Flug MH370: Suche mit Tauchdrohne nach Blackbox ergebnislos
Die Tauchdrohne „Bluefin 21“ hat den größten Teil des möglichen Absturzgebietes des Fluges MH370 im Indischen Ozean abgesucht. Auch ein angespültes Stück Treibgut stammt definitiv nicht von der vor sieben Wochen abgestürzten Boeing. Jetzt vermuten die Experten, dass das Flugzeug noch tiefer als 4000 Meter liegen könnte.
Genau vor sieben Wochen, am 8. März, verschwand der Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord auf seinem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos. Was genau geschehen ist, bleibt bislang ebenso unklar wie der Absturzort der Boeing oder die Position der Blackbox. Am 8. April hatten Suchschiffe ein Unterwassersignal empfangen, das von dem Flugschreiber stammen könnte. Daraufhin war eine Tauchdrohne an die Stelle vor der australischen Westküste eingesetzt worden, um das Gebiet systematisch abzusuchen.
Möglicherweise liegt die Boeing in bis zu sieben Kilometern Tiefe
Das Mini-U-Boot „Bluefin 21“ ist seither unermüdlich unterwegs gewesen, um per Sonarscan eine dreidimensionale Karte des Meeresgrundes zu erstellen. Über 90 Prozent des 310 Quadratkilometer großen Gebietes hat die Tauchdrohne bisher abgesucht, allerdings erfolglos. Der australische Regierungschef Tony Abbott will aber die Suche noch nicht aufgeben und auf angrenzende Gebiete erweitern. Die mögliche Absturzzone des Flugzeuges rund 1700 Kilometer nordwestlich von Perth sei rund 700 Kilometer lang und 80 Kilometer breit, sagte Abbott.
Neben der unüberschaubaren Größe des Suchgebietes ist auch die Tiefe des Indischen Ozeans ein Hindernis. Das Meer ist an dieser Stelle rund 4500 Meter tief, was in etwa auch der maximalen Tauchtiefe von Bluefin entspricht. Soll in angrenzenden, noch tieferen Gebieten, weiter gesucht werden, müssten andere U-Boote zum Einsatz kommen.
Australiens Verteidigungsminister David Johnston hält es für möglich, dass in einer nächsten Phase der Suche Unterwassergeräte mit einem leistungsfähigeren Seitensichtsonar verwendet werden. Solche ferngesteuerten Mini-U-Boote hatten auch 1985 das Wrack der „Titanic“ im Atlantik in knapp vier Kilometern Tiefe aufgespürt. Mit dieser Technik könne aber auch in größeren Wassertiefen gesucht werden, sagte Johnston. Einige Abschnitte, die an das jetzige Suchgebiet angrenzen, wären bis zu sieben Kilometer tief.
Angespültes Treibgut aus Blech stammt nicht vom verschwundenen Flugzeug
In Deutschland gäbe es ebenfalls ein Spezial-U-Boot, das in großen Tiefen klar kommt. Das autonome Unterwasserfahrzeug „Abyss“ des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel kann bis auf 6000 Meter tief tauchen. Dort kartiert das Tauchboot mit verschiedenen Echoloten den Meeresboden und kann bis zu 22 Stunden lang unterwegs sein und messen. 2009 waren die Kieler Wissenschaftler an der Suche nach der im Atlantik abgestürzten Air-France-Maschine beteiligt. Sie wurde nach zwei Jahren gefunden.
Auch über Wasser wird parallel weiter nach Wrackteilen Ausschau gehalten, was allerdings oft durch schlechtes Wetter mit stark eingeschränkter Sicht behindert wird. Acht Flugzeuge und zehn Schiffe sind im Suchgebiet unterwegs, um nach Überresten zu suchen. Vor ein paar Tagen gab es zwischenzeitlich Hoffnung, als ein Stück Treibgut rund 300 Kilometer südlich von Perth an den australischen Strand angeschwemmt worden war. Die erste Vermutung, es könne ein Wrackteil der abgestürzten Boeing sein, haben sich inzwischen als nicht haltbar erwiesen. Die Analyse habe ergeben, dass es sich um ein Stück Blech mit Nieten handelt, dass aber nichts mit dem verschwundenen Flugzeug zu tun habe, berichtete Martin Dolan von der Behörde für Transportsicherheit.
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