Mond 24.08.2023, 08:53 Uhr

Erfolgreiche Mondlandung: Indien erobert den Mond, Russland sieht zu

Nachdem die russische Sonde „Luna-25“ bei ihrem Versuch, auf dem Südpol des Mondes zu landen, zerstört wurde, hat Indien den mutigen Schritt gewagt und erfolgreich eine Mondlandung durchgeführt. Jetzt begibt sich die Sonde „Chandrayaan-3“-in bisher unerforschte Regionen.

Mondlandung

Indiens Mondmission Chandrayaan-3 erreicht erfolgreich sanfte Landung auf dem Erdtrabanten.

Foto: PantherMedia / studio_3321

Indien ist nun das vierte Land überhaupt, das erfolgreich eine sanfte Landung auf dem Mond durchgeführt hat. Die Raumsonde „Chandrayaan-3“ erreichte wie geplant am Mittwochabend (23. August) nach indischer Ortszeit die Oberfläche des Erdtrabanten, wie die indische Raumfahrtbehörde ISRO mitteilte. Der Name „Chandrayaan“ bedeutet auf Sanskrit „Mondfahrzeug“.

Dieser Erfolg wurde von Premierminister Narendra Modi, der per Live-Schaltung vom BRICS-Gipfel in Südafrika zugeschaltet war, als bedeutender Schritt gewürdigt. Vor Indien hatten lediglich die Sowjetunion, die USA und China eine erfolgreiche sanfte Mondlandung realisiert.

„Luna 25“ zerschellt, „Chandrayaan-3“ landet

„Sanfte Landung auf dem Mond. Indien ist auf dem Mond“, kommentierte der Chef der indischen Weltraumbehörde ISRO, Sreedhara Panicker Somanath, kurz nach der erfolgreichen Landung von „Chandrayaan-3“.

Diese Meldung dürfte sich für Russland wie eine Ohrfeige anfühlen. Denn: Nur wenige Tage nachdem eine russische Raumsonde eine Bruchlandung auf dem Mond hinlegte, gelang es Indien, eine sanfte Landung auf dem Erdtrabanten zu vollziehen. Jetzt strebt das Land danach, die bislang weitgehend unbekannte Südseite des Mondes zu erforschen.

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Nur einige Tage zuvor gab die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos bekannt, dass die Raumsonde „Luna-25“ auf dem Mond aufgeschlagen sei. Dieses Ereignis markierte das Ende der Mission. Ursprünglich sollte „Luna-25“ ebenfalls die Region am Südpol des Mondes erforschen. Jetzt dürfen die Russen nur noch beobachten, wie es Inder vormachen.

Vielleicht wollte Russland unbedingt vor der indischen Sonde starten und so die Inder hinter sich lassen. Vielleicht ist gerade diese Eile ihnen zum Verhängnis geworden. Gemäß der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos sei die Sonde aufgrund einer „unerwarteten Situation“ auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und ihre Existenz habe aufgehört.

Indiens erster Versuch der Mondlandung ebenfalls scheiterte

Indiens erster Versuch einer Mondlandung war ebenfalls nicht erfolgreich: Vor vier Jahren stürzte das Landemodul der „Chandrayaan-2“ Mission, die wie die aktuelle Mission aus einem Orbiter, einem Lander und einem Rover bestand, auf die Oberfläche des Erdtrabanten. Später gab die Weltraumbehörde bekannt, dass es während der Annäherung an den Mond Schwierigkeiten mit dem Bremsvorgang gegeben hatte. Der Orbiter kreist jedoch nach wie vor um den Mond.

Für die jetzige Mission wurden Anpassungen vorgenommen, um die Probleme der vorherigen Mission zu beheben, wie die ISRO mitteilte. Die erste Sonde, „Chandrayaan-1“, wurde 2008 gestartet und umkreiste den Mond, ohne auf seiner Oberfläche zu landen.

Der Start der Sonde „Chandrayaan-3“ erfolgte am 14. Juli von der Satish Dhawan Space Station im Bundesstaat Andhra Pradesh. Nachdem sie zunächst die Erdumlaufbahn erreicht hatte, wechselte sie anschließend in eine Umlaufbahn um den Mond.

Auf der Suche nach dem gefrorenen Wasser

Mit der Sonde „Chandrayaan-3“ wollen die Inder unter anderem mehr über das gefrorene Wasser auf dem Mond herausfinden, das sowohl auf als auch unter der Mondoberfläche nachgewiesen wurde. Ein solcher Wasservorrat könnte potenziell in zukünftigen bemannten Mondmissionen von großer Bedeutung sein.

„Unglaublich!“, kommentierte der Chef der europäischen Raumfahrtagentur Esa, Josef Aschbacher auf der Plattform X (Twitter) die erfolgreiche Landung. „Gratuliere ISRO und allen Menschen Indiens!!“ Der Chef der US-Raumfahrtagentur Nasa, Bill Nelson, beglückwünschte sie ebenfalls via X: „Wir sind froh, Euer Partner bei dieser Mission zu sein.“

(mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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