Weltraum 27.01.2025, 13:01 Uhr

Es war kein Asteroid, sondern Tesla!

Wie konnte ein Asteroid plötzlich mit einem Tesla verwechselt werden? Eine überraschende Wendung, die zunächst wie ein Scherz klang, zeigt nun auf ein wachsendes Problem im Weltraum: Weltraumschrott. Der Tesla Roadster, der einst als kuriose Nutzlast ins All geschickt wurde, ist nun ein weiteres Stück Müll.

Tesla

Vom kuriosen Raumfahrtprojekt zum ernsten Problem: Der Tesla Roadster im All und die wachsende Gefahr durch Weltraumschrott. (Symbolbild)

Foto: PantherMedia / JureDivich

Am 2. Januar berichtete das Minor Planet Center (MPC) in Cambridge, Massachusetts, von der Entdeckung eines ungewöhnlichen Asteroiden. Der Asteroid mit der Bezeichnung 2018 CN41 hatte eine auffällige Umlaufbahn: Er kam der Erde auf weniger als 240.000 Kilometer nahe. Das ist schon ein ziemlich geringer Abstand, da der Mond etwa 384.000 Kilometer entfernt ist. Solche erdnahen Objekte (NEOs) sind besonders wichtig zu überwachen, da sie theoretisch eines Tages mit der Erde kollidieren könnten, was erhebliche Risiken mit sich bringen würde.

Dann folgte eine überraschende Wendung: Das Objekt, das zunächst als Asteroid klassifiziert wurde, entpuppte sich als Tesla! Wenige Stunden später gab das MPC-Team bekannt, dass 2018 CN41 nun aus den Aufzeichnungen gelöscht wurde.

Bei dem Start der ersten „Falcon Heavy“-Rakete von SpaceX ins All geschickt

Und es ist kein Witz: Seit fünf Jahren fliegt ein Tesla Roadster durchs All. Das Auto wurde bei dem Start der ersten „Falcon Heavy“-Rakete von SpaceX ins All geschickt und dort von dem privaten Raumfahrtunternehmen freigesetzt.

Der Tesla Roadster flog ins All, weil SpaceX für den ersten Start der „Falcon Heavy“-Rakete eine Nutzlast brauchte. Da Elon Musk selbst nur eine 50-prozentige Erfolgschance sah, kündigte er an, „das albernste Ding, das wir uns vorstellen können“, mitzunehmen. Man wollte nicht riskieren, einen teuren Satelliten bei einem möglichen Fehlstart zu verlieren. Beim ersten Start einer „Dragon“-Raumkapsel war die Nutzlast noch ein Käselaib, und beim Start der „Falcon Heavy“ eben Musks eigener, kirschroter Tesla Roadster. Auf den Fahrersitz des Teslas setzte man die menschenähnliche Puppe „Starman“, benannt nach dem gleichnamigen Lied von David Bowie.

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Zunehmende Gefahr für aktive Satelliten

Doch nun lenkt Musks Tesla auf ein immer größer werdendes Problem im All hin: Weltraumschrott. Millionen von Trümmerteilen und alten Satelliten kreisen um die Erde – und die Zahl wächst weiter. Das stellt eine zunehmende Gefahr für aktive Satelliten und zukünftige Raumfahrtmissionen dar.

Auf einer Seite kann man in Echtzeit verfolgen, wo sich der Tesla im Weltall gerade befindet.

Aber wo befindet sich dieses Fahrzeug?

  • Entfernung von der Erde: 384.562.739 km (238.956.134 Meilen, 2,571 AU, 21,38 Lichtminuten)
    ➔ Bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von: 11.236 km/h (6.982 mi/h, 3,12 km/s) von der Erde weg
  • Entfernung von Mars: 472.704.141 km (293.724.645 Meilen, 3,160 AU, 26,28 Lichtminuten)
    ➔ Bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von: 17 km/h (11 mi/h, 0,00 km/s) auf Mars zu
  • Entfernung von der Sonne: 245.367.348 km (152.464.155 Meilen, 1,640 AU, 13,64 Lichtminuten)
    ➔ Bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von: 6.984 km/h (4.339 mi/h, 1,94 km/s) auf die Sonne zu

Fun Facts rund um Tesla Roadster

Wäre die Batterie noch aktiv, hätte Starman bereits 691.899 Mal „Space Oddity“ und 932.304 Mal „Is There Life On Mars?“ gehört. Das Fahrzeug hat inzwischen etwa 4,572 Orbits um die Sonne abgeschlossen und eine Strecke zurückgelegt, die ausreicht, um alle Straßen der Welt 86,2 Mal zu befahren. Seit dem Start sind 6 Jahre, 11 Monate und 20 Tage vergangen.

Das Auto ist im Weltraum starker Strahlung ausgesetzt – vor allem organische Materialien wie Leder, Gummi und Farbe könnten längst zerstört sein. Zurück bliebe nur der Aluminiumrahmen von Musks altem Sportwagen.

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