Seltener Anblick 13.07.2016, 13:37 Uhr

Erwischt: Nasa-Kamera fotografiert den Mond von hinten

Dieser Satellit ist ein wahrer Paparazzo: DSCOVR kreist in einer Million Kilometer Entfernung um die Erde. Und hat jetzt zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres einen ganz besonderen Schnappschuss gelandet. Von der Rückseite des Mondes, just in dem Moment, wie er sich vor die Erde schiebt. The dark side of the moon im Blitzlicht.

Eine ganze besondere Satellitenaufnahme: Die Rückseite des Mondes ist zu sehen, während sich der Trabant vor die Erde schiebt. 

Eine ganze besondere Satellitenaufnahme: Die Rückseite des Mondes ist zu sehen, während sich der Trabant vor die Erde schiebt. 

Foto: Nasa/NOAA

Eine ganze besondere Satellitenaufnahme: Die Rückseite des Mondes ist zu sehen, während sich der Trabant vor die Erde schiebt. 

Foto: Nasa/NOAA

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Ins All geschickt wurde DSCOVR von der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa. Auf dem Satelliten befindet sich die MP4-Kamera Epic (Earth Polychrimatic Imaging Camera), die mit einem Teleskop verbunden ist. Eigentlich posierte zwischen dem 4. und 5. Juli gerade mal wieder unsere Erde sonnenbeleuchtet für die Nasa-Kamera.

Doch dann stahl der Mond der Erde die Schau und schob seine dunkle Seite vor die Linse. Der Satellit konnte vier Stunden Bilder aufnehmen, bei denen sich der Mond einmal komplett durch das Bild der Erde schiebt. Erde und Mond sind immer gleichzeitig zu sehen.

Jetzt veröffentlichte die Nasa die Aufnahmen. „Zum zweiten Mal im Leben von DSCOVR hat sich der Mond zwischen der Sonde und der Erde bewegt“, sagte Adam Szabo vom Weltraumflugzentrum der Nasa in Greenbelt in Maryland. Seit Februar 2015 befindet sich der Satellit im All.

Von der Erde aus ist Mondrückseite nie zu sehen

Die Rückseite des Mondes bleibt den Menschen von der Erde aus verborgen. Eine sogenannte gebundene Rotation sorgt dafür, dass von uns aus immer nur eine Seite des Mondes zu sehen ist bzw. lediglich 41 % der gesamten Mondoberfläche. Gesicherte Erkenntnisse, wie es auf der erdabgewandten Seite des Mondes aussieht, gibt es erst seit 1959.

 

Damals schickte die Sonde der sowjetischen Mondmission Lunik 3 Bilder, die immerhin einen Teil der dunklen Seite des Mondes zeigen. Und die ist gar nicht dunkel. Denn auf der Mondrückseite gibt es deutlich weniger der großen mit Lava gefüllten Tiefebenen, die auf der Vorderseite des Mondes als dunkle Flächen zu erkennen sind. Stattdessen bestimmen vergleichsweise helle Hochlandgebiete das Bild.

Forschungssatellit fürs Klima

Die eigentliche Aufgabe des DSCOVR-Satelliten, der sich zusammen mit der Erde um die Sonne bewegt, ist die Beobachtung von Sonnenwinden für die Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA der USA. Daten zu Ozon, Vegetation, Wolkenhöhe und Aerosole in der Atmosphäre werden erhoben.

Übrigens hat die US-Kartografiebehörde USGS mithilfe zahlreicher Aufnahmen, die eine Weltraumsonde angefertigt hat, eine hochauflösende topografische Karte des Erdtrabanten erstellt – die Dateigröße beträgt fast ein halbes Gigabyte. Außerdem ins Staunen bringen dürfte die Betrachter ein enorm detailreiches Fotomosaik.

Astronaut Alexander Gerst hält die Erforschung des Mondes für sehr wichtig „Der Mond ist ein Archiv unserer Vergangenheit und er erinnert an die Gefahren, die von außerhalb kommen“, lautet einer seiner Blogbeiträge. Und ein Sprungbrett zum Mars sei der Mond auch. Die 7 wichtigsten Etappen im Wettlauf zum Mond haben wir hier für Sie zusammengestellt.

 

Ein Beitrag von:

  • Martina Kefer

    Diplom-Medienpädagogin und Ausbildung zur Journalistin beim Bonner General-Anzeiger

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