. Dann fliegt die Drohne das einprogrammierte Gebiet autonom ab. Die Macher von Sony und ZMP haben bei der Präsentation des Fluggeräts in Tokio demonstriert, wie sie sich die Arbeit ihrer AS-MC01-P in der Praxis vorstellen. Auf dieser Präsentation wurden die von der Drohne aufgenommenen Fotos in dreidimensionale Bilder umgewandelt, um beispielsweise das Volumen von Schotterhaufen auf einer Baustelle zu berechnen.

Aerosense will mehrere Drohnentypen mit verschiedenen Messeinrichtungen entwickeln und sie ab der zweiten Hälfte des kommenden Jahres als Service an Firmen verleihen. Geld verdient Aerosense dann nicht nur mit Verleihgebühren, sondern auch mit der Aufbereitung und Interpretation der Bilder.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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